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Leider gibt es keine Bilder mehr von dieser Party in Mainz.

Partyschaden – Pfingsten in Mainz

Leider gibt es von dieser Party keine Bilder, das heißt ich habe keine mehr, aber vielleicht ist das auch ganz gut so. Nein, so schlimm war es dann auch nicht. Ich habe ja eine ganze Zeit in Mainz gelebt, um es genauer zu sagen zwölf Jahre lang. Ich hatte mich schwer verliebt, an Karneval und kurzerhand meine Sachen gepackt um nach Mainz zu ziehen. Nach sieben Jahren war sie dann zu Ende, die Beziehung, aber gute Freunde sind wir geblieben. Mein neues Zuhause hatte ich dann in Mainz Gonsenheim, ein Zweifamilien Haus, in dem ich die untere Etage bewohnte, mit Garten. Meine Nachbarin, also die die über mir wohnte war eine ganz nette, Ingrid hieß sie. Wir verstanden uns gut und ich fragte sie, ob ich nicht an Pfingsten mit ein paar Freunden aus meiner alten Heimat Salzgitter, eine Party machen könnte. „Ich hab nichts dagegen“ sagte Sie, „zur Not schlafe ich bei meinen Eltern“.

Ich lud also meine Freunde ein, mit ihren Mädels, da waren ein paar ganz schön wilde Burschen dabei. Wir waren damals eine tolle Clique, viel fuhren Motorrad und die Entfernung spielte keine so große Rolle. Wir standen immer in Kontakt und besuchten uns gegenseitig, wir waren richtig gute Freunde. Auch meine Freunde aus Mainz waren eingeladen. Meine Ex Freundin, die aus Mainz, war natürlich auch dabei. Sie half mir außerdem noch bei den Vorbereitungen. Aus den geplanten dreißig Leuten die sich angesagt hatten wurden schnell vierzig, am Ende waren wir dann dreiundvierzig, ich hatte durch gezählt. So viel Platz war natürlich nicht in der Wohnung und das Ganze sollte im Garten stattfinden. Da das natürlich auch bei der Übernachtung schwierig werden würde, hatten ein paar meiner Kumpels Zelte mit gebracht. Samstag am Nachmittag war Anreise, am Pfingstmontag wollten die Salzgitteraner wieder zurück fahren.

Pfingstsamstag am Nachmittag gegen 16 Uhr war es dann soweit, die ersten Gäste trudelten mit ihren Karren ein. Die anderen kamen mit dem Auto nach. Ich hatte alles schön vorbereitet. Tische und Bänke, den Grill im Garten aufgebaut. Die Salate, Brot und Brötchen standen in der Küche. Die Boxen der Musikanlage hatte ich in die Fensterbänke gestellt. Die Party sollte ja draußen im Garten stattfinden, das Wetter spielte auch mit. Es gab ein großes „Hallo“ wie umarmten uns und freuten uns alle uns wieder zu sehen. Natürlich gab es gleich erst einmal ein Begrüßungsbier und für die Mädels einen Sekt. Ich hielt mich etwas zurück, ich musste ja Herr der Lage bleiben. Zwei Überraschungsgäste waren auch mit gekommen. Der eine, ein Bodybuilder der gerade von einer Meisterschaft kam und der andere, ein kleiner drahtiger aus einer Motorrad Gang. Die beiden sollten an diesem Abend noch eine entscheidende Rolle spielen.

Nachdem sich alle dann ihr Nachtquartier eingerichtet hatten begann gegen halb sieben dass Partygeschehen. Die ersten Mainzer Gäste trafen ein und es war gleich eine super Stimmung. Einige kannten sich von früheren Treffen und man hatte reichlich Gesprächsstoff. Mit Einbruch der Dämmerung, so gegen 21 Uhr war die Party dann im vollen Gange. Es war ein schöner, warmer Sommerabend. Wer schon einmal eine Party gegeben hat kennt sicherlich das Phänomen, das sich irgendwann alle in der Küche treffen. Da sind dann irgendwie immer die meisten Leute. Das war auch bei mir der Fall. Vom Garten führte ein separater Eingang einen kleinen Gang entlang in den eigentlichen Eingangsbereich der Wohnung, dort hing die Garderobe. Rechts war der reguläre Eingang, geradeaus das Wohnzimmer und links eine relativ große Küche mit zwei Fenstern.

In der Küche stand auf der rechten Seite, direkt hinter der Eingangstür der Kühlschrank und ein Küchenschrank, aus dem man quasi noch einmal eine extra Arbeitsplatte heraus ziehen konnte. Darauf standen die Salate. Irgendwann lehnte sich jemand gegen die Küchentür, diese schlug gegen die Arbeitsplatte, die klappte ein und die Schalen mit den Salaten stürzen zu Boden. Na toll, ich holte einen Eimer, beseitigte den Schaden und forderte die Gäste auf doch in den Garten zu gehen. Meine Freundin und ich richteten indessen alles wieder her. Es verging eine gute Stunde, dann passierte das Ganze noch einmal. Ein Kumpel hielt sich wohl für besonders witzig, der Alkohol und seine Folgen und goss mit den Worten: „Das wäre ihr Preis gewesen“ noch ein halbes Glas Bier über die am Boden liegenden Salate.

Also, Eimer raus, Wischmopp her und alles wieder sauber machen. Ein bisschen sauer war ich schon. Durch die Menge der Leute wurde der Boden gar nicht mehr richtig trocken, der eine oder andere kleckerte wohl auch mal ein bisschen. Etwa gegen Mitternacht standen mein Bodybuilder Kumpel, der übrigens auch Andreas heißt und der kleine drahtige zusammen im Vorraum der Küche und unterhielten sich. Zwei der Jungs kamen auf die Idee der kleine solle sich doch ausziehen und posen. Na das wäre ja was gewesen. Sie zerrten an ihm rum und wollte ihn dazu bewegen, doch er wiedersetzte sich natürlich mit Händen und Füßen. Alle rutschten aus und landeten auf dem Fußboden. Leider ging dabei dann die Garderobe kaputt. Oh man dachte ich – Partyschaden. Eine von den Mädels hatte die Musikanlage übernommen und spielte Hard Rock. Mein Kumpel Mirko aus Mainz kam dazu, ebenfalls ein guter Bodybuilder. Plötzlich skandierten die Mädels: „ Ausziehen, Ausziehen“

Alles strömte irgendwie in die Küche, so viel Platz war dort natürlich nicht, also stellte sich einige in die Fensterbänke. Angesichts solcher massiven Aufforderungen, ein gewisser Alkohol Pegel spielte sicherlich auch eine Rolle, zogen sich die beiden bis auf die Unterhose aus und fingen an zu posen. Eine riesen Show sage ich euch, die beiden waren echt gut in Form und hatten richtig was drauf. Die Küche bebte. Es war eine Bullenhitze in dem kleinen Raum. Irgendwie wollte das Ganze gar kein Ende nehmen, angefeuert von allen gaben die beiden gut zehn Minuten lang ihr Bestes. Dann hatte irgendjemand die wirklich glorreiche Idee für Abkühlung zu sorgen und spritze mit dem Gartenschlauch durch das offene Fenster Wasser auf die Gäste. Pitschnass fand das Ganze dann doch ein Ende. Was solls dachte ich mir und verteilte Handtücher. Richtig böse konnte man eigentlich keinem sein. Die Party ging dann Gott sei Dank, auf einem gemäßigten Level weiter. Irgendwie hatten sich jetzt alle wohl richtig ausgetobt. Im Morgengrauen gingen dann die letzten Gäste, einige der Salzgitteraner schliefen schon in ihren Zelten.

Gegen Mittag als ich aufstand bot sich mir ein Bild des Grauens, Dresden 19 45 kann nicht schlimmer ausgesehen haben. Oh man, das wird ein hartes Stück Arbeit, das alles wieder hin zu kriegen. Wir richteten alles ein wenig her und Frühstückten erst einmal. Dann begann die große Aufräum Aktion. Alle halfen mit, sammelten hunderte von Zigaretten Kippen aus dem Rasen, die Mädels putzten die Wohnung. Gegen Abend hatten wir dann alles auf Reihe. Wir haben uns dann zusammen gesetzt und die Reste gegrillt und noch ein Gläschen getrunken. Am Pfingstmontag sind dann meine Übernachtungsgäste wieder nachhause aufgebrochen. Es war eine der schönsten Partys meines Lebens, keine Streitereien, nur gemeinschaftliche Glückseligkeit. Irgendwie war es auch der Auftakt zu einer ganzen Party Serie in den kommenden Jahren. Ich hatte damit für alle einen Anstoß gegeben. Natürlich haben wir in den folgenden Jahren wieder bei mir gefeiert, an Pfingsten. Vielleicht schreibe ich auch darüber mal eine Geschichte.

von Solariummann

Auch bei schlechtem Wetter ein toller Ausblick auf den Harz

Am Schäferstuhl – Erinnerungen an meine Jugendzeit

An den Oster Tagen war ich bei meiner Mutter zu Besuch, in Salzgitter Bad wo ich aufgewachsen bin. Früh am Oster Sonntag bin ich zu ihr gefahren und wie immer habe ich von unterwegs aus angerufen und ihr gesagt das ich unterwegs bin. Sie brüht dann immer einen frischen Kaffee auf und ein Stück selbstgebackenen Kuchen gibt es dann auch. Als wir so im Wohnzimmer saßen und ich ihr erzählte was ich alles so gemacht habe in der vergangenen Woche kam mir eine Idee. Ach du hast ja heute noch jede Menge Zeit dachte ich bei mir, erkunde doch einfach mal den Ort mit dem Auto und schau was sich so alles verändert hat in den Jahren. Gelandet bin ich dann schließlich am Schäferstuhl.

