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Auch Tiere erkennen den besonderen Moment der Stund

Warten aufs Christkind – in diesem Jahr ist alles anders

Da sitzen Sie nun, blicken gespannt zu mir und warten darauf dass es los geht. Auch Tiere erkennen den besonderen Moment der Stunde. Nein, in diesem Jahr fahren wir am frühen Abend nicht zur Oma, meiner Mutter. Es ist das erste Mal in meinem Leben das ich Heilig Abend nicht in meinem Elternhaus verbringe. 2017 war kein gutes Jahr, ein ganz beschissenes, wenn ich das mal so sagen darf.

Anfang des Jahres habe ich mich mit einer nicht enden wollenden Erkältung herum geschlagen, bald zwei Monate lang. Kein Training, keine Zeit sich richtig aus zu kurieren. Diese Zeit muss man sich nehmen, die Gesundheit geht doch vor, werden Sie jetzt denken. Naja, wenn man Selbstständig ist, ist das nicht so einfach. Geschäfte zu, in der Haupt Geschäftszeit? Nein, mit dem Kopf unter dem Arm hin, es muss ja irgendwie gehen.

Ende März hat dann meine Mutter für sich entschieden ins betreute Wohnen zu gehen. Gottlob ihre eigene Entscheidung, ich hätte mich nicht gut gefühlt sie sozusagen ab zu schieben, ein fader Beigeschmack bleibt da doch, zumindest für mich. Nun gut, mit knapp 93 Jahren sicherlich eine vernünftige Entscheidung. Sie ist geistig noch ziemlich fit. Wer jetzt glaubt dann ist doch alles gut der irrt, jetzt gingen die Probleme erst los.

Mit der Rente wird es ein bisschen knapp, betreutes Wohnen ist alles andere als billig, besonders dann wenn man ein paar Extras will. Es ist auch nicht einfach, wenn man sein Leben im eigenen Haus verbracht hat plötzlich in so einer Anlage leben muss. Gut, für meine Mutter ist mir nichts zu teuer, das ist Ehrensache. Das war aber nicht das eigentliche Problem. Haus verkaufen lautet die Entscheidung, meine Mutter und meine ältere Schwester waren sich einig. Ein Mann von der Bank hatte schon einen Preis genannt, da sage ich jetzt mal lieber nichts zu – fair sieht anders aus. Zum Glück habe ich ein Veto Recht, es ist kein kleines Haus. Jetzt dürfen sie mal raten wer das jetzt an der Backe hat, Haushaltsauflösung und Vermietung inklusive. Wenn dann der Streit schon darüber los geht ob ein paar neue Briefkästen gekauft werden, die alten gehen ja schließlich noch, so die einhellige Meinung meiner Mutter und meiner Schwester, können Sie in etwa erahnen mit was ich mich herum schlagen muss.

Ende April dann der nächste Schock, die kleine Dackel Dame Ronja wird schwer krank. Not OP, es steht auf der Kippe. Mit viel Pflege und Fürsorge haben wir es gerade noch mal hin bekommen. Leider war das noch nicht alles. Vor knapp drei Jahren kam Comanchero zu uns, ein wilder Bursche mit riesen Potenzial. Hannoveraner Wallach. Genie und Wahnsinn, kein einfaches Pferd, aber er hatte so etwas, Charisma, ja der war schon richtig toll. Bei unserem letzten Turnier in Burgdorf hatte ich ein bemerkenswertes Erlebnis. Ich hatte immer so meinen Kampf mit ihm, schreckhaft und nervös wie er war. Plötzlich Stille, als wir am Hänger standen, er hat mir so tief in die Augen geschaut, ich dachte wenn Du jetzt ein bisschen kleiner wärst würde ich dich mal so richtig in den Arm nehmen – es war wie eine Verbindung zweier Seelen. Dann gut anderthalb Wochen später die Kolik, es war nichts mehr zu machen. Run Free Cockie, ich werde dich niemals vergessen.

Run Free Cockie, ich werde dich niemals vergessen.
Run Free Cockie, ich werde dich niemals vergessen.

Offensichtlich war es immer noch nicht genug der Prüfungen die einem das Leben auf erlegt. Anfang August wurde meine Schwiegermutter schwer krank, ein herzensgute Frau, zwei Monate vorher hatten wir noch fröhlich ihren Geburtstag gefeiert, also das Prozedere das wir schon kannten noch einmal. Alles in die Hand nehmen, Wohnungsauflösung, einen Platz im betreuten Wohnen suchen. Sie wohnte sehr schön, nur ein paar Meter vom Prinzenpark entfernt, hier in Braunschweig. Zwischendurch dann auch noch Ärger im Geschäft, wir hatten uns ein richtig faules Ei eingefangen. Als ob man noch nicht genug um die Ohren hätte.

Im November habe ich mir dann endlich eine Auszeit genommen und bin nach Usedom gefahren. Da ist der Platz an dem meine Seele zur Ruhe kommt. Wenn man dann erst einmal Ruhe findet, merkt man erst einmal wie dringend nötig das war. Ich bin sehr diszipliniert, zielstrebig mit eisernen Willen, wie meine Mutter es schon in meiner Jugend formulierte. Das birgt natürlich gesundheitliche Risiken, man ist dann auch irgendwann über den Punkt. Der Wille ist dann stärker als das was Körper und Geist verkraften können. Apropos zielstrebig und diszipliniert, seit März lief es mit dem Sport wieder. Fünf bis sechsmal die Woche morgens früh ins Fitness Center und dazu muss ich mich noch nicht einmal zwingen.

Balsam für die Seele
Balsam für die Seele

Nun gut, jetzt ist Heilig Abend. Ich bin ein bisschen melancholisch, so wie wahrscheinlich viele andere Menschen auch. Ich denke an meine Kindheit und Jugend zurück. Das Haus ist nun komplett vermietet, mein Elternhaus, es war ein ganz schöner Kraftakt. Junge Familien feiern dort jetzt Weihnachten. Dort wo in der guten Stube der Weihnachtsbaum stand, der Weihnachtsbaum den ich als Kind beim schmücken einmal umgerissen hatte. Oh war das ein Theater, meine Mutter hat ganz schön geschimpft. Das Zimmer in dem ich meine erste Eisenbahn geschenkt bekommen habe, mein Vater war damals mächtig stolz und hätte wohl gern selbst damit gespielt. Einen Kassettenrekorder, den hatte ich auch mal bekommen, das war eine tolle Sache. Den habe ich dann heimlich eingeschaltet und ein paar Aufnahmen gemacht, ich glaube die habe ich sogar noch, in irgendeiner Kiste.

