Wie immer habe ich zu Ostern etwas leckeres bekommen.

Gedanken-Meine Gedanken zu Ostern

An was denkt man eigentlich zu Ostern? Nein, ich meine jetzt nicht das man wissen sollte warum wir das Osterfest feiern. Was denken Menschen an diesen Tagen? Man hat ja ein bisschen Zeit in sich zu gehen. Hier sind meine Gedanken am heutigen Oster Sonntag. Die Idee sie einmal auf zu schreiben hatte ich heute Mittag, als ich auf der Rückfahrt von einem Besuch bei meiner Mutter war.

Mein Leben verläuft ziemlich hektisch, irgendwie ist immer Action, es gibt nur wenige Momente in denen ich zur Ruhe komme. Auf der einen Seite liebe ich das auch, die Arbeit im Sonnenstudio, soziales Engagement, chatten mit guten Freunden. Irgendwie ist aber auch nie Ruhe. Zuhause klingelt das Telefon, per Mail kommen Anfragen und Bestellungen und eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen mich an meinen freien Tagen mit alten Freunden zu treffen, in Ruhe meine Mutter zu besuchen, die Zeit will gut genutzt sein. Gerade bei der Zeiteinteilung entsteht dann schon wieder Druck. Kann ich jedem gerecht werden, ich möchte ja auch keinen Benachteiligen, es allen Recht machen. Na, kommt Ihnen das zumindest Teilweise bekannt vor? Am Gründonnerstag, beim Oster Einkauf, hat ja schon alles in ziemlich überfüllten Geschäften angefangen. Das ist dann wohl der berühmte Feiertags Stress. Einfach in den Oster Urlaub fahren wäre eine Option. Ach nein, das ist ja schon wieder Stress. Die Idee haben viele tausende andere auch. Stau am Oster Wochenende, überfüllte Urlaubsorte, überfüllte Restaurants, nein das tue ich mir nicht an.

Also zurück zu meinen Gedanken. Es ist Oster Sonntag und ich bin wie immer früh aufgestanden und habe ein wenig Sport gemacht. Im Anschluss habe ich die Ostergrüße für die Geschäfte über die verschiedenen social Media Kanäle eingestellt, schon wieder gearbeitet. Jetzt ist aber Schluss damit, denke ich auf der Fahrt zu meiner Mutter. Im Auto kann ich sehr gut Denken, manchmal auch Träumen, hier bin ich allein, hier komme ich zur Ruhe. Wie immer wähle ich so eine knappe viertel Stunde bevor ich da bin ihre Nummer, sie kocht dann einen frischen Kaffee, sie geht nicht ran. Sofort sind sie wieder da, meine Gedanken, Angst überkommt mich, hoffentlich ist nichts passiert. Meine Mutter ist schon sehr alt, über Neunzig Jahre und sie ist immer noch geistig absolut fit. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Mutter, wir unterhalten uns viel wenn ich da bin, auch über aktuelle Themen, sie ist immer etwas schwermütig, das nimmt mich manchmal ganz schön mit. Ich lese ihr auch des Öfteren etwas vor, von meinen Geschichten, in denen es manchmal auch um sie geht und um meine Kindheit. Ich packe da meist auch ein kleines Dankeschön an sie mit hinein, sie hat viel geschafft in ihrem Leben. Ich habe ihr viel zu verdanken, das ist meine Art Danke zu sagen, Sie sagt nichts, aber ich merke das es sie freut.

Was ist wenn jetzt doch etwas passiert ist, wenn ich die Wohnungstür aufschließe, hinein gehe und sie nicht mehr am Leben ist? Was machst Du dann eigentlich frage ich mich? Ich wähle noch einmal ihre Nummer, Gott sei Dank, sie meldet sich. Fröhlich, als ob nichts gewesen wäre, sage ich ihr dass ich in einer Viertelstunde da bin. Bei der Einfahrt in den Ort muss ich an früher denken, hier oben in der Siedlung wohnt ein alter Freund und Sport Kammerrat. Bei dem im Partykeller haben wir am Ende der Saison immer unsere Mannschaftskasse auf den Kopf gehauen. Hoho und ganz schön was getrunken haben wir dann auch immer, lustig wars. Vor der Toilette standen zwei große Gänse aus Keramik die eine Art Frack anhatten, die fand ich immer witzig, ob er die noch hat?

ein starkes Team, Ronja und Margot
ein starkes Team, Ronja und Margot

Beim abbiegen in die Straße in der mein Elternhaus steht, werden meine beiden Dackel Damen unruhig. Die wissen genau wo wir jetzt sind, obwohl sie nicht aus dem Fenster geschaut haben, die beiden Schlawiner. Gleich gibt es ein leckeres Stück Pansen. Schon kurz nach dem Anhalten in der Einfahrt geht das Gedrängel los, jeder will als erster aus dem Auto, hinein laufen und sich das beste Stück sichern. Meine Mutter hat gerade den Kaffee fertig, klassisch aufgebrüht, nicht aus der Maschine, auf dem Tisch steht ein Teller mit einem großen Stück Frankfurter Kranz. „Den isst du doch so gern Junge“. Ja ich bin immer noch der Junge, ihr Junge, auf den sie mächtig stolz ist. Hab ich das verdient, ich habe auch so manchen Bock geschossen, in meinem Leben. Ob ich wieder eine Geschichte geschrieben habe fragt sie mich und erzählt in einem Schwall weiter dass meine Tante Frieda mit ihrem Mann vor kurzem ihre Diamantene Hochzeit gefeiert hat. Ihr Mann wäre wohl ganz schön Schwerhörig hätte meine Schwester erzählt. Die hätte die beiden vor einiger Zeit gesehen und er hätte laut etwas über die Straße geprahlt, prahlen ist der Ausdruck meiner Mutter für schreien, oder lautes Sprechen. Klar, der muss wohl ziemlich schwerhörig sein wenn er so rumprahlt schmunzelte ich in mich hinein.