Auch bei schlechtem Wetter ein toller Ausblick auf den Harz
Auch bei schlechtem Wetter ein toller Ausblick auf den Harz

Der Schäferstuhl liegt auf einer Anhöhe oberhalb von Salzgitter Bad. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf das Harz Vorland. Schon beim durchqueren des Ortsteils Gitter kamen die Gedanken an früher wieder und die waren irgendwie auch spannend. Das hier oben am Segelflugplatz, mit dem tiefen Wald auf der Anhöhe hatte für mich so etwas Sagen umwobenes. Ich fuhr um den Hangar herum zu dem dahinter gelegenen Parkplatz, na gut, ein richtiger Parkplatz war das nicht. Ein Stückchen Wiese, hinter einem Zaun standen zwei verwitterte Wohnwagen Der Ort wurde seinem Ruf gerecht. Es war menschenleer hier am Sonntagmittag, das Wetter war schlecht, der Wind fegte über die Landebahn und wirbelte Staubwolken auf. Beim aussteigen bekam ich einen ordentlichen Schrecken, warum war das hier so laut? Das Geräusch kannte ich, jedenfalls war es so ähnlich. Verwundert sah ich mich um, suchend nach einem Wasserfall oder etwas Vergleichbaren. Es war so laut wie am Meer, wenn der Sturm die Brandung an die Küste peitscht, so stark wehte der Wind durch den Wald hier oben. Im Auto bekommt man das ja gar nicht so mit.

Erinnerungen an meine Jugendzeit - der Flugplatz am Schäferstuhl
Erinnerungen an meine Jugendzeit – der Flugplatz am Schäferstuhl

Ich ging durch ein kleines verrostetes Tor auf den Flugplatz, rechts war die Start- und Landebahn und nach links raus konnte man ins Tal sehen und hatte einen richtig tollen Ausblick auf den Harz. Bei schönem Wetter. Heute war es ziemlich Wolken verhangen. Der Wind pfiff eiskalt durch meine dünne Jacke, das war nicht die richtige Bekleidung für so einen Ort. Die grüne Bank fiel mir sofort auf, das gibt ein tolles Panorama Foto dachte ich mir und suchte mir die passende Position. Richtig einsam war es hier oben, aber auch irgendwie schön. Auf dem Rückweg zum Auto fiel mir ein Buch ein, das ich als jugendlicher mal gelesen hatte. „Geheimnis um zwei Segelkisten“ hieß es und handelte von einem Jungen der seine Ferien auf einem Segelflugplatz verbrachte. Es gehörte wohl irgendjemandem aus unserer Familie, es war noch in altdeutscher Schrift geschrieben, so alt war das schon. Das war ein richtig tolles Abenteuer Buch. Ich konnte mich da so richtig rein versetzen, ich glaube ich habe es sogar zweimal gelesen.

Schnell zurück ins warme Auto. Bei der Fahrt vom Parkplatz fährt man auf ein großes altes Gebäude zu. Früher war das ein Heim für schwer erziehbare Kinder. Es ist eine kirchliche Einrichtung steht auf dem großen Schild, alles eingezäunt mit einem großen Metalltor verschlossen. Das sieht noch genauso aus wie früher, so ordentlich, so aufgeräumt. Das wirkt auf mich eher beängstigend, der große Briefkasten vorn am Eisernen Tor, damit bloß keiner rein kommt, ein Briefkasten ist doch eigentlich immer an der Haustür. Ich stelle mir vor wie hier Zucht und Ordnung durchgesetzt, gelehrt werden. So wie früher zu der Zeit als mein Abenteuer Buch geschrieben wurde. Ein bisschen graust es mich davor. Ich kannte mal zwei Jungs die hier gelebt haben, zwei Brüder. Die hatten einen schweren Stand im Ort, wenn jemand erfuhr wo sie her kamen, jedenfalls bei den Erwachsenen. Bei uns Jugendlichen sah man das dann doch etwas lockerer. War jemand in Ordnung wurde er aufgenommen und man feierte auch zusammen, traf sich in der Disco. Jost hieß die damals und die beiden waren auch dabei. Ich habe damals nicht verstanden warum die in so einem Heim leben mussten.

Ordentlich wie immer - aber auch irgendwie unheimlich. schon früher hat man hier niemanden gesehen.
Ordentlich wie immer – aber auch irgendwie unheimlich. Schon früher hat man hier niemanden gesehen.

Ich bog nach links ab zurück in Richtung Gitter. Rechts herum geht es in den Wald, dort liegen noch die Reste einer alten Fliegerschule aus dem zweiten Weltkrieg. Wenn man nicht genau weiß wo es ist, läuft man daran vorbei, so versteckt und zugewachsen ist das Gelände. Überall Schilder auf denen Betreten verboten stand, das war natürlich für uns Jungs besonders interessant. Da haben wir uns mal zu dritt bei einer Schnitzeljagd versteckt, keiner hat uns gefunden, wir kannten uns hier gut aus, das war unser Revier. Nur unsere Eltern durften das damals nicht wissen.

Blick vom Schäferstuhl nach Salzgitter Bad
Blick vom Schäferstuhl nach Salzgitter Bad

Bei der Rückfahrt am Hangar vorbei erinnerte ich mich dass wir hier auch ein paar ganz tolle Partys gefeiert haben. Hier oben konnten wir so laut Musik machen wie wir wollten und vor allem so lange feiern wie wir wollten. Meistens schon am hellen Tag haben wir dann zu Fuß den Rückweg in den Ort angetreten. Leicht angesäuselt mit der Freundin im Arm, erst mal nach Hause und ein bisschen schlafen.

Ja das war eine gute Idee hier oben mal wieder vorbei zu schauen. Ein Dankeschön an meine Schwester, der Eierlikör Kuchen vorhin bei Mutti war super lecker.

von Solariummann

Das war ein toller Besuch - Fachsimpeln und viel gelacht haben wir auch.

Mein Jahresrückblick 2015 und Sommertour

Positiv fällt er aus, mein Rückblick auf das Jahr 2015. Ein Jahr das sehr schwierig für mich begann, völlig überarbeitet und ausgebrannt war ich gleich im Januar auf die Insel Usedom geflüchtet. Auf der Suche nach dem Glück, der Unbeschwertheit und Fröhlichkeit vergangener Tage. Gleich dreimal habe ich mich bis Anfang März in das kleine Örtchen Bansin auf der Ostsee Insel zurück gezogen – allein, nur mit meinen beiden Dackel Damen. In die Villa Sommerfreude, die mir so gut gefällt. Es war eine gute Entscheidung, ich habe begonnen mein Leben neu zu ordnen, Prioritäten neu gesetzt und auch Lebensfreude zurück gefunden. Aus diesem Grund habe ich auch ein fröhliches Titelbild gewählt. Es zeigt meinen Branchen Kollegen Jürgen Reckefuß von der Firma Terra Art, den ich im Juni besucht habe.

Die Dackel an der Seebrücke in Bansin
Meine Dackel Ronja und Margot an der Seebrücke in Bansin

Genau dort, in Herford bei der Firma Terra Art möchte ich auch beginnen. Leser meines Blogs haben sicherlich die Geschichten Anfang des Jahres verfolgt, auch die über den Besuch zu Ostern bei meiner Mutter, in der sehr viel Herzblut steckt. Die Firma Terra Art ist General Importeur für die That`s so Kosmetik Serie. Ein Spray Tanning System das es in Sprühflaschen zu kaufen gibt, aber auch mit kleinem Kompressor und letztlich auch als Kabine, in der man sich dann mit dem Selbstbräuner rundum und streifenlos besprühen lassen kann. Vorgenommen hatte ich mir den Besuch schon lange und sie ahnen es, ich habe es etliche Male verschoben. Ende Juni habe ich es dann endlich geschafft und ich durfte natürlich die Kabine mit der Rundum Besprühung ausprobieren. Ein tolles Ergebnis, mit dem ich so nicht gerechnet hatte. Eine sehr natürliche Bräune, ganz ohne Flecken oder Streifen. Mit einer der Sprühflaschen die ich von meinem Besuch mitgebracht hatte haben wir dann nach ein paar Tagen noch einmal nachgesprüht, das Ergebnis auf dem Foto unten spricht wohl für sich. Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle beim Kollegen Reckefuß für das sehr nette Gespräch, viel Anregungen und Tipps. Wir sind beide schon lange in der Branche und es gab auch so manche Anekdote zu erzählen, entsprechend gelöst war die Stimmung. Die That´s so Kosmetik Serie gibt es seither auch in unseren Studios zu kaufen.