Irgendwie beginnt wohl ein neuer Lebensabschnitt. Ich habe bei dem was wir alles meistern mussten oft an meine Mutter gedacht. An das was meine Eltern im und nach dem Krieg alles durchstehen mussten. Mein Vater schwer verletzt in Gefangenschaft. Das was Du hier machst ist nichts im Vergleich zu dem, habe ich mir immer gesagt, also stell dich nicht so an und mach. Zum Glück hat sich vieles zum Guten gewendet. Mensch und Tier sind gesund, das ist das wichtigste. Ein bisschen Wehmut packt mich doch, wenn ich an letztes Jahr denke. Wir haben einen sehr schönen Heiligen Abend verbracht, im Haus unserer Familie. Es war das letzte Mal, als ob es eine Bestimmung gewesen wäre – noch einmal fröhlich zusammen zu sitzen.

Ich wünsche euch frohe Weihnachten.

Euer Solariummann

Morgens zur blauen Stunde - wie ein schöner Traum

Ein schöner Traum

Der gestrige Tag war sehr stressig für mich, den ganzen Tag im Geschäft und Abends noch einen Termin. Um 23 Uhr war ich dann endlich zu Hause. Morgen wieder früh raus, nur 4 oder 5 Stunden Schlaf. Das ist zu wenig, wie soll man das auf Dauer schaffen dachte ich mir. Nachts um kurz vor 3 bin ich aufgewacht, Toilette – Sie kennen das. Viel zu früh zum aufstehen dachte ich mir, oder stehe ich jetzt doch auf, trinke einen Kaffee und gehe zum Sport?

Ich habe mich noch mal hingelegt, meist schläft man unruhig, unbewusst die Termine im Hinterkopf, hin und her wälzen, es graute mir ein wenig. Dann hatte ich diesen Traum, so kurz nach halb 5. Ich bin aufgewacht und war überglücklich, so glücklich das ich mich jetzt um kurz nach 5 Uhr hinsetzen musste um mein Glück auf zu schreiben. Ich denke dass ich in meinem Inneren ein sehr glücklicher Mensch bin. Geträumt habe ich von meiner Zeit in Mainz, die ich zur schönsten Zeit meines Lebens zählen kann. Etwas wirr, von meiner Mutter, die mich besucht hatte und von meiner alten Arbeitsstelle, meinen Kollegen. Ach ja und es war Sommer, ein schöner Sommertag.

Jetzt werde ich gleich zum Sport gehen, der Tag wird ein guter Tag, da bin ich mir sicher. Lassen Sie sich nicht unterkriegen. Im Unterbewusstsein regeln wir unser Leben, denken Sie positiv – irgendwann ist es wieder Sommer und die trüben Novembertage sind wie weg gewischt. Denken Sie an Ihre Freunde. Freunde sind sehr wichtig im Leben. Wollten Sie nicht immer schon einen alten Freund endlich mal wieder besuchen? Packen Sie es an, jetzt – heute! Was hindert Sie daran? Rufen Sie ihn an und verabreden Sie sich. Freuen Sie sich drauf, auf ein wiedersehen und schon hat dieser Tag eine neue Bedeutung, einen Sinn. Ich werde im nächsten Jahr mal wieder nach Mainz fahren, ganz sicher. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.

Andreas Möhle

nach 10 Jahren habe ich sein Grab besucht, in dem kleinen Ort am Fuße des Hermanns Denkmals.

Sommertour 2015 – der Tod meines besten Freundes

Er war ein wilder unbeugsamer Kerl und was ich noch heute an ihm bewundere, er ist immer wieder aufgestanden, selbst nach schwersten Niederschlägen. Zehn Jahre ist es nun her und es war mir eine Herzensangelegenheit ihn zum Abschluss meiner Sommertour 2015 zu besuchen. Nein, das hier ist kein trauriger Nachruf, kein Jammern, das hätte er nicht gewollt. Es ist die Erinnerung an einen Menschen der mein Freund war, ein guter Freund und wohl der Beste den ich je hatte auf meinem bisherigen Weg durch das, was man Leben nennt.

Kennen gelernt hatten wir uns Anfang der neunziger, auf einem Auto Verkaufsplatz den ich mit zwei Freunden gemeinsam betrieb. Ich weiß gar nicht wer ihn mal mitgebracht hatte, ich kann mich aber sehr gut daran erinnern das wir uns gleich sehr gut verstanden. Er hatte immer so ein hintergründiges verschmitztes Grinsen wen er etwas erzählte. Dieter hieß er und kam aus Hannover. Ab und an kam er mal Nachmittags rüber und besuchte mich, wir tranken ein Bier zusammen und erzählten was in der Zwischenzeit so passiert war. Es waren zeitweilig etwas derbe Männer Gespräche, Dieter bewegte sich auch im Rotlicht Milieu. Das fand ich dann immer besonders spannend wenn er da etwas erzählte.

Irgendwann fuhr ich mal an einem Samstagabend rüber nach Hannover, Dieter betrieb zu dieser Zeit eine Kneipe in der Friesenstraße, näher Lister Meile. Sein Freund Helmut hatte Thekendienst. Ja richtig, sein Freund, Dieter bewegte sich zu dieser Zeit in der Schwulenszene. Helmut war ein witziger Typ, so Ende 30 und hatte immer einen guten Spruch auf Lager. Ich erinnere mich noch gut daran wie er mit leicht nasalem Ton zu mir sagte: „Ich bin kein Mann für eine Nacht, ich will erobert werden“. Ja so war er und entsprechend waren auch die Gäste in der kleinen Kneipe. An diesem Abend war Dieter nicht da und ich fragte Helmut wo er denn wäre. Na bei der Nacht der Lüste antwortete er, wir schließen um Mitternacht und fahren da alle hin. Nacht der Lüste, hatte ich noch nie gehört, na gut ich komme mit und lasse mich überraschen.