Frieda ist die jüngste Schwester meiner Mutter, unsere Familien sind seit Jahrzehnten zerstritten. Sich gegenseitig verzeihen, vergeben, nein das kommt für die beiden Schwestern wohl nicht in Frage. Warum eigentlich nicht, ich erinnere mich an meine Kindheit zurück und an den Vorfall der dazu führte. Jetzt weiß ich auch woher ich meine Sturheit habe. Ich greife das Thema auf und erzähle von den schönen Kindertagen die ich bei meiner Tante, ihrem Mann und den Kindern verbracht habe. Sie hatte immer tolle Spiele für uns auf Lager und hat mir auch so manches beigebracht. Meine Mutter hört wortlos zu, über ihren Schatten springen kann sie wohl doch nicht, das werde auch ich nicht ändern können. Schade eigentlich.

Auf dem Rückweg läuft im Radio eine Talkshow, ein bekannter Schauspieler erzählt unterbrochen von einigen Musik Titeln über sein Leben. Über eine Zeit in der er sich mal treiben lassen hat, Aussteiger Abenteuer in Süd Amerika. Immer den leichten Weg gehen, nichts Verpflichtendes tun. So etwas Ähnliches habe ich auch schon gemacht, nicht in Amerika, eher unfreiwillig, antriebslos, nach einem schweren Schicksalsschlag. Er erzählt das er sich darüber ärgerte das ihm die Lust am Bücher lesen vergangen war. Das hätte ihn wach gerüttelt, Bücher vermitteln auch Werte im Leben. Dazu fällt mir spontan ein, dass ich schon lange kein Buch mehr gelesen habe. Nein ich werde jetzt nicht unbedingt mit dem Lesen anfangen, es gibt nur wenig was mich da interessiert. Die richtigen Geschichten schreibt das Leben und die, die mir passieren schreibe ich auf. Die Gedanken fliegen lassen, über schöne und auch nicht so schöne Dinge nachdenken. Rastlos und wissbegierig alles aufnehmen, auch viel Träumen und mir in meiner Phantasie viel schöne Dinge ausmahlen. Manchmal werden Träume ja auch wahr. Tania Blixen soll einmal gesagt haben, dass der unwiderstehlichste Mensch auf Erden derjenige sei, dessen Träume wahr geworden sind.

kleine Leckereien zu Ostern von meiner Mutter.
kleine Leckereien zu Ostern von meiner Mutter.

Jetzt sitze ich hier an meinem großen Schreibtisch, die Abend Sonne scheint durchs Fenster und ich freue mich, es war ein schöner Oster Sonntag. Ich freue mich darüber dass ich endlich wieder etwas geschrieben habe. Irgendwie hat das Ganze ja doch etwas mit Ostern zu tun, vor allem wenn ich an das Wort Vergebung denke. Oh nein, ich bin nicht besonders religiös, noch nicht einmal ein „U-Boot Christ“. Wie der Pastor unserer Gemeinde einst, zu Zeiten meiner Konfirmation die Menschen bezeichnete, die nur zu Ostern und Weihnachten in der Kirche auftauchen. Ich hatte vor einiger Zeit den Satz „Was Du nicht willst das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu“ auf meiner Facebook Seite zitiert. Darüber habe ich während meiner Schulzeit mal einen Aufsatz schreiben müssen. Was mir damals nicht so bewusst war, ist die Tatsache dass es sich bei dieser Aussage um eine der goldenen Regeln der Menschheit handelt. Die ist übrigens in allen Weltreligionen verankert. Vielleicht sollte man darüber mal wieder etwas mehr nachdenken. Doch da sind wir auch schon wieder am Anfang der Geschichte, in der Hektik des Alltags bleibt so vieles auf der Strecke.

Frohe Ostern

von Solariummann

4 Gedanken zu „Gedanken-Meine Gedanken zu Ostern“

  1. Hallo Andi ich habe es gelesen..es ist wirklich sehr schön.. Habe ne Gänse haut bekommen..:) noch schöne Ostern wünscht dir deine alte Freundin.

    1. Oh Maggie, das ist aber sehr lieb von dir. Ich wünsch dir auch alles Gute, ich freue mich schon darauf wenn wir uns demnächst mal wieder sehen.

  2. So…ich habe meine kurzgeschichte für heute gelesen. War wieder sehr aufschlussreich und ich freue mich jedesmal wieviel wahres man in so ein paar zeilen entdeckt.

    1. Dankeschön Beatrix, ja ich mache mir allerhand Gedanken. Ich denke das sich auch der Eine oder Andere darin wieder findet, ich freue mich sehr darüber diese Geschichten aus dem Leben schreiben zu können und noch mehr freue ich mich darüber das sie offensichtlich gern gelesen werden.

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