Natürlich habe ich mich auch besprühen lassen, ein Klasse Ergebnis
Natürlich habe ich mich auch besprühen lassen, ein Klasse Ergebnis

Eine Richtige Sommertour mit Besuchen bei Bekannten und Freunden hatte ich mir zum Ziel gesetzt, auch den Besuch einiger Veranstaltungen. Alles hat natürlich nicht geklappt, aber einen großen Teil habe ich geschafft, wie man in meinem Bericht vom Steintorfest in Hannover und dem Besuch am Grab meines besten Freundes im Blog lesen kann. Anfang Juli bin ich dann nach Berlin zur Fashion Hall gefahren. Meine gute Freundin Marina Heiden, die als Best Ager Model Misses Marina für zahlreiche Modenschauen gebucht wird und auch schon im Fernsehen in einigen Rollen zu sehen war, hatte das arrangiert. In Berlin Mitte habe ich mich dann in der Metaxa Bay unter das Volk der Schönen gemischt, ein eher ungewohntes Parkett für mich. Da gibt es auch gleich eine kleine Anekdote zu erzählen. Gegenüber dem Veranstaltungsort befindet sich das ZDF Studio, auch dort fand an diesem Sommerabend eine große Veranstaltung statt. Fetzig leger angezogen, stylische Sonnenbrille, marschierte ich also erst mal dort hin wo die meisten Menschen standen. Viel Polizei und eine große Traube von Fotografen und Pressevertretern. Musst Du da jetzt rein gehen fragte ich mich etwas verunsichert und griff automatisch zur Eintrittskarte in der Hosentasche. Plötzlich erblicke mich einer der Fotografen, zückte die Kamera und fotografierte, die anderen bemerkten das natürlich sofort und brachten sich schnell in Position. Ein wahres Blitzlichtgewitter erging über mich. Offensichtlich hielt man mich für einen Promi. In diesem Moment sah ich, das dies hier am Fernsehsender, wohl nicht der richtige Eingang zur Fashion Hall war. Mit einem leichten Grinsen ging ich an allen vorbei und überquerte nach ein paar Metern die Straße zur gegenüberliegenden Metaxa Bay. Na gut, ein bisschen verlegen war ich schon, wann kommt man schon mal in eine solche Situation.

Gleich geht`s los - Klasse hier in Berlin
Gleich geht`s los – Klasse hier in Berlin
Die schönen und ich - es geht los - Berlin Metaxa Bay
Die schönen und ich – es geht los – Berlin Metaxa Bay

Der Veranstaltungsort hatte ein Klasse Ambiente. Das Gelände war ein künstlich angelegter Sandstrand, in der Mitte ein langer Laufsteg an dessen einen Ende ein großes Zelt aufgestellt war. Vorn war ein kleineres Zelt mit etwas Abstand für die Fotografen. Links und rechts in gut zwanzig Reihen standen Stühle. Rundherum Gastronomie und auch ein paar Chill Zonen. Mit der Dämmerung begann dann auch die Veranstaltung. Marina lief mir dann auch über den Weg und wir suchten uns einen freien Tisch und sahen uns das Treiben auf dem Laufsteg an. Ihr Auftritt war etwas später am Abend. Ja – und am Ende dieses Auftritts folgte noch eine kleine Überraschung, Misses Marina wurde geehrt als Best Ager Model oft the Year. Hier ist mir Backstage ein kleiner Schnappschuss gelungen den Sie hier mit Sicherheit zum ersten Mal sieht. Es war ein schöner Abend, eine gelungene Veranstaltung. In der Nacht um eins habe ich mich dann auf den Rückweg nach Braunschweig gemacht.

Kurz vor der Ehrung - Misses Marina Backstage
Kurz vor der Ehrung – Misses Marina Backstage
Misses Marina - Marina Heiden Best Ager Model of the Year und ich live dabei.
Misses Marina – Marina Heiden Best Ager Model of the Year und ich live dabei.

Ende Juli habe ich dann endlich wieder Kontakt zum „Dicken“ aufgenommen, einer meiner besten Kumpels seit über 20 Jahren. Ein echter Braunschweiger Jung. Wir hatten uns so ein bisschen aus den Augen verloren in letzter Zeit. Neue Handy Nummer, Umzug und Beruf, wie das halt so ist. Natürlich erzählt man da auch von alten Zeiten und da gibt es sehr viel zu erzählen. Einen Platz in einigen meiner Geschichten hat er sowieso schon. So auch in der Geschichte über einen bekannten Braunschweiger Taxi Fahrer, den wir beide gut kannten und der leider im letzten Jahr verstorben ist. Ein Lacher war auch als wir zusammen in Mainz zum Rosenmontagsumzug waren. Ich habe ihn damals sozusagen gezwungen mit zu fahren. Dafür war es der schönste Rosenmontag seines Lebens wie er heute sagt. Auch an eine Geburtstagsfeier im Billard Cafe eines weiteren guten Freundes in der Braunschweiger Innenstadt erinnere ich mich gut. Ich hatte damals das Lokal gemietet und wir feierten die ganze Nacht hindurch. Blues Brothers war das Motto und alle hatten sich entsprechend angezogen. Oh Mann waren wir besoffen, der Dicke ist im Morgengrauen einfach vom Stuhl gefallen. Na gut, keine Peinlichkeiten an dieser Stelle, kann mal passieren wenn man einschläft. Übrigens, so dick ist der gar nicht. Ein guter Sportler war er auch immer, wir gehen mal wieder zusammen ein Bier trinken, versprochen.

Schöne Sommer Abende mitten in Braunschweig
Schöne Sommer Abende mitten in Braunschweig – Sonnendeck Süd

Der August war kein so toller Monat, ich wurde zum ersten Mal in meinem Leben von einem Hund gebissen. Jetzt habe ich eine ziemlich große Narbe am Bein und zu allem Übel gibt es da auch noch Streitigkeiten. Mehr kann ich dazu leider nicht sagen, die Sache läuft noch und endet sicherlich vor Gericht und zum Besitzer will ich mich hier schon mal gar nicht äußern. Da platzt mir dann wahrscheinlich so richtig der Kragen.

Eine gute Bilanz zum Ende des Jahres gibt es auch aus sportlicher Sicht. Nein nicht von mir, meine Karriere im Leistungssport ist beendet. Ich bin nur noch Freizeit und Hobby Sportler. Ein bisschen Radfahren, aber hauptsächlich Fitness und Body Building sind meine Hobbys. Training mehrmals die Woche, so eine dreiviertel Stunde, gleich morgens kurz vor sechs. Eine gute körperliche Leistungsfähigkeit ist mir wichtig im Leben. In einer Vergleichsmessung im Fit und Fun Medi Fitness Zentrum in Meinersen zeigt die Leistungskurve mit einem Körperfett Anteil von 16 Prozent einen guten Wert. Mein Freund Wolfgang Ziener hat mir auch gleich noch ein paar gute Tipps mit auf den Weg gegeben. Wir werden sehen was beim nächsten Mal heraus kommt. Wenn es um sportliche Erfolge geht ist die Rede von meiner Frau. Die hat in diesem Jahr die zweite Saison mit Comanchero, ihrem neuen Pferd absolviert. Sehr erfolgreich. Die beiden sind zu einer echten Einheit geworden, da kann man sicherlich noch einiges erwarten. Ich war auf fast allen Turnieren dabei und habe die Rolle des Turniertrottels (Abkürzung TT), so nennt man im Fachjargon den Helfer, wohl ganz gut ausgeführt. Sie hat mich gelobt. Na gut Spaß beiseite, natürlich mache ich das seit Jahren und habe sicherlich mittlerweile einen gewissen Sachverstand. Ohne Fleiß kein Preis, auch hier ist regelmäßiges Training und Disziplin von Nöten. Ich werde Sie auch im kommenden Jahr nach Kräften unterstützen.

Sieger Runde in Katensen - Comanchero hat noch viel vor sich.
Sieger Runde in Katensen – Comanchero hat noch viel vor sich.

Ja und dann sind wir auch schon fast am Ende des Jahres angelangt. Über einige Dinge habe ich schon im Blog geschrieben, Ende September habe ich mir noch einmal eine Auszeit auf Usedom in der Villa Sommerfreude gegönnt. In Bansin sind mittlerweile auch ein paar kleine Freundschaften entstanden und ich freue mich jedes Mal über ein Wiedersehen. Geschäftlich verlief das Jahr sehr gut, das Weihnachtsgeschäft war wieder einmal sehr hektisch, ich hatte aber am Ende des Jahres noch genug „Puste“ um alles relativ gelassen zu sehen. Einen Termin der mir sehr wichtig war haben wir dann leider doch nicht mehr hin bekommen. Wir wollten die Lotionfee Britta von der Firma Joveka Kosmetik und ihren Mann besuchen. Hier ist zu einer langjährigen geschäftlichen Beziehung mittlerweile eine private Freundschaft hinzu gekommen. An dieser Stelle mein Versprechen, im nächsten Jahr geht’s wieder an.

Abschiedsabend mit Karsten im Bierkutscher in Bansin auf der Insel Usedom -
Abschiedsabend mit Karsten im Bierkutscher in Bansin auf der Insel Usedom – wie immer schön.

Was macht man noch am Ende einer Jahresbilanz? Man sagt Danke. Es gibt sehr viele Menschen bei denen ich mich hier bedanken möchte, alle aufzuführen wäre sicherlich dann doch etwas zu viel des Guten. Der größte Dank gilt meiner Frau Gabi, die auch in schwierigen Situationen immer hinter mir steht. Wir haben schon so viel gemeistert im Leben und ich denke wir können mit Stolz auf das zurück blicken was wir geschafft und geschaffen haben. Ich hoffe wir bleiben gesund und können uns noch über viele kleine und große Dinge im Leben freuen.