Da ich ja sowieso mit dem Auto fahren musste bot ich an zu fahren, kurz nach Mitternacht machten wir uns auf den Weg. Es ging in die Podbielski Straße auf das Pelikan Gelände, in eine alte Fabrikhalle. Es war ein echtes Insider Treffen, nicht offiziell beschildert, Szene halt. Wir betraten die riesen Halle durch einen Laser Tunnel, die Luft war heiß in dieser Sommernacht, drinnen wummerte laute Techno Musik. Hunderte von Menschen tanzten zuckend und vibrierend zu den Rhythmen. Meist Männer, aber auch einige Frauen. Viele hätten locker und ansatzlos in einem Hardcore Porno mitspielen können. Muskulöse Kerle im Village People Look mit Creolen durch die Brustwarzen so groß, das man schon beim ansehen Schmerzen bekam. Rundherum hatten Gastronomen aus der Szene ihre Stände aufgebaut, an denen es zu essen und zu trinken gab. In den hinteren Ecken gab es Dark Rooms in denen man auch verschieden Utensilien kaufen konnte. Wir trafen dann Dieter an einem Stand der sich „schwule Sau“ nannte. Wir feierten die ganze Nacht hindurch, lachten, tranken und machten Witze, es war eine der geilsten Partys meines Lebens, mit super netten Leuten aus der Szene, denen ich hier mal meine Hochachtung aussprechen muss. Was Partys angeht weiß ich wovon ich rede, zu meiner Zeit in Mainz war ich oft im nahen Frankfurt unter anderem im legendären „Dorian Grey“ am Flughafen, wo damals noch Sven Väth auflegte.

Die Party, die Nacht der Lüste, hatte mich so begeistert das wir in den folgenden Jahren mit meiner Freundin und ein paar anderen immer an Pfingsten nach Hannover fuhren. Die Location war jedes Mal eine andere und man musste sich immer erst einmal bei den Szene Kennern durchfragen wo es denn nun dieses Mal stattfindet. Dieter war auch ein paar Mal dabei. Der Kontakt riss ein bisschen ab, die Sache mit der Kneipe hatte nicht geklappt und Dieter war zeitweilig unter getaucht. Irgendwann berappelte er sich wieder und ging ein neues Projekt an. Leider wieder mit dem ausbleibendem Erfolg, was sicherlich auch mit einem gewissen Drogenkonsum zu tun hatte.

So richtig haben wir uns eigentlich nie aus den Augen verloren, der Kontakt war immer da, nur seine Besuche bei mir Zuhause waren weniger geworden. Er hatte dann, nach zahlreichen Niederschlägen, einen neuen Job im Messebau angefangen. Jetzt schien es zu laufen. Voller Lebensmut begann er wieder Sport zu machen, war gut trainiert und seine Ex Frau hatte ihm eine neue Wohnung besorgt. Jetzt kam er auch wieder nach Braunschweig und wir trainierten im Sport Studio Kreuzstraße ein paar Mal zusammen. Seine mittlerweile erwachsene Tochter mit ihrem Freund war auch mit dabei. Er hatte scheinbar die Kurve gekriegt und schmiedete Pläne für die Zukunft. Ich fuhr ab und an zu ihm rüber, manchmal saßen wir nur zusammen und tranken ein Bier, einige Male mal waren wir auch zusammen beim Training in einem Studio in Hannover in dem er trainierte.

Als ich dann im Herbst 2005 gerade von einer Tour bei verschiedenen Sport Studios, die unsere Kunden waren und Sonnenbänke gemietet hatten kam, klingelte mein Handy. Seine Frau war dran und weinte fürchterlich. Sie wollte ihm am Abend Essen vorbei bringen und fand ihn leblos in der Küche liegend. Er wollte sich einen gemütlichen Abend machen und hatte sich eine Tasse Kakao warm gemacht, dann hat es ihn einfach umgehauen – Überdosis – er hatte es nicht lassen können. Es war schwer Sie zu trösten, was soll man sagen wenn man selbst traurig ist.

Natürlich bin ich zu seiner Beerdigung gefahren, in den kleinen Ort am Fuße des Hermanns Denkmals am Teutoburger Wald. Es war eine schlichte Beerdigung, ein wenig hatte man den Eindruck dass es chaotisch war, so chaotisch wie sein Leben. Ich war ein wenig spät weil ich den kleinen Friedhof nicht gleich gefunden hatte. Als letzte kam seine Frau, die zu allem Übel noch im Stau stecken geblieben war, der Pastor musste also ein wenig warten mit der Zeremonie. In seiner Ansprache fand er aber die passenden Worte für ihn und sein Leben. Das war auch immer ein wenig chaotisch, intensiv und von vielen Rückschlägen geprägt. Doch irgendwie ist er immer wieder aufgestanden, konnte andere mitreißen, begeistern und hatte einen riesen Mut. Ich erinnerte mich daran dass ich auch mal ganz schön am Boden lag, er hat mir geholfen wieder auf zu stehen. Der Pastor endete mit seinen Worten und zitierte ihn: „Wenn ich einmal sterbe sollt ihr nicht traurig sein, feiert eine Party zu meinen Ehren und seid fröhlich. Irgendwann sehen wir uns doch alle wieder“. Ich hoffe es ist so.

Es war ein trüber Herbst Tag mit leichtem Nieselregen, der Himmel war in dem leicht bergigen Gelände Wolken verhangen. Als ich den Friedhof verließ riss überraschend die Wolkendecke auf und das Hermanns Denkmal war im hellen Sonnenlicht zu sehen. Irgendwie war das ein Zeichen das ich nicht vergessen habe. Ich werde dich mal besuchen, guter alter Freund und dann werden wir über alte Zeiten erzählen und lachen. Genau das habe ich jetzt nach 10 Jahren gemacht, es war ein sehr schöner Tag.

Ich habe seinen Lebensmut immer bewundert.
Gedanken an einen guten Freund, ich habe seinen Lebensmut immer bewundert.

von Solariummann

Dumme Menschen sind gefährlich. Meine Meinung zur Kritik an der Asylpolitik der Bundesregierung und Kanzlerin Merkel.

Meinungsfreiheit – dumme Menschen sind gefährlich

Anlass meine Statements hier, sind die #islamistischen #Terror #Anschläge in #Paris und die bei uns aufflammende Diskussion über die #Flüchlingspolitik der #Bundesregierung. Auch ich bin tief betroffen über die Meldungen die uns hier in #Deutschland erreichen und ganz ehrlich, mir liefen auch ein paar Tränen übers Gesicht. Aus Trauer, Mitleid aber auch aus einer ohnmächtigen Wut.

Wut und Zorn sind keine guten Ratgeber, deshalb habe ich erst einmal eine Nacht darüber geschlafen um meine Gedanken zu ordnen und klarer Denken zu können. In den sozialen Netzwerken wird die Kritik an der Bundesregierung immer lauter, insbesondere Angela Merkel ist das ausgemachte Ziel. Das reicht von satirischen Darstellungen über rufe wie „diese Merkel muss endlich weg“ bis hin zu Bildern in denen ein Galgen zu sehen ist. Da frage ich mich ernsthaft ob diejenigen die letzteres verbreiten noch alle Tassen im Schrank haben. Vielleicht sollte man bei solchen Leuten mal über den Entzug des Wahrechtes nachdenken, meine Meinung ist da ebenso radikal wie eure. Eine Frage muss erlaubt sein: „Wer soll es denn machen?“ Eine alternative solltet ihr schon bieten. Doch wohl nicht etwa diejenigen die lautstark solche Parolen herausgeben? Die sitzen so weit hinten auf der Bank dass man sie nicht einmal mit dem Fernglas erkennen kann. Das sind wohl nicht die geeigneten Einwechselspieler.

