Kreide Malerei auf dem Fußweg

Gedanken – die Welt ist schön

Kindermund tut Wahrheit kund sagt ein Sprichwort. Diese Kreidemalerei habe ich beim spazieren gehen mit meinen Dackeln entdeckt, gleich um die Ecke, dort wo ich wohne. Der ganze Gehsteig war damit bemalt, immer der gleiche Satz „Die Welt ist schön“. Oh, da muss aber jemand sehr glücklich gewesen sein, wenn er das so oft schreibt habe ich mir gedacht. Macht eine schöne Welt glücklich? Warum steht da nicht „Das Leben ist schön“. Das hätte ich vielleicht geschrieben, meine Gedanken kreisen um mein eigenes Leben, Erinnerungen.

Wenn man erwachsen ist sieht man die Dinge meist anders, nüchterner, vielleicht mit einer gewissen Lebenserfahrung. Ob dann die Welt immer noch so schön ist sei dahin gestellt, das hängt sicher auch mit Lebenssituationen zusammen. Den Blick für die kleinen Dinge im Leben nicht verlieren, diese Eigenschaft habe ich und sie ist mir sehr wichtig. Da freut man sich über den Nachbarn der immer so freundlich grüßt, mit einem anderen komme ich regelmäßig ins Gespräch. Der hat es nicht leicht im Leben, arbeitslos und noch viele andere Probleme, trotzdem hat er immer gute Laune. Manchmal ist er ein bisschen verbittert, er versucht es zu verbergen und ich tue so als ob ich es nicht merke, wenn wir miteinander reden. Ein bisschen bewundere ich ihn manchmal, trotz aller Rückschläge motiviert er sich immer wieder und verfolgt seine Ziele hartnäckig. Da gibt es genügend andere die einfach aufgeben.

Die Welt ist schön, das sehe auch ich immer wieder wenn ich mit meinen Dackel Damen spazieren gehe. Ob nun am Ostsee Strand auf der Insel Usedom, die ich in diesem Jahr schon ein paarmal besucht habe, oder beim Spaziergang durch Feld und Wald oder einfach um die nächste Häuserecke, dort wo ich wohne. Man kommt ein bisschen runter vom hektischen Alltag, man bekommt ein wenig Abstand zu den Dingen. So schön und problemlos ist sie dann doch nicht immer, meine Welt. Neben den eigenen Dingen die man so zu bewältigen hat, werde ich auch ab und an um Rat gefragt. Das freut mich immer ein wenig, ist es letztendlich ja auch ein Vertrauensbeweis. Wenn ich kann, helfe ich gern. Jemanden eine Freude machen, eine kleine Überraschung mitbringen, nur so, weil man an ihn gedacht hat. Ein paar schöne Worte sagen, oder schreiben. Wenn dann ein kleines Lächeln über das Gesicht huscht, manchmal unmerklich, dann freue ich mich, dann ist die Welt schön.

Leider gibt es auch immer Menschen die das nicht zu schätzen wissen, reingefallen sind wir sicherlich alle schon einmal, ob nun im Beruf oder im Privatleben. Da sind Ärger und Enttäuschung dann groß, manchmal beeinflussen sie sogar unser Leben ganz entscheidend. Das ist mir auch schon passiert. Schade ist es nur wenn man sich dadurch zu sehr verändert, vielleicht Ideale und eine Lebenseinstellung aufgibt, von ihnen abweicht, wobei eine gewisse Lebenshärte sicherlich nicht schaden kann. Ich muss an den netten Nachbarn denken, trotz aller Probleme bleibt er sich treu, gar nicht so einfach.

Die Welt mal wieder mit Kinderaugen sehen können, manchmal wünscht man sich das, einfaches Denken und viel Träumen, in der Phantasie ist vieles möglich. Ich erinnere mich an eine Fernsehserie die ich als Kind mal gesehen habe, morgens um sechs ist die Welt noch in Ordnung oder so ähnlich hieß die. Besonders wenn ich eine Mathe Arbeit schreiben musste dachte ich daran, ach könnte es nicht immer sechs Uhr früh bleiben. Daran denke ich auch heute noch manchmal, einfach die Decke über den Kopf ziehen, weiterschlafen und etwas Schönes träumen. Leider geht das nicht, zumindest nicht immer, das hinaus schieben von Problemen oder Dingen die man zu erledigen hat löst die Sache nicht.

Eine gute Freundin meinte letztens zu mir „dein Gemüt möchte ich haben“. Ich antwortete darauf dass mein Gemüt gar nicht so toll ist, ich habe nur gelernt mit den Dingen besser umzugehen. Jeder muss da seinen eigenen Weg finden, wichtig ist nur das man sich treu bleibt und seinen Idealen folgt. Freundschaften sollte man pflegen, hier wird man sich im Notfall Rat und Hilfe holen können, lösen muss man seine Probleme letztlich alleine, es geht dann aber vielleicht ein bisschen leichter. Dann ist die Welt doch wirklich schön, oder?

 von Solariummann

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