Kleiner Schnappschuss beim Turnier in Barwedel
Kleiner Schnappschuss beim Turnier in Barwedel

Ein dickes, fettes Dankeschön muss ich auch meiner guten Freundin Petra sagen. Die hat ein Jahr hinter sich, das braucht kein Mensch ein zweites Mal im Leben. Trotzdem hat Sie es immer wieder geschafft, mit ihrer fröhlichen und unbedarften Art, mich herzhaft zum Lachen zu bringen. Alles Gute für die Zukunft Du kleine Berufsblondine und viel Erfolg mit deinem Miss Lüüdi Projekt.

Wer kann der kann - Miss Lüüdi in Aktion - Studioflitzer
Wer kann der kann – Miss Lüüdi in Aktion – Studioflitzer

Ein bisschen betrübt bin ich über die Tatsache das ich nicht so viel zum schreiben gekommen bin. Das ärgert mich sogar richtig. Ich habe noch so viel zu erzählen und freue mich natürlich wenn es auch anderen gefällt. Mein Ziel ein Taschenbuch mit Kurzgeschichten heraus zu bringen habe ich weiter fest vor Augen. Kürzlich habe ich mich im Studio mit einer Kundin darüber unterhalten, die ist deutsch Lehrerin. Es ging um meine Vorliebe für lange Schachtelsätze, um meine Art zu schreiben und die Frage ob man da nicht einen Lektor um Hilfe bittet. So etwas lehne ich strikt ab, habe ich ihr gesagt. Meine Geschichten sollen authentisch sein. Wenn da jemand geschliffene Formulierungen einsetzt bin das nicht mehr ich, die Geschichten verlieren ihre Seele. Sie hat dann ein wenig in meinem Blog gelesen und meinte bei ihrem nächsten Besuch: „Beim Lesen hast Du mir gegenüber gesessen und mir die Geschichte erzählt, Du hast mit mir gesprochen, ich konnte dich reden hören“

Ein schöneres Kompliment kann man sicher nicht bekommen. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Ich werde weiter daran arbeiten, immer nach dem Grundsatz: „Das wichtigste im Leben ist, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen“

von Solariummann

Dachshund - kleines Foto Shooting auf der Wiese

Dackel Margot und die Gangsterbande

Die Geschichte ist mir letztens in meinem Usedom Urlaub wieder eingefallen, als ich spät abends noch einmal zum Gassi gehen raus musste. Ich hatte meine beiden Dackel Damen, Ronja und Margot, die Treppe, in der Villa Sommerfreude, herunter getragen, Dackel sollen wegen ihres langen Rückens nicht Treppen herunter laufen, als ich die beiden unten im Flur absetzte schlug Margot mit lauten Bellen mehrfach an und wollte zur Tür. Das ist insofern ungewöhnlich, weil der Hund normalerweise nicht bellt, wenn wir raus gehen, hier stimmte etwas nicht. Im Vorraum zog Sie an der Leine in Richtung Eingangstür, bellte und knurrte erneut. Ich schloss auf und wir gingen raus zur Straße, es war nichts zu sehen. Margot hatte den Kamm und die Rute gestellt und schaute wachsam in alle Richtungen. Kurz nachdem alles erledigt war ginge wir wieder ins Haus.

Am nächsten Morgen traf ich Herrn Blumenthal, meinen Vermieter, der mit seiner Frau die Wohnung gleich neben dem Hauseingang bewohnt. Ich entschuldigte mich für das nächtliche bellen und er meinte darauf hin, dass das ja nicht so schlimm wäre, Hunde bellen ja auch mal. Ich erklärte ihm dass es hier schon einen besonderen Grund gegeben haben muss, Margot schlägt nur bei Gefahr an, eine herumstreunende Katze oder ein anderes Tier kann nicht der Grund gewesen sein. Wir unterhielten uns dann noch ein Weilchen und ich erzählte ihm die Geschichte, die sich vor ein paar Jahren weit nach Mitternacht in Braunschweig zugetragen hatte.

Es war so kurz nach halb drei Nachts als Margot unruhig wurde und anfing zu knurren. Die beiden Dackel Damen genießen den Luxus mit im Bett schlafen zu dürfen. Sagen Sie jetzt nichts, ich weiß, Hunde gehören nicht ins Bett. Na, jedenfalls bekam ich das im Halbschlaf mit und drehte mich erst einmal um in eine andere Schlafposition. Margot ließ nicht nach und rannte ins Wohnzimmer, wo sie knurrend mit Blick auf das Fenster mitten im Raum saß. Na gut dachte ich mir, schaust Du mal was der Hund hat, stand auf und ging ins Wohnzimmer zum Fenster. Nichts zu sehen im Licht der gegenüber hell leuchtenden Laterne. Ich nutze die Gelegenheit, jetzt war ich sowieso wach, ging zur Toilette und setzte mich danach ins Arbeitszimmer in meinen großen Chefsessel und zündete mir eine Zigarette an. Margot hatte Position im Wohnzimmer bezogen, saß aufrecht im großen Körbchen in der Fensterbank, knurrte und beobachtete die Straße. Was hat denn der Hund bloß dachte ich mir?

Wir wohnen in einer schönen großen Wohnung, ziemlich nah am Innenstadt Bereich. Hier aus der ersten Etage hat man einen schönen Überblick auf die Straße. Ich schaute aus meinem bequemen Sessel hinunter, es war eine laue Sommernacht. Genüsslich zog ich an meiner Zigarette und plötzlich sah ich etwas. Zwei Gestalten kauerten hinter einem Auto und machten mit den Händen Zeichen. Offensichtlich war auf unserer Straßenseite noch jemand. In geduckter Haltung schlichen Sie zum nächsten Fahrzeug. Sofort griff ich zum Telefon, das neben mir auf dem Schreibtisch stand und rief die Polizei an. Mit leiser Stimme flüsterte ich meinen Namen und gab meine Adresse durch. Etwas aufgeregt erzählte ich, was ich gerade draußen sah. „Die suchen wir schon“ sagte der Beamte „bleiben Sie mal dran“ Jetzt klopfte mein Herz doch etwas schneller, auf einmal war ich hellwach. „Einen Moment noch, bleiben Sie in der Leitung, die Kollegen sind unterwegs“

Die Männer hatten sich mittlerweile im Schutz der geparkten Fahrzeuge bis nach vorn an das Ende der Straße vorgearbeitet. Ich hielt die Polizei per Telefon auf dem laufendem. Am Ende unserer Straße befindet sich der Innenstadtring, links und rechts stehen große Mehrfamilienhäuser, zum Teil mit Innenhöfen. Durch ein kleines Holz Tor verschafften sich die drei Zutritt zu einem Eckhaus, das mit einem dunklen Winkel wohl den nötigen Schutz zu bieten schien. Sie waren nicht mehr zu sehen. Ich sagte dem Beamten am Telefon das die drei dort verschwunden waren und das dieses Grundstück einen zweiten Ausgang auf der anderen Seite zum Ring hin hatte.

Innerhalb von nicht einmal einer Minute, meine Zigarette war noch nicht aufgeraucht, rollten mit hohem Tempo mehrere Fahrzeuge in Zivil an den Kreuzungsbereich heran. Sie hatten offensichtlich den Motor ausgemacht bevor sie die Straßeneinmündung erreichten. Einer vorn am Ring, zirka 20 Meter entfernt und zwei weiter Autos direkt vor unserem Haus. Vorn am Ring sprangen drei Beamte mit schusssicheren Westen aus dem Fahrzeug. Einer stand mit gezogener Waffe mitten auf der Straße und die anderen beiden liefen den Ring entlang zu dem anderen Ausgang. Direkt vor dem Haus öffneten sich die Türen der beiden Fahrzeuge und insgesamt sieben Beamte bezogen Stellung. Es war wie in einem Krimi und ich mittendrin, oben am Fenster stehend. Ich hatte mir eine weitere Zigarette angemacht, so nervös war ich.

Lautlos, nur mit Handzeichen positionierten sich die Polizeibeamten und bewegten sich in Richtung des Eckhauses. Einer öffnete das kleine Gartentor direkt gegenüber. „Nein, das ist der falsche Eingang“ flüsterte ich in den Hörer. Die Polizisten unten hielten inne, sie konnten offensichtlich in einer Ringschaltung mithören was ich der Zentrale sagte. „Ein Tor weiter vorne“ flüsterte ich. Das Tor direkt am Eckhaus war etwas schlecht zu sehen im Halbdunkel. Sie sahen es in ihrer Anspannung und mangelnder Ortskenntnisse wohl nicht gleich. Ich öffnete kurzerhand das Fenster, zeigte in Richtung des Eckhauses und rief so leise wie möglich: „Da müssen Sie rein“ Einer schaute nach oben zu mir und gab ein Zeichen. Dann ging alles ganz schnell. Mit gezogenen Waffen und hellen Taschenlampen stürmten Sie mit lautem Gebrüll durch das Tor in den dunklen Innenhof. Von der anderen Seite kamen wohl noch die Kollegen dazu. „Polizei, Polizei – auf den Boden, auf den Boden“

Der Spuk dauerte nur wenige Sekunden, nach kurzer Zeit kamen je zwei Polizisten mit einem der Männer aus dem Hofeingang. Hände auf dem Rücken, die Beine breit auseinander mussten Sie sich auf die Motorhauben der Fahrzeuge bücken und wurden durchsucht. Danach wurde jeder von ihnen in eines der Fahrzeuge verfrachtet und sie rauschten davon. Das Ganze hatte nur fünf bis sechs Minuten gedauert. Der Polizist am Telefon bedankte sich und der Fall war erledigt. Ich zündete mir eine weitere Zigarette an, das musste ich erst einmal sacken lassen. Danach ging ich zu Margot ins Wohnzimmer, die saß immer noch in der Fensterbank im großen Körbchen und hatte alles beobachtet. Erst jetzt fiel mir auf das sie nicht gebellt hatte und sich ruhig verhalten hatte. Offensichtlich wusste der Hund worauf es ankam. „Komm wir gehen ins Bettchen“ Dreimal dürfen Sie raten wer erster war.