Kritik muss sein, auch ich bin mit der #Politik der Bundesregierung nicht einverstanden, Frau #Merkel macht das übrigens nicht alleine. Das mal zur Information für alle die es noch nicht wussten. Insbesondere die Asylpolitik ist für mich höchst Fragwürdig. Wer hier den platten Parolen glaubt und alles auf die Formel <Flüchtlinge und Asylanten kommen aus wirtschaftlichen Gründen und bringen Terroristen ins Land, daran ist nur Angela Merkel schuld> reduziert, ist genau so dumm wie diejenigen die glauben, das sie nach einem #Terroranschlag im #Paradies mit ein paar Jungfrauen belohnt werden.

Wer jetzt glaubt dass ich ein großer Fan der linken Szene und ein Multi Kulti Freund bin hat sich leider geirrt. Ich bin froh dass ich in Deutschland lebe, in einem Land das zu den Wohlhabendsten Ländern der Welt gehört. Ich bin stolz auf das was unsere Eltern geschaffen haben. Ja, ich bin auch stolz auf unsere Kultur und unsere Bräuche. Wer wirklich Hilfe braucht, soll sie bekommen. Das ist die moralische Verpflichtung einer zivilisierten Gesellschaft. Menschlichkeit eben und die haben wir doch alle, oder? Die Befürworter der derzeitigen Politik müssen sich die Frage gefallen lassen, was kann unser Land verkraften ohne das diese Werte auf der Strecke bleiben? Das gilt auch für Frau Merkel! Wirtschaftlich und vor allem gesellschaftlich. Es gibt in unserem Land auch jede Menge Menschen die Hilfe brauchen. Daran müssen wir alle arbeiten, die Bürger und auch die Bundesregierung.

Unser Land ist, wie viele andere Länder der westlichen Welt, längst von radikalen Schläfern unterwandert. Da sind wir dann wieder beim Thema ohnmächtiger Zorn und Angst. Wer soll uns davor schützen, kann uns überhaupt jemand schützen? IS ist eine Terrororganisation mit langfristigen Zielen. Die Gefahr jetzt auf das aktuelle Flüchtlingsproblem zu Projizieren und einfach zu sagen das ist die Schuld der Regierung, ist an Dummheit wohl nicht zu überbieten. Das Thema wirklich durschauen, was passiert warum? Das können wir alle nicht. Eine Lösung, die habe ich auch nicht, aber ich stelle mich wenigstens nicht hin und brülle platte Parolen. Also beim nächsten Mal – erst denken – dann sprechen.

Von Solariummann

Kreide Malerei auf dem Fußweg

Gedanken – die Welt ist schön

Kindermund tut Wahrheit kund sagt ein Sprichwort. Diese Kreidemalerei habe ich beim spazieren gehen mit meinen Dackeln entdeckt, gleich um die Ecke, dort wo ich wohne. Der ganze Gehsteig war damit bemalt, immer der gleiche Satz „Die Welt ist schön“. Oh, da muss aber jemand sehr glücklich gewesen sein, wenn er das so oft schreibt habe ich mir gedacht. Macht eine schöne Welt glücklich? Warum steht da nicht „Das Leben ist schön“. Das hätte ich vielleicht geschrieben, meine Gedanken kreisen um mein eigenes Leben, Erinnerungen.

Wenn man erwachsen ist sieht man die Dinge meist anders, nüchterner, vielleicht mit einer gewissen Lebenserfahrung. Ob dann die Welt immer noch so schön ist sei dahin gestellt, das hängt sicher auch mit Lebenssituationen zusammen. Den Blick für die kleinen Dinge im Leben nicht verlieren, diese Eigenschaft habe ich und sie ist mir sehr wichtig. Da freut man sich über den Nachbarn der immer so freundlich grüßt, mit einem anderen komme ich regelmäßig ins Gespräch. Der hat es nicht leicht im Leben, arbeitslos und noch viele andere Probleme, trotzdem hat er immer gute Laune. Manchmal ist er ein bisschen verbittert, er versucht es zu verbergen und ich tue so als ob ich es nicht merke, wenn wir miteinander reden. Ein bisschen bewundere ich ihn manchmal, trotz aller Rückschläge motiviert er sich immer wieder und verfolgt seine Ziele hartnäckig. Da gibt es genügend andere die einfach aufgeben.

Die Welt ist schön, das sehe auch ich immer wieder wenn ich mit meinen Dackel Damen spazieren gehe. Ob nun am Ostsee Strand auf der Insel Usedom, die ich in diesem Jahr schon ein paarmal besucht habe, oder beim Spaziergang durch Feld und Wald oder einfach um die nächste Häuserecke, dort wo ich wohne. Man kommt ein bisschen runter vom hektischen Alltag, man bekommt ein wenig Abstand zu den Dingen. So schön und problemlos ist sie dann doch nicht immer, meine Welt. Neben den eigenen Dingen die man so zu bewältigen hat, werde ich auch ab und an um Rat gefragt. Das freut mich immer ein wenig, ist es letztendlich ja auch ein Vertrauensbeweis. Wenn ich kann, helfe ich gern. Jemanden eine Freude machen, eine kleine Überraschung mitbringen, nur so, weil man an ihn gedacht hat. Ein paar schöne Worte sagen, oder schreiben. Wenn dann ein kleines Lächeln über das Gesicht huscht, manchmal unmerklich, dann freue ich mich, dann ist die Welt schön.

Leider gibt es auch immer Menschen die das nicht zu schätzen wissen, reingefallen sind wir sicherlich alle schon einmal, ob nun im Beruf oder im Privatleben. Da sind Ärger und Enttäuschung dann groß, manchmal beeinflussen sie sogar unser Leben ganz entscheidend. Das ist mir auch schon passiert. Schade ist es nur wenn man sich dadurch zu sehr verändert, vielleicht Ideale und eine Lebenseinstellung aufgibt, von ihnen abweicht, wobei eine gewisse Lebenshärte sicherlich nicht schaden kann. Ich muss an den netten Nachbarn denken, trotz aller Probleme bleibt er sich treu, gar nicht so einfach.