Als ich die Geschichte am nächsten Morgen meiner Frau erzählte wurde die richtig sauer. Die hatte nämlich mit Ronja unserer Zwergdackel Hündin selig geschlafen. Erst dachte sie dass ich ihr einen Bären aufbinden wollte und dann, nachdem ich mehrmals beteuert hatte dass das die Wahrheit ist, schaute Sie mich zornig an und meinet: „warum hast Du mich nicht geweckt“ Als ich ihr dann aber erzählte, das ich nur mit meiner Unterhose bekleidet, Telefon und Zigarette in der Hand, das Fenster geöffnet habe und den Polizisten etwas zu gerufen habe, konnte Sie sich vor Lachen kaum beruhigen. Das muss ein Bild gewesen sein.

von Solariummann

Big Support

Sommertour 2015 Steintorfest Hannover die Partyszene auf der sündigen Meile

Kiez oder auch Steintorkönig Frank Hanebuth ist allgegenwärtig, diesen Eindruck hatte ich beim diesjährigen Steintorfest in Hannover. Mit Plakaten und Bannern wurde auf die Inhaftierung, des Präsidenten, des mittlerweile aufgelösten Hells Angels Chartes Hannover aufmerksam gemacht. Nun kann man dazu stehen wie man will, meine Meinung, die Sache ist längst zu einem Politikum geworden und das finde ich alles andere als gut. Ich kenne ihn noch aus der Zeit als er „der Lange“ oder „Boxer Frank“ genannt wurde. Aber gut, in erster Linie geht es hier um das Fest, die Party und die war wieder mal richtig gut.

Eine Institution seit über 60 Jahren, hier gibt es das leckere Eisbein mit Sauerkrau
Eine Institution seit über 60 Jahren, hier gibt es das leckere Eisbein mit Sauerkraut

Ich hatte mich mit zwei alten Freunden bei Max Waloschke verabredet, Sie kennen Max Waloschke nicht, sollten Sie aber. Ein gemütliches Lokal in der Langen Laube Nr. 2, schräg gegenüber des Rotlichtviertels am Steintor. Max Waloschke war ein bekannter Gewichtheber und Berufsringer, mehrfacher Deutscher- und Europameister, der Anfang der fünfziger Jahre das Lokal mit gleichem Namen eröffnete. Das Lokal ist für seine gutbürgerliche Küche und besonders für sein Eisbein mit Sauerkraut bekannt. Der alte Charme und das Flair vergangener Tage wurden erfreulicherweise erhalten. Hier kann man schön sitzen und man trifft auf eine einzigartige Mischung aus alten eingesessenen Hannoveranern, den ein oder anderen Touristen, Szenekennern und Mitarbeitern der umliegenden Medien Häuser. Eisbein mit Sauerkraut habe ich dann doch nicht gegessen, aber wir, meine zwei alten Freunde und ich, haben uns sehr gut unterhalten und schon mal ein Bierchen getrunken.

schon mächtig was los um kurz nach 9
schon mächtig was los um kurz nach 21 Uhr
die Band heizt schon ordentlich ein.
die Band heizt schon ordentlich ein.

Anschließend sind wir dann rüber in die Scholvinstraße, es war kurz nach 21 Uhr und hier tobte schon richtig der Bär. An der Ecke über dem Eingang der Sansibar ein riesen Banner, natürlich mit Ihm – Frank Hanbuth – ein Protest gegen seine Inhaftierung. Am Ende der Straße war eine große Bühne aufgebaut, eine Band spielte und die Massen bewegten sich im Takt. Ein paar Fotos und dann sind wir in die parallel liegenden Reuterstraße gegangen, die auch komplett gesperrt war. Hier war es ein klein wenig ruhiger, was für uns bedeutete das wir schneller zu unserem nächsten Bier kamen.

direkt auf der Ecke Scholvinstraße
direkt auf der Ecke Scholvinstraße
die Sache ist leider längst ein Politikum geworden
die Sache ist leider längst ein Politikum geworden

Dann wollten wir aber doch wieder rein, mitten ins Getümmel, kaum ein Durchkommen in der Scholvinstraße auf dem Weg in Richtung Bühne. Das Wetter war schön, ein lauer Sommerabend, alles tanzten, eine bunte Mischung aus Leuten aus der Szene, normalen Partygästen, durch alle Altersklassen. Die Veranstalter hatten sich richtig viel Mühe gegeben, gut bei der mittlerweile zwölften Veranstaltung weiß man worauf es ankommt. Auf beiden Bühnen spielten Live Bands und heizten die Stimmung gut an. Die zahlreichen Clubs und Kneipen hatten Stände vor den Lokalen aufgebaut, allerlei kühle Getränke gab es, der Eintritt war überall frei. Vor dem Eros Center tanzten auf einer extra Bühne Gogo Girls, eine sehenswerte Attraktion.

....alles sehr schön hier
….alles sehr schön hier
und ein bunt gemischtes Publikum
und ein bunt gemischtes Publikum

Nachdem wir uns so langsam von Theke zu Theke gehangelt hatten waren wir dann auch irgendwann sehr nah am Bühnen Bereich angekommen. Hier konnte ich noch ein paar schöne Fotos machen, es war proppenvoll und vor allem, es war friedlich. Trotz steigendem Alkoholkonsum ist mir nichts von Rangeleien oder Streitigkeiten aufgefallen, na also es geht doch. Die Security agierte unauffällig und professionell. Alles war sehr gut organisiert, vorn am Kopf der Straße war eine extra Taxi Spur abgesperrt. Wer wollte konnte also problemlos den Heimweg oder den Weg in eine andere Location antreten.

...die Mädels haben richtig Gas gegeben.
…die Mädels haben richtig Gas gegeben.
Partyalarm...bis in die frühen Morgenstunden
Partyalarm…bis in die frühen Morgenstunden

Kurz vor eins in der Nacht habe ich mich dann auf den Heimweg gemacht. Die Party war noch voll im Gange, es war ein schöner Abend. Ich habe endlich mal wieder zwei alte Freunde getroffen, viel geredet haben wir, ein bisschen melancholisch sinniert. Ein paar nette Leute habe ich kennen gelernt, später habe ich dann gesehen dass eine Facebook Freundin auch dort war, hätte ich das gewusst. Na beim nächsten Mal müssen wir uns dann aber mal verabreden. Ich komme wieder, zum nächsten Steintorfest und vielleicht ist „Er“ ja dann auch endlich wieder dabei und nicht nur auf Plakaten.

von Solariummann

die beiden genießen die Abendsonne auf der Ostsee Insel Usedom

Menschen – ein ganz normaler Urlaubstag auf Usedom

Was so alles an einem Urlaubstag passieren kann. Ich musste mir mal wieder eine Auszeit nehmen. Ja richtig ich musste und bin auf die Ostsee Insel Usedom nach Bansin gefahren, natürlich mit meinen beiden Dackel Damen. Hier finde ich Ruhe von meinem hektischen Alltag, vielleicht auch Ruhe vor meinem Privatleben. Am ersten Urlaubstag kam mir beim Mittagessen die Idee. Ich bin sehr aufmerksam meiner Umwelt gegenüber, beobachte gern Menschen und frage mich oft wie es denen so geht. Auslöser war ein Pärchen das an einem Tisch gegenüber saß. Sie redeten ziemlich aneinander vorbei und offensichtlich hatten sie sich nicht mehr viel zu sagen.

Aber von Anfang an, als ich gestern angekommen war stellte ich fest, das ich doch ein ziemliches Schlafbedürfnis hatte, so etwas nennt man dann wohl Nachholbedarf und Seeluft macht ja schließlich auch müde. Heute bin ich dann so gegen halb sechs aufgestanden. Oh Gott so früh, werden einige denken, das ist aber für mich schon spät. Normalerweise bin ich um diese Zeit schon beim Sport. Der Tag begann also relativ normal, ich habe erst einmal eine große Runde mit den Hunden am Strand gedreht. Oh man, da war ordentlich Dampf drin, die beiden haben getobt wie die wilden und ihnen war deutlich an zu merken das ihnen die Bewegung fehlte. Tja, Hunde brauchen offensichtlich auch ihre Auszeit vom täglichen Leben. Danach ging es dann zurück nach Hause, in die Villa Sommerfreude, unserem Domizil hier in Bansin. Lecker Frühstücken, Seeluft macht auch hungrig und dann noch ein kleines Schläfchen.

Auf Herrchens Jacke kuschelt es sich am besten, außerdem hat man vom Sofa aus einen besseren Überblick.
Auf Herrchens Jacke kuschelt es sich am besten, außerdem hat man vom Sofa aus einen besseren Überblick.

So gegen neun sind wir dann wieder aufgestanden, eine Zigarette auf dem Balkon, die beiden Dackel Damen lagen auf ihrer Decke und beobachteten mich. Wann geht’s denn endlich wieder los werden sie sich gedacht haben. Während ich so gemütlich am rauchen war fiel mir das erste Highlight des Tages auf. Auf dem Parkplatz des gegenüber liegenden Apartment Hotels putzte tatsächlich einer sein Auto. Na gut, richtiges putzen war das nicht, er wischte alles nur ein bisschen blank. Typisch deutsch dachte ich, Klischees müssen ja bedient werden, es ist Samstag früh und was macht der Deutsche, er putzt sportlich bekleidet sein Auto. Gut das ich nicht so bin. Im Haus links daneben hatte ein älteres Pärchen im Obergeschoß seine Mühe mit ein paar Möwen, die waren ziemlich renitent und wollten immer etwas vom Frühstückstisch haben. Ob das wohl daran liegt das er die Tiere gestern Abend gefüttert hat, das hatte ich zufällig gesehen. Ich glaube die unterhalten sich untereinander und bringen dann noch ein paar Artgenossen mit an den Frühstückstisch, selbst Schuld.

Apropos unterhalten, da fällt mir der eigentliche Grund ein, warum ich mich entschlossen habe mal so über einen Tagesablauf im Urlaub zu erzählen. Gegen halb zwölf bin ich mit meinen Dackel Damen zu einem großen Spaziergang aufgebrochen. Mittags, so etwa gegen dreizehn Uhr, bin ich dann zum Mittagstisch in den Bierkutscher eingekehrt. Ein schönes Lokal mit einem verglasten Vorbau und lecker Essen. Hier kann man schön sitzen und auch ein bisschen die flanierenden beobachten. Schräg gegenüber saß ein Pärchen, so Ende vierzig, ich bin sehr schlecht im Schätzen, vielleicht waren sie auch schon Mitte Fünfzig. Stylisch gekleidet, Outdoor Klammotten sind wohl ziemlich in, auch wenn die beiden nicht so aussahen als ob sie viel wandern würden. Er hatte einen ziemlichen Bauch, na gut, auch dicke wandern ja dachte ich mir so. Er bestellt sich was Kleines wie er das nannte, ein Stück Apfelkuchen und ein großes Weizenbier, sie trank ein Alster. Während er ihr erklärte wie toll und locker doch der Apfelkuchen gebacken sei, schaute sie in der Gegend herum und sagte keinen Ton, manchmal nickte sie bestätigend. Er referierte fleißig weiter, über das schöne Wetter und wie toll doch alles wäre. Er bestellte sich noch ein großes Bier. Sie zündete sich eine weitere Zigarette an. Dann ereilte ihn der Geistesblitz. Also wenn die jetzt hier noch einen Fernseher hätten und wir könnten Fußball Bundesliga gucken wäre es perfekt sagte er. Die Begeisterung war ihr an zu sehen. Sich viel zu sagen, oder einen gemeinsamen Level hatten die beiden wohl nicht mehr und irgendwie wurde hier dann auch das nächste Klischee bedient. Zum Glück bin ich nicht so.

Mittagessen im Bierkutscher Bansin - Usedom
Mittagessen im Bierkutscher Bansin – Usedom

Nach meinem Mittagessen sind wir dann zurück in unsere Ferienwohnung gegangen, in die Villa Sommerfreude. Für die beiden Damen gab es zur Belohnung ein leckeres Stück Pansen. Danach haben wir dann alle drei ganz unspektakulär ein Mittagsschläfchen gemacht, das muss an der frischen Seeluft liegen. Am Nachmittag habe ich dann noch kurz im Geschäft angerufen, ich wollte mir den Dienstplan schicken lassen um das Personal für den nächsten Monat ein zu teilen. So richtig abschalten kann man dann doch nicht wenn man Selbstständig ist.

Blick zur Seebrücke, es wird Frühling in Bansin
Blick zur Seebrücke, es wird Frühling in Bansin

Am späten Nachmittag bin ich dann zu einer weiteren Runde mit den Hunden am Strand aufgebrochen. Ein Pärchen kam mir entgegen, die hatten einen kleinen Mischlingshund. Ein Richtiger Frechdachs, ein gefundenes Fressen für meine beiden und schon ging die Kläfferei los. Meiner macht nichts dachte ich bei mir, aber wehe wenn sie losgelassen. Der Mischlingshund trug ein rot kariertes Lätzchen, eine Art Sherlock Holmes Hütchen im gleichen Design und ein für seine Größe geradezu übermächtiges Geschirr. Frauchen trug übrigens den gleichen Style, wer sich das wohl ausgedacht hat? Man sagt ja oft das sich die Menschen ihren Tieren anpassen, das kann ich bei einem Pudel zumindest was die Frisur betrifft nach voll ziehen, aber das hier. Naja, zum Glück bin ich nicht so.

Bevor ich zum Abendessen aufgebrochen bin habe ich noch genüsslich eine Zigarette auf dem Balkon geraucht. Ein älteres Ehepaar, ich nehme an das es ein Ehepaar war, hatte es sich in der Abendsonne auf dem Balkon gemütlich gemacht. Sie las Zeitung, auf dem kleinen Tisch stand eine Kleinigkeit zu essen und etwas zu trinken. Sie schaute öfter zu ihm herüber und berichtete offensichtlich was so in der Zeitung stand. Er schien aufmerksam zu zuhören und fragte wohl ab und an etwas. Manchmal lachten sie, er stand auf, ging hinein und schenkte die Gläser nach. Sie prosteten sich zu. Es geht offensichtlich auch anders dachte ich bei mir und erinnerte mich dabei an das Pärchen von heute Mittag.

ja das esse ich wirklich gerne, hier im La Posada in Bansin
ja das esse ich wirklich gerne, hier im La Posada in Bansin

Den Abend habe ich dann im La Posada an der Strandpromenade bei meinem Lieblingsessen beendet. Mit einer der Bedienungen habe ich mich noch einen Moment unterhalten, als ich bezahlt habe, sie kannte mich noch von meinen vorangegangenen Besuchen. Ich habe ihr erzählt dass ich wieder ein paar Geschichten schreiben möchte und von einer Geschichte über einen alten Schulfreund erzählt. Irgendwie ist es ja nichts besonderes, es sind Dinge die mich bewegen, Gedanken über das Leben und manchmal einfach nur Erinnerungen. Menschen die mir am Herzen liegen, die hat jeder, so oder so. Vielleicht sollte ich mich nicht ganz so wichtig nehmen.

von Solariummann

Die alte Dame auf der Allee

Gedanken – Freunde – mein bester Schulfreund

Jeder hat bestimmt einen guten Freund, sollte man zumindest meinen. Eine Freundschaft ist immer ein Geben und Nehmen. Wie viel eine Freundschaft Wert ist zeigt sich meist erst dann, wenn man den guten Freund braucht. Leider hat man im Leben auch falsche Freunde, da bleibe auch ich nicht von verschont. Die nehmen dann nur und es dauert lange bis man es merkt, vielleicht will man es manchmal auch nur nicht wahr haben. Letztlich ist es ein kommen und gehen im Laufe des Lebens, oft mit herben Enttäuschungen. Freunde fürs Leben – gibt es die?

Das Titelbild mit der alten Dame auf der Allee, die einsam auf ihrem Rollator in der Sonne sitzt habe ich bewusst gewählt. Ich habe es gestern fotografiert, beim spazieren gehen mit meinen Hunden. Ich sehe sie des Öfteren und ich habe mich gefragt ob sie niemanden hat, keinen Mann, keine Freundin mit der sie ihre Runde drehen kann. Wie ist das eigentlich mit der Freundschaft? Der Beste Freund eines Mannes ist meistens eine Frau, sagt man. Das ist zumindest bei mir so, vielleicht sind es ja sogar zwei. In Bezug auf Freundschaft habe ich vor kurzem ein riesen Kompliment bekommen. Eine Freundin die ich durch eine gemeinsame Freundin in den sozialen Medien kennengelernt habe, früher hätte man wohl Brieffreundin gesagt, schrieb mir folgendes:

„Also eines muss ich jetzt mal los werden, also dich als Freund an der Seite zu haben ist ein wertvolles Geschenk, das habe ich gemerkt. Wir kennen uns zwar nicht so gut, aber du bist ein besonderer Mensch…leider wissen das manche Menschen nicht zu schätzen.“

Naja, vielleicht ist es ein bisschen Übertrieben. Ich bin ja kein Übermensch, aber sehr gefreut darüber habe ich mich schon. Ich denke ich sollte lieber Bescheiden bleiben und mich selbst nicht so wichtig nehmen. Zum Thema beste Freunde fällt mir ein alter Schulfreund ein, Christian hieß er. Wir waren sehr gute Freunde während unserer Schulzeit. Dicke Kumpels, die schon als Kinder zusammen gespielt haben und aus ähnlichen Familienverhältnissen kamen, die gleichen Schwierigkeiten hatten. Uns fehlte der Vater und wir hatten ihn beide aus ähnlichen Gründen verloren. Er hatte noch drei Geschwister, alle waren so zwei, drei Jahre auseinander. Ich war ein Nachzügler, ein Nachkömmling wie meine Mutter zu sagen pflegt, Altersunterschied 15 Jahre zu meinen Schwestern.