Die Welt mal wieder mit Kinderaugen sehen können, manchmal wünscht man sich das, einfaches Denken und viel Träumen, in der Phantasie ist vieles möglich. Ich erinnere mich an eine Fernsehserie die ich als Kind mal gesehen habe, morgens um sechs ist die Welt noch in Ordnung oder so ähnlich hieß die. Besonders wenn ich eine Mathe Arbeit schreiben musste dachte ich daran, ach könnte es nicht immer sechs Uhr früh bleiben. Daran denke ich auch heute noch manchmal, einfach die Decke über den Kopf ziehen, weiterschlafen und etwas Schönes träumen. Leider geht das nicht, zumindest nicht immer, das hinaus schieben von Problemen oder Dingen die man zu erledigen hat löst die Sache nicht.

Eine gute Freundin meinte letztens zu mir „dein Gemüt möchte ich haben“. Ich antwortete darauf dass mein Gemüt gar nicht so toll ist, ich habe nur gelernt mit den Dingen besser umzugehen. Jeder muss da seinen eigenen Weg finden, wichtig ist nur das man sich treu bleibt und seinen Idealen folgt. Freundschaften sollte man pflegen, hier wird man sich im Notfall Rat und Hilfe holen können, lösen muss man seine Probleme letztlich alleine, es geht dann aber vielleicht ein bisschen leichter. Dann ist die Welt doch wirklich schön, oder?

 von Solariummann

Die alte Dame auf der Allee

Gedanken – Freunde – mein bester Schulfreund

Jeder hat bestimmt einen guten Freund, sollte man zumindest meinen. Eine Freundschaft ist immer ein Geben und Nehmen. Wie viel eine Freundschaft Wert ist zeigt sich meist erst dann, wenn man den guten Freund braucht. Leider hat man im Leben auch falsche Freunde, da bleibe auch ich nicht von verschont. Die nehmen dann nur und es dauert lange bis man es merkt, vielleicht will man es manchmal auch nur nicht wahr haben. Letztlich ist es ein kommen und gehen im Laufe des Lebens, oft mit herben Enttäuschungen. Freunde fürs Leben – gibt es die?

Das Titelbild mit der alten Dame auf der Allee, die einsam auf ihrem Rollator in der Sonne sitzt habe ich bewusst gewählt. Ich habe es gestern fotografiert, beim spazieren gehen mit meinen Hunden. Ich sehe sie des Öfteren und ich habe mich gefragt ob sie niemanden hat, keinen Mann, keine Freundin mit der sie ihre Runde drehen kann. Wie ist das eigentlich mit der Freundschaft? Der Beste Freund eines Mannes ist meistens eine Frau, sagt man. Das ist zumindest bei mir so, vielleicht sind es ja sogar zwei. In Bezug auf Freundschaft habe ich vor kurzem ein riesen Kompliment bekommen. Eine Freundin die ich durch eine gemeinsame Freundin in den sozialen Medien kennengelernt habe, früher hätte man wohl Brieffreundin gesagt, schrieb mir folgendes:

„Also eines muss ich jetzt mal los werden, also dich als Freund an der Seite zu haben ist ein wertvolles Geschenk, das habe ich gemerkt. Wir kennen uns zwar nicht so gut, aber du bist ein besonderer Mensch…leider wissen das manche Menschen nicht zu schätzen.“

Naja, vielleicht ist es ein bisschen Übertrieben. Ich bin ja kein Übermensch, aber sehr gefreut darüber habe ich mich schon. Ich denke ich sollte lieber Bescheiden bleiben und mich selbst nicht so wichtig nehmen. Zum Thema beste Freunde fällt mir ein alter Schulfreund ein, Christian hieß er. Wir waren sehr gute Freunde während unserer Schulzeit. Dicke Kumpels, die schon als Kinder zusammen gespielt haben und aus ähnlichen Familienverhältnissen kamen, die gleichen Schwierigkeiten hatten. Uns fehlte der Vater und wir hatten ihn beide aus ähnlichen Gründen verloren. Er hatte noch drei Geschwister, alle waren so zwei, drei Jahre auseinander. Ich war ein Nachzügler, ein Nachkömmling wie meine Mutter zu sagen pflegt, Altersunterschied 15 Jahre zu meinen Schwestern.

Christian war mir oft einen kleinen Schritt voraus. Er war selbstständiger, was vielleicht mit seinen Geschwistern zusammen hängt, vielleicht auch ein bisschen Charakterfester. Ich erinnere mich gut an eine Klassenfahrt. Da passierte das was sicherlich viele kennen, wir hatten beide entdeckt das Mädels ja auch ganz interessant sind. Gut das wussten wir auch schon vorher, aber da hatten wir uns beide zum ersten Mal so richtig verknallt, in zwei Mädels die gute Freundinnen waren. Meine hieß Gabi, das weiß ich noch ganz genau. Mein erster richtiger Kuss, den werde ich wohl mein ganzes Leben lang nicht vergessen, am Ende einer Mauer einer alten Kirchenruine. Wir vier waren dann eine ganze Zeit eine verschworene Gemeinschaft. Irgendwann kam dann die Trennung von den Mädels, eigenartiger Weise fast gleichzeitig, obwohl wir vorher nie darüber gesprochen hatten.

Bis zum Ende der Schulzeit waren wir in einer Klasse. Wir unternahmen sehr viel zusammen, ich hatte wieder eine Freundin und mit einer Clique von anderen Schulkameraden feierten wir so manche Party. Einmal, als meine Mutter verreist war, feierten wir bei mir zu Hause. Natürlich gab es nicht nur Brause und Saft. Wir hatten das große Wohnzimmer ein bisschen zu einem Party Raum umgestaltet, den Plattenspieler aufgestellt und jede Menge Kerzen. Später am Abend ging es dann los mit dem Tanzen, eines der Mädels wollte unbedingt mit ihm tanzen, doch er wollte nicht. Sie versuchte ihn mit allen Mitteln dazu zu bewegen, zerrte an ihm rum und irgendwann war es dann passiert. Sie stolperten beide und landeten auf dem Wohnzimmer Tisch. Alles kippte um und flog durch die Gegend, auch die brennenden Kerzen. Eine davon landete auf dem Sofa, geistesgegenwärtig kippte jemand etwas darüber, leider war es ein Glas Cola. Meine Freundin und ich haben Tage gebraucht um das alles wieder sauber zu machen, meine Mutter sollte ja schließlich nichts merken.

Nach Ende von Schulzeit und Lehre haben wir uns dann aus den Augen verloren. Das lag sicherlich auch daran das ich in eine andere Stadt gezogen bin. Als ich später mal wieder in meiner Heimatstadt Salzgitter war habe ich von Freunden gehört das er geheiratet hat und jetzt in einem der kleineren Orte wohnt. Vor einiger Zeit habe ich einen seiner Brüder getroffen. Die Freude war bei uns beiden sehr groß, wir waren schon alle sehr gut befreundet – damals. Ich sagte ihm dass er ihn mal grüßen solle von mir, darüber würde er sich bestimmt sehr freuen entgegnete er. Es geht ihm gut, das weiß ich nun und ich weiß auch dass wir noch immer gute Freunde sind. Vielleicht sollte ich ihn mal anrufen. Er könnte mich ja auch anrufen, aber nein, die Zeit ist vielleicht noch nicht reif.

So sind wir halt – eines weiß ich aber bestimmt – wir sind immer noch richtig gute Freunde.

von Solariummann

 

 

Wie immer habe ich zu Ostern etwas leckeres bekommen.

Gedanken-Meine Gedanken zu Ostern

An was denkt man eigentlich zu Ostern? Nein, ich meine jetzt nicht das man wissen sollte warum wir das Osterfest feiern. Was denken Menschen an diesen Tagen? Man hat ja ein bisschen Zeit in sich zu gehen. Hier sind meine Gedanken am heutigen Oster Sonntag. Die Idee sie einmal auf zu schreiben hatte ich heute Mittag, als ich auf der Rückfahrt von einem Besuch bei meiner Mutter war.

Mein Leben verläuft ziemlich hektisch, irgendwie ist immer Action, es gibt nur wenige Momente in denen ich zur Ruhe komme. Auf der einen Seite liebe ich das auch, die Arbeit im Sonnenstudio, soziales Engagement, chatten mit guten Freunden. Irgendwie ist aber auch nie Ruhe. Zuhause klingelt das Telefon, per Mail kommen Anfragen und Bestellungen und eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen mich an meinen freien Tagen mit alten Freunden zu treffen, in Ruhe meine Mutter zu besuchen, die Zeit will gut genutzt sein. Gerade bei der Zeiteinteilung entsteht dann schon wieder Druck. Kann ich jedem gerecht werden, ich möchte ja auch keinen Benachteiligen, es allen Recht machen. Na, kommt Ihnen das zumindest Teilweise bekannt vor? Am Gründonnerstag, beim Oster Einkauf, hat ja schon alles in ziemlich überfüllten Geschäften angefangen. Das ist dann wohl der berühmte Feiertags Stress. Einfach in den Oster Urlaub fahren wäre eine Option. Ach nein, das ist ja schon wieder Stress. Die Idee haben viele tausende andere auch. Stau am Oster Wochenende, überfüllte Urlaubsorte, überfüllte Restaurants, nein das tue ich mir nicht an.

Also zurück zu meinen Gedanken. Es ist Oster Sonntag und ich bin wie immer früh aufgestanden und habe ein wenig Sport gemacht. Im Anschluss habe ich die Ostergrüße für die Geschäfte über die verschiedenen social Media Kanäle eingestellt, schon wieder gearbeitet. Jetzt ist aber Schluss damit, denke ich auf der Fahrt zu meiner Mutter. Im Auto kann ich sehr gut Denken, manchmal auch Träumen, hier bin ich allein, hier komme ich zur Ruhe. Wie immer wähle ich so eine knappe viertel Stunde bevor ich da bin ihre Nummer, sie kocht dann einen frischen Kaffee, sie geht nicht ran. Sofort sind sie wieder da, meine Gedanken, Angst überkommt mich, hoffentlich ist nichts passiert. Meine Mutter ist schon sehr alt, über Neunzig Jahre und sie ist immer noch geistig absolut fit. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Mutter, wir unterhalten uns viel wenn ich da bin, auch über aktuelle Themen, sie ist immer etwas schwermütig, das nimmt mich manchmal ganz schön mit. Ich lese ihr auch des Öfteren etwas vor, von meinen Geschichten, in denen es manchmal auch um sie geht und um meine Kindheit. Ich packe da meist auch ein kleines Dankeschön an sie mit hinein, sie hat viel geschafft in ihrem Leben. Ich habe ihr viel zu verdanken, das ist meine Art Danke zu sagen, Sie sagt nichts, aber ich merke das es sie freut.

Was ist wenn jetzt doch etwas passiert ist, wenn ich die Wohnungstür aufschließe, hinein gehe und sie nicht mehr am Leben ist? Was machst Du dann eigentlich frage ich mich? Ich wähle noch einmal ihre Nummer, Gott sei Dank, sie meldet sich. Fröhlich, als ob nichts gewesen wäre, sage ich ihr dass ich in einer Viertelstunde da bin. Bei der Einfahrt in den Ort muss ich an früher denken, hier oben in der Siedlung wohnt ein alter Freund und Sport Kammerrat. Bei dem im Partykeller haben wir am Ende der Saison immer unsere Mannschaftskasse auf den Kopf gehauen. Hoho und ganz schön was getrunken haben wir dann auch immer, lustig wars. Vor der Toilette standen zwei große Gänse aus Keramik die eine Art Frack anhatten, die fand ich immer witzig, ob er die noch hat?

ein starkes Team, Ronja und Margot
ein starkes Team, Ronja und Margot

Beim abbiegen in die Straße in der mein Elternhaus steht, werden meine beiden Dackel Damen unruhig. Die wissen genau wo wir jetzt sind, obwohl sie nicht aus dem Fenster geschaut haben, die beiden Schlawiner. Gleich gibt es ein leckeres Stück Pansen. Schon kurz nach dem Anhalten in der Einfahrt geht das Gedrängel los, jeder will als erster aus dem Auto, hinein laufen und sich das beste Stück sichern. Meine Mutter hat gerade den Kaffee fertig, klassisch aufgebrüht, nicht aus der Maschine, auf dem Tisch steht ein Teller mit einem großen Stück Frankfurter Kranz. „Den isst du doch so gern Junge“. Ja ich bin immer noch der Junge, ihr Junge, auf den sie mächtig stolz ist. Hab ich das verdient, ich habe auch so manchen Bock geschossen, in meinem Leben. Ob ich wieder eine Geschichte geschrieben habe fragt sie mich und erzählt in einem Schwall weiter dass meine Tante Frieda mit ihrem Mann vor kurzem ihre Diamantene Hochzeit gefeiert hat. Ihr Mann wäre wohl ganz schön Schwerhörig hätte meine Schwester erzählt. Die hätte die beiden vor einiger Zeit gesehen und er hätte laut etwas über die Straße geprahlt, prahlen ist der Ausdruck meiner Mutter für schreien, oder lautes Sprechen. Klar, der muss wohl ziemlich schwerhörig sein wenn er so rumprahlt schmunzelte ich in mich hinein.