Christian war mir oft einen kleinen Schritt voraus. Er war selbstständiger, was vielleicht mit seinen Geschwistern zusammen hängt, vielleicht auch ein bisschen Charakterfester. Ich erinnere mich gut an eine Klassenfahrt. Da passierte das was sicherlich viele kennen, wir hatten beide entdeckt das Mädels ja auch ganz interessant sind. Gut das wussten wir auch schon vorher, aber da hatten wir uns beide zum ersten Mal so richtig verknallt, in zwei Mädels die gute Freundinnen waren. Meine hieß Gabi, das weiß ich noch ganz genau. Mein erster richtiger Kuss, den werde ich wohl mein ganzes Leben lang nicht vergessen, am Ende einer Mauer einer alten Kirchenruine. Wir vier waren dann eine ganze Zeit eine verschworene Gemeinschaft. Irgendwann kam dann die Trennung von den Mädels, eigenartiger Weise fast gleichzeitig, obwohl wir vorher nie darüber gesprochen hatten.

Bis zum Ende der Schulzeit waren wir in einer Klasse. Wir unternahmen sehr viel zusammen, ich hatte wieder eine Freundin und mit einer Clique von anderen Schulkameraden feierten wir so manche Party. Einmal, als meine Mutter verreist war, feierten wir bei mir zu Hause. Natürlich gab es nicht nur Brause und Saft. Wir hatten das große Wohnzimmer ein bisschen zu einem Party Raum umgestaltet, den Plattenspieler aufgestellt und jede Menge Kerzen. Später am Abend ging es dann los mit dem Tanzen, eines der Mädels wollte unbedingt mit ihm tanzen, doch er wollte nicht. Sie versuchte ihn mit allen Mitteln dazu zu bewegen, zerrte an ihm rum und irgendwann war es dann passiert. Sie stolperten beide und landeten auf dem Wohnzimmer Tisch. Alles kippte um und flog durch die Gegend, auch die brennenden Kerzen. Eine davon landete auf dem Sofa, geistesgegenwärtig kippte jemand etwas darüber, leider war es ein Glas Cola. Meine Freundin und ich haben Tage gebraucht um das alles wieder sauber zu machen, meine Mutter sollte ja schließlich nichts merken.

Nach Ende von Schulzeit und Lehre haben wir uns dann aus den Augen verloren. Das lag sicherlich auch daran das ich in eine andere Stadt gezogen bin. Als ich später mal wieder in meiner Heimatstadt Salzgitter war habe ich von Freunden gehört das er geheiratet hat und jetzt in einem der kleineren Orte wohnt. Vor einiger Zeit habe ich einen seiner Brüder getroffen. Die Freude war bei uns beiden sehr groß, wir waren schon alle sehr gut befreundet – damals. Ich sagte ihm dass er ihn mal grüßen solle von mir, darüber würde er sich bestimmt sehr freuen entgegnete er. Es geht ihm gut, das weiß ich nun und ich weiß auch dass wir noch immer gute Freunde sind. Vielleicht sollte ich ihn mal anrufen. Er könnte mich ja auch anrufen, aber nein, die Zeit ist vielleicht noch nicht reif.

So sind wir halt – eines weiß ich aber bestimmt – wir sind immer noch richtig gute Freunde.

von Solariummann

 

 

ein riesen Spaß aus meiner Kindheit - Klingelstreiche

Geschichten aus meiner Kindheit – Experimente und Klingelstreiche

Ab und an fallen mir Geschichten aus meiner Kindheit ein, kleine Anekdoten die mich auch heute noch ein wenig zum schmunzeln bringen. Ich war so ungefähr zwölf – dreizehn Jahre alt und hatte einen sehr guten Schulfreund, den Frank. Wir trafen uns oft nach der Schule, wenn die Hausaufgaben erledigt waren und spielten zusammen. Mal im nahe gelegenen Wald und manchmal auch im Haus meiner Eltern.

In der Schule hatten wir Chemie und Physik Unterricht, wobei ich sagen muss das der Chemie Unterricht mir irgendwie besser lag, das war bei Frank genauso. Damals konnte man noch im Katalog eines großen Versandhauses einen Chemie Baukasten bestellen und weil ich ja gut in der Schule sein wollte, hatte ich ein prima Argument meine Eltern damit zu nerven mir doch so ein Ding zu bestellen. Irgendwann bekam ich ihn dann endlich und mein Freund Frank und ich machten uns am Nachmittag daran erst einmal ein paar Sachen aus zu probieren. Dreimal dürft ihr raten was wir als erstes ausprobiert haben. Frei nach dem Motto: „Chemie ist das was knallt, raucht und stinkt“ haben wir mit Schwefel herum experimentiert und Schwarzpulver hergestellt. Sehr lehrreich dieser Chemie Baukasten, im Garten haben wir dann unseren ersten selbstgebauten Knaller gezündet.

Wir trafen uns von da an regelmäßig um im Keller meines Elternhauses ein wenig zu experimentieren. Ich hatte den Baukasten immer etwas ergänzt und mir von meinem Taschengeld ein paar Sachen dazu gekauft, Frank hatte auch etwas dazu beigesteuert. Irgendwann stießen wir durch ein Buch, das wir uns in der Stadtbücherei ausgeliehen hatten, auf eine Formel, zur Herstellung einer Mischung die auf Druck explodierte. Die Sache mit dem Chemie Baukasten machte in der Schule die Runde und Klassenkameraden klinkten sich da ebenfalls mit ein. Einer von ihnen hatte seine Eltern überredet ihm in der Apotheke roten Phosphor zu bestellen, die Eltern waren sich der Gefahr wohl nicht bewusst und bestellten das dann für ihren Sohn. Davon bekamen wir etwas ab. Mischte man den vorsichtig mit einer anderen Chemikalie, erhielt man besagte Mischung, die auf Druck mit lautem Knall explodierte.

Viel Spaß im Winter
Viel Spaß im Winter

Zum Winter hin begleitete ich meinen Kumpel Frank immer ein Stück auf dem Nachhause Weg, wenn wir mal wieder bei mir im Keller etwas experimentiert hatten. Wir hatten immer zwei bis drei kleine, zu einer Kugel geformten und mit Alu Folie umwickelten Mischungen, sozusagen als Minibömbchen dabei und eine Zwille. Die schossen wir dann unterwegs gegen eine Hauswand, durch den Aufprall entstand der nötige Druck und die Dinger explodierten mit lautem Knall. Das war ein Spaß, manchmal wurden irgendwo die Fenster geöffnet und wir liefen schnell davon in die Dunkelheit.

Irgendwann hatten wir dann mal eine ganz andere Idee. Auf dem Nachhause Weg wohnte ein Schulkamerad, den wir beide nicht leiden konnten. Wir beschlossen dort einen Klingelstreich zu machen. Ihr werdet es euch denken können, keinen normalen Klingelstreich, also einfach an der Haustür klingeln und weglaufen. Die Familie wohnte im Hochparterre, so dass man von außen ein wenig in die Wohnung schauen konnte. Eine prima Sache, konnten wir doch versteckt hinter einem Busch die Wirkung unserer Aktion verfolgen.

Wir nahmen also ein Streichholz, das wir vorher ein wenig angespitzt hatten, drückten den Klingel Knopf und blockierten ihn damit, die Klingel rasselte ganz laut. Schnell weg in unser Versteck. Wir sahen wie der Vater nach draußen kam, das Streichholz heraus zog und sich umsah. Er hatte uns nicht bemerkt, hui war das ein Spaß, wir krümmten uns vor Lachen und hielten uns den Mund zu. Ein zweimal machten wir das noch dann wurde es uns zu langweilig. Irgendwie müsste sich das Ganze doch steigern lassen dachten wir nach einer Pause von gut zwei Wochen. Dann hatten wir die zündende Idee. Das Haus, es war ein Mehrfamilien Haus, hatte vor der Eingangstür ein Vordach und das wiederrum wurde links und rechts gestützt von Metallpfeilern. Die Haustür ging nach innen auf. Wenn man den Tür Knauf nun mit einer Schnur mit dem Pfeiler verbinden würde bekommt keiner mehr die Haustür auf, von innen. Wir besorgten uns also ein stabiles Stück Packet Schnur und banden die Haustür fest. Jeder von uns beiden drückte zwei drei Klingel Knöpfe und blockierte sie mit einem Streichholz. Dann liefen wir schnell davon in die Dunkelheit und versteckten uns hinter unserem Busch. Oh war das ein Aufruhr, das halbe Haus war auf den Beinen. Sie zerrten von Innen an der Tür und bekamen sie nicht auf. Nach ein paar Minuten sprang jemand aus dem Fenster im Hochparterre und schnitt die Schnur durch. Wir machten uns aus dem Staub, die waren so sauer.