Frieda ist die jüngste Schwester meiner Mutter, unsere Familien sind seit Jahrzehnten zerstritten. Sich gegenseitig verzeihen, vergeben, nein das kommt für die beiden Schwestern wohl nicht in Frage. Warum eigentlich nicht, ich erinnere mich an meine Kindheit zurück und an den Vorfall der dazu führte. Jetzt weiß ich auch woher ich meine Sturheit habe. Ich greife das Thema auf und erzähle von den schönen Kindertagen die ich bei meiner Tante, ihrem Mann und den Kindern verbracht habe. Sie hatte immer tolle Spiele für uns auf Lager und hat mir auch so manches beigebracht. Meine Mutter hört wortlos zu, über ihren Schatten springen kann sie wohl doch nicht, das werde auch ich nicht ändern können. Schade eigentlich.

Auf dem Rückweg läuft im Radio eine Talkshow, ein bekannter Schauspieler erzählt unterbrochen von einigen Musik Titeln über sein Leben. Über eine Zeit in der er sich mal treiben lassen hat, Aussteiger Abenteuer in Süd Amerika. Immer den leichten Weg gehen, nichts Verpflichtendes tun. So etwas Ähnliches habe ich auch schon gemacht, nicht in Amerika, eher unfreiwillig, antriebslos, nach einem schweren Schicksalsschlag. Er erzählt das er sich darüber ärgerte das ihm die Lust am Bücher lesen vergangen war. Das hätte ihn wach gerüttelt, Bücher vermitteln auch Werte im Leben. Dazu fällt mir spontan ein, dass ich schon lange kein Buch mehr gelesen habe. Nein ich werde jetzt nicht unbedingt mit dem Lesen anfangen, es gibt nur wenig was mich da interessiert. Die richtigen Geschichten schreibt das Leben und die, die mir passieren schreibe ich auf. Die Gedanken fliegen lassen, über schöne und auch nicht so schöne Dinge nachdenken. Rastlos und wissbegierig alles aufnehmen, auch viel Träumen und mir in meiner Phantasie viel schöne Dinge ausmahlen. Manchmal werden Träume ja auch wahr. Tania Blixen soll einmal gesagt haben, dass der unwiderstehlichste Mensch auf Erden derjenige sei, dessen Träume wahr geworden sind.

kleine Leckereien zu Ostern von meiner Mutter.
kleine Leckereien zu Ostern von meiner Mutter.

Jetzt sitze ich hier an meinem großen Schreibtisch, die Abend Sonne scheint durchs Fenster und ich freue mich, es war ein schöner Oster Sonntag. Ich freue mich darüber dass ich endlich wieder etwas geschrieben habe. Irgendwie hat das Ganze ja doch etwas mit Ostern zu tun, vor allem wenn ich an das Wort Vergebung denke. Oh nein, ich bin nicht besonders religiös, noch nicht einmal ein „U-Boot Christ“. Wie der Pastor unserer Gemeinde einst, zu Zeiten meiner Konfirmation die Menschen bezeichnete, die nur zu Ostern und Weihnachten in der Kirche auftauchen. Ich hatte vor einiger Zeit den Satz „Was Du nicht willst das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu“ auf meiner Facebook Seite zitiert. Darüber habe ich während meiner Schulzeit mal einen Aufsatz schreiben müssen. Was mir damals nicht so bewusst war, ist die Tatsache dass es sich bei dieser Aussage um eine der goldenen Regeln der Menschheit handelt. Die ist übrigens in allen Weltreligionen verankert. Vielleicht sollte man darüber mal wieder etwas mehr nachdenken. Doch da sind wir auch schon wieder am Anfang der Geschichte, in der Hektik des Alltags bleibt so vieles auf der Strecke.

Frohe Ostern

von Solariummann

Sonnenaufgang in Bansin auf der Ostsee Insel Usedom

Gedanken – das Männchen läuft nicht mehr

Morgens auf der Fahrt ins Sonnenstudio macht man sich so allerlei Gedanken. Das geht wohl vielen so, die auf dem Weg zur Arbeit sind. Wie wird der Tag laufen, was muss erledigt werden, vielleicht denkt man an die Familie, an den Vorabend mit Freunden. Ich bin ein recht fröhlicher Mensch, ich mache auch mal Blödsinn, schneide Grimassen die ich im Spiegel betrachte. Meistens ist es jedoch hektisch, den Kopf immer voll, wieder mal zu spät dran. Mir ist da vor längerer Zeit ein älterer Mann aufgefallen, den ich jeden Morgen sah. Ich habe ihn das Männchen genannt, in meinen Gedanken, weil er recht klein war.

Zum ersten Mal aufgefallen ist er mit vor gut 6 Jahren, ich musste eine Zeit lang eine Umleitung fahren und da sah ich ihn aus einem Haus kommen. Er wollte wohl zum Einkaufen gehen, hatte seine Leinentasche quer umgehängt, er war etwas Gehbehindert. Da es in dem Ort in dem er wohnte keinen Einkaufsladen gab hatte er jeden Tag einen ganz schönen Fußmarsch zu bewältigen, bis er dann im nächsten Ort seine Dinge erledigen konnte. Immer um die gleiche Uhrzeit, so Morgens gegen halb zehn trat er seinen Weg an, bei Wind und Wetter. Je nachdem wie früh oder spät ich dran war, auf meinem Weg ins Studio, konnte ich seine Wegstrecke verfolgen. Es war ihm an zu sehen das es ihm nicht immer leicht viel.

So langsam fing ich an mir Gedanken über ihn zu machen. Wie alt mochte er wohl sein, hatte er niemanden der ihm diesen Weg abnehmen konnte, ihm ein wenig helfen konnte? Keine Frau, keine Kinder, keine Verwandten, vielleicht war seine Frau ja auch schon verstorben, oder er hatte gar keine? Ich dachte über mein eigenes Leben nach. Meine Kindheit, meine Zeit in Mainz, die ich zu der schönsten Zeit meines Lebens zählen kann. Oh man, ja das war wirklich schön, an Karneval schwer verliebt, als junger Mann Anfang zwanzig. Fünf Jahre älter als ich war sie und hatte einen sechsjährigen Sohn. Übrigens die einzige dunkelhaarige Freundin die ich in meinem Leben hatte, rabenschwarze Haare, dunkle Augen, ein sehr rassiger Typ. Ur Mainzerin, aus Gonsenheim und richtig fröhlich, meine Kumpels beneideten mich. Im verflixten siebten Jahr haben wir uns getrennt. Fünf Jahre bin ich dann noch in Mainz geblieben.