Geschichten aus meiner Kindheit - Klingelstreiche
Geschichten aus meiner Kindheit – Klingel Streiche

Ich möchte nicht wissen was passiert wäre wenn die uns erwischt hätten und unsere Eltern erst, wenn die das erfahren hätten. Wir hatten dann doch ganz schön Angst und ein mächtig schlechtes Gewissen. Wir stellten die Sache ein, das haben wir dann nie wieder gemacht. Ja so ist das das wenn man mal über seine Glanztaten von früher nachdenkt. Typische Lausbuben Streiche – eigentlich könnte ich das hier mal in der Nachbarschaft machen – wenn ich mir das so recht überlege. Den einen kann ich sowieso nicht leiden.

von Solariummann

 

Sonnenaufgang in Bansin auf der Ostsee Insel Usedom

Gedanken – das Männchen läuft nicht mehr

Morgens auf der Fahrt ins Sonnenstudio macht man sich so allerlei Gedanken. Das geht wohl vielen so, die auf dem Weg zur Arbeit sind. Wie wird der Tag laufen, was muss erledigt werden, vielleicht denkt man an die Familie, an den Vorabend mit Freunden. Ich bin ein recht fröhlicher Mensch, ich mache auch mal Blödsinn, schneide Grimassen die ich im Spiegel betrachte. Meistens ist es jedoch hektisch, den Kopf immer voll, wieder mal zu spät dran. Mir ist da vor längerer Zeit ein älterer Mann aufgefallen, den ich jeden Morgen sah. Ich habe ihn das Männchen genannt, in meinen Gedanken, weil er recht klein war.

Zum ersten Mal aufgefallen ist er mit vor gut 6 Jahren, ich musste eine Zeit lang eine Umleitung fahren und da sah ich ihn aus einem Haus kommen. Er wollte wohl zum Einkaufen gehen, hatte seine Leinentasche quer umgehängt, er war etwas Gehbehindert. Da es in dem Ort in dem er wohnte keinen Einkaufsladen gab hatte er jeden Tag einen ganz schönen Fußmarsch zu bewältigen, bis er dann im nächsten Ort seine Dinge erledigen konnte. Immer um die gleiche Uhrzeit, so Morgens gegen halb zehn trat er seinen Weg an, bei Wind und Wetter. Je nachdem wie früh oder spät ich dran war, auf meinem Weg ins Studio, konnte ich seine Wegstrecke verfolgen. Es war ihm an zu sehen das es ihm nicht immer leicht viel.

So langsam fing ich an mir Gedanken über ihn zu machen. Wie alt mochte er wohl sein, hatte er niemanden der ihm diesen Weg abnehmen konnte, ihm ein wenig helfen konnte? Keine Frau, keine Kinder, keine Verwandten, vielleicht war seine Frau ja auch schon verstorben, oder er hatte gar keine? Ich dachte über mein eigenes Leben nach. Meine Kindheit, meine Zeit in Mainz, die ich zu der schönsten Zeit meines Lebens zählen kann. Oh man, ja das war wirklich schön, an Karneval schwer verliebt, als junger Mann Anfang zwanzig. Fünf Jahre älter als ich war sie und hatte einen sechsjährigen Sohn. Übrigens die einzige dunkelhaarige Freundin die ich in meinem Leben hatte, rabenschwarze Haare, dunkle Augen, ein sehr rassiger Typ. Ur Mainzerin, aus Gonsenheim und richtig fröhlich, meine Kumpels beneideten mich. Im verflixten siebten Jahr haben wir uns getrennt. Fünf Jahre bin ich dann noch in Mainz geblieben.

Danach kam der Weg in die Selbstständigkeit, endlich das machen was man möchte, sich nichts mehr sagen lassen, weniger Druck und natürlich ordentlich Geld verdienen. Pustekuchen, so einfach ist das alles nicht. Die Zwänge sind da und auch jede Menge Verpflichtungen, ich muss mir jeden Tag aufs neue Gedanken machen wie ich meinen Lebensunterhalt verdiene. Klappt das alles, stimmt das Konzept, der Druck ist manchmal ganz schön groß. Nein, irgendwo angestellt sein möchte ich trotzdem nicht mehr sein.

Vielleicht ist der tägliche Weg dieses kleinen, alten Mannes ja so eine Art Lebensweg, für den einen ist er leichter und für den anderen halt schwerer. Ab und an, wenn ich an ihm vorbei fuhr, konnte ich in sein Gesicht schauen. Unzufrieden, nein Unzufrieden wirkte er nicht, obwohl er sich körperlich manchmal schwer tat. Er hatte seinen Weg akzeptiert. Ich fing an ihn dafür ein bisschen zu beneiden. Vielleicht ist der sogar glücklicher als Du, auf seine Art, dachte ich mir wenn ich wieder mal völlig zu spät war und an ihm vorbei raste.

Treibgut am Strand von Bansin auf der Insel Usedom
Treibgut am Strand von Bansin auf der Insel Usedom

Nun sitze ich hier auf der Insel Usedom und schaue aus dem Fenster aufs Meer. Ich sinniere ein wenig über das Leben und denke an so vieles. Viel schreiben wollte ich hier und mich erholen, ja das tut mir sehr gut hier. Irgendwie musste ich heute Morgen an ihn denken, an das kleine Männchen das ich so in mein Herz geschlossen hatte. Wie es ihm wohl geht, ich habe ihn schon seit langem nicht mehr gesehen, morgens auf dem Weg zur Arbeit.

von Solariummann

Geschichten aus meiner Kindheit - Klingelstreiche

Der Tarzan Schrei – eine Geschichte aus meiner Kindheit

Ich weiß nicht wie ich darauf gekommen bin, auf dem Weg ins Sonnenstudio ist mir letztens etwas aus meiner Kindheit eingefallen. Als Kinder haben wir immer im Innenhof und in dem großen Obstgarten meines Elternhauses gespielt. Irgendwie musste ich dann über mich selbst lachen, das Kind steckt immer noch in mir.

Doch nun von Anfang an. Ich habe als Kind unheimlich gern gelesen. In meiner sehr bildhaften Phantasie habe ich Geschichten immer als eine Art Film vor mir gehabt, was sich auch in der Schule in meinen Aufsätzen wieder spiegelte. Ich konnte das, was ich vor meinem geistigen Auge sah, so lebendig beschreiben das Leser dieses Bild dann auch vor Augen hatten. Das funktioniert wohl auch heute noch, denn dafür habe ich gerade letztens wieder ein Lob von einer guten Freundin bekommen. Das ist mir sehr viel Wert in meinem Leben.

Auslöser der Geschichte ist, das ich mich daran erinnerte im Alter von vielleicht 10 Jahren mein erstes Tarzan Buch gelesen zu haben. Das hat mich sehr fasziniert und ich erlebte das gelesene in meiner Phantasie beim herumturnen in den großen Bäumen unseres Gartens so, als ob ich in diesem Urwald wäre. Zu dieser Zeit liefen im Fernsehen auch die alten schwarzweiß Verfilmungen des Romans. Im Film und so stand es auch in den Büchern, stieß Tarzan immer einen markerschütternden Schrei, den Schrei der Menschenaffen die ihn groß gezogen hatten aus. Endlich hatte ich einen Ton zu meinen Vorstellungen.

Wir waren drei Jungs im gleichen Alter und spielten immer Fußball im Innenhof und wenn wir manchmal lieber im Garten herumkletterten übten wir diesen Schrei, den Tarzan Schrei. Wir hatten natürlich die Bücher gelesen und die Filme gesehen. OOOHUUHAAAHOOOHUHUHAA, man muss es gehört haben um sich das überhaupt vorstellen zu können. Auf jeden Fall musste man ganz tief Luft holen um das überhaupt in voller Länge machen zu können. Der Clou war, das man zum Ende hin, den Kehlkopf quasi überspringen lassen musste, ähnlich wie beim jodeln. Wer das von uns dreien am besten konnte sei dahin gestellt, aber wir kamen dem Original aus dem Fernsehen schon ziemlich nah.

Nun war es so das meine Mutter im Haus einen kleinen Laden betrieb. Immer wenn man die Tür öffnete klingelte es im Wohnzimmer, so konnte meine Mutter auch andere Dinge erledigen und das Geschäft verlassen. Wenn jemand aus der Familie ins Geschäft kam rief er laut “Ich bins”, so musste meine Mutter nicht extra aufstehen und in den Laden gehen. Der Weg durch das Geschäft war für uns alle sehr bequem, keiner brauchte einen Schlüssel mit nehmen, weil der Laden den ganzen Tag geöffnet war.

Wir hatten mal wieder im Garten herum getobt und meine Mutter hatte aus dem Fenster heraus zum Essen gerufen. Meine beiden Freunde gingen nach Hause und ich rannte um die große Hecke herum zum Geschäft. Beim öffnen der Ladentür stieß ich diesen markerschütternden Schrei , den Tarzan Schrei aus. Meine Mutter sollte ja schließlich wissen wer da herein kommt. Was ich nicht bemerkt hatte war, das hinter mir eine Kundin um die Ecke kam, die in das Geschäft wollte. Die stieß nun ebenfalls einen Schrei aus, allerdings vor Schreck. Sie schaute mich mit großen Augen an, so als wäre ich geisteskrank und fragte ob ich das war. Ich glaube ich habe nicht geantwortet und bin einfach hinein gelaufen. Diesen film reifen Gesichtsausdruck sehe ich noch heute vor mir, na ja und ein bisschen unangenehm war mir das wohl auch.

Nun sitze ich also allein in meinem Auto, auf dem Weg ins Studio und denke an diese Geschichte. Keiner hört zu. Dreimal dürft ihr raten was ich gemacht habe. Das Ergebnis war so kläglich. Ich habe mich lachend im Spiegel angesehen, ich schüttelte den Kopf und dachte mir: “Du bist doch so ein kindischer Idiot, Du wirst es nie lernen”

Ganz ehrlich – will ich auch gar nicht.

von Solariummann