Danach kam der Weg in die Selbstständigkeit, endlich das machen was man möchte, sich nichts mehr sagen lassen, weniger Druck und natürlich ordentlich Geld verdienen. Pustekuchen, so einfach ist das alles nicht. Die Zwänge sind da und auch jede Menge Verpflichtungen, ich muss mir jeden Tag aufs neue Gedanken machen wie ich meinen Lebensunterhalt verdiene. Klappt das alles, stimmt das Konzept, der Druck ist manchmal ganz schön groß. Nein, irgendwo angestellt sein möchte ich trotzdem nicht mehr sein.

Vielleicht ist der tägliche Weg dieses kleinen, alten Mannes ja so eine Art Lebensweg, für den einen ist er leichter und für den anderen halt schwerer. Ab und an, wenn ich an ihm vorbei fuhr, konnte ich in sein Gesicht schauen. Unzufrieden, nein Unzufrieden wirkte er nicht, obwohl er sich körperlich manchmal schwer tat. Er hatte seinen Weg akzeptiert. Ich fing an ihn dafür ein bisschen zu beneiden. Vielleicht ist der sogar glücklicher als Du, auf seine Art, dachte ich mir wenn ich wieder mal völlig zu spät war und an ihm vorbei raste.

Treibgut am Strand von Bansin auf der Insel Usedom
Treibgut am Strand von Bansin auf der Insel Usedom

Nun sitze ich hier auf der Insel Usedom und schaue aus dem Fenster aufs Meer. Ich sinniere ein wenig über das Leben und denke an so vieles. Viel schreiben wollte ich hier und mich erholen, ja das tut mir sehr gut hier. Irgendwie musste ich heute Morgen an ihn denken, an das kleine Männchen das ich so in mein Herz geschlossen hatte. Wie es ihm wohl geht, ich habe ihn schon seit langem nicht mehr gesehen, morgens auf dem Weg zur Arbeit.

von Solariummann

Promenade und Strand von Bansin

Sehnsucht plagt mich- Erinnerungen an Usedom

Nun sitze ich hier im schönen Örtchen Bansin auf der Insel Usedom. Jenem Ort zu dem ich eine besondere Beziehung habe und der mir immer Ruhe und Zufriedenheit gebracht hat, vielleicht sogar Glück. Alles ist so wie ich es wollte, schlechtes Wetter, nebelig trüb, heute hat es angefangen zu schneien und sehr einsam ist es. Ich blicke aus meinem Fenster in der Villa Sommerfreude direkt auf die Seebrücke und die Ostsee. Überarbeitet bin ich und schwermütig, Sehnsüchte plagen mich. Meine Dackel Damen liegen neben mir und schauen mir beim schreiben zu.

stürmische Zeiten auf Usedom
stürmische Zeiten auf Usedom

Erinnerungen werden wach, Erinnerungen an die schönen fröhlichen Sommertage und die unbeschwerte Zeit die ich hier verbracht habe. Nach einer sehr schweren Zeit in meinem Leben, führte meine damalige Freundin und mich, unser erster gemeinsamer Urlaub hier her. Usedom ja Usedom, der Name hatte damals schon so etwas Anheimelndes für mich. Es war ein Frühsommer gegen Ende der neunziger, ich war schwer krank und wir hatten uns trotzdem entschlossen an die See zu fahren. Ich wollte eigentlich nicht mit, doch sie schnappte mich und packte mich ins Auto, kurz vor Berlin hätten wir fast aufgegeben, mir ging es wirklich nicht gut. Hier angekommen habe ich dann die erste Woche nur im Zimmer einer alten Villa in der Waldstraße verbracht, doch so langsam erholte ich mich, die Seeluft tat mir gut. An den letzten Urlaubstagen bin ich dann noch mit ihr und unserem Dackel Nancy spazieren gegangen. Das alte Flair des Kaiserbades Bansin faszinierte mich, man fühlte sich irgendwie in eine andere Zeit zurück versetzt, eine gute Zeit und es tat mir gut nach allem was ich hinter mir hatte.

Fachgespräche beim Päusschen
Fachgespräche beim Päusschen

In den folgenden Jahren haben wir unseren Sommerurlaub dann immer hier auf Usedom verbracht. Irgendwann dann auch in der Villa Anna, die mich besonders inspirierte. Mitten drin im Leben, Tag und Nacht unruhig, viele Menschen zog es täglich über die Hauptstraße zum Strand. Ich beobachte gern und freue mich über andere, freue mich mit ihnen, wenn sie übermütig und mit schnellem Schritt zum Strand hinunter laufen. Lebensfreude pur und diese schönen alten Villen im Bäderstil um neunzehnhundert herum, wie muss das bloß damals gewesen sein? Ich bin ein guter Träumer, ich kann es mir vorstellen. Unser Dackel Nancy war natürlich auch immer dabei. Wir lernten ein anderes Pärchen kennen, Christine und Maik, natürlich auch mit Dackel, Timmy hieß er und er war schwer verliebt in Nancy. Die drei sind wirklich gute Freunde geworden, sehr gute sogar, leider sehen wir uns viel zu wenig. Ich denke ich muss an den Prioritäten im Leben arbeiten. Nancy und Timmy sind nun nicht mehr, die sind schon im Dackel Himmel und mit Sicherheit passt Timmy gut auf die kleine Nancy auf, ich weiß es.

Dackel Dame Ronja im Strandkorb
Dackel Dame Ronja im Strandkorb

Irgendwann wechselten wir dann mal den Urlaubsort und probierten etwas anderes aus, doch letztlich zog es mich – uns immer wieder nach Bansin zurück. Usedom ist neben Freiburg im Breisgau der sonnigste Ort in Deutschland, hier war es immer schön, ich kann mich an nichts anderes erinnern. Viel Spaß hier hatten wir auch immer mit unseren Freunden und auch sonst. Unsere Dackel Dame Ronja ist natürlich auch immer mit von der Partie und seit ein paar Jahren auch Margot, eine sehr selbstbewusste Kurzhaar Teckel Hündin.

ein Blick der Bände spricht, Margot ist sehr Charakterstark
ein Blick der Bände spricht, Margot ist sehr Charakterstark

Lange Spaziergänge entlang der drei Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin, eine Villa schöner als die andere. Schon große Persönlichkeiten haben hier eine Zeit ihres Lebens verbracht und sich zwischen knorrigen alten Bäumen und langem Strand inspirieren lassen. Spaß, ja Spaß kann mir hier auch haben, es gibt genügend Lokalitäten, von nostalgisch bis edel modern.

Spaß beim Mexikaner oberhalb der Promenade in Bansin.
Spaß beim Mexikaner oberhalb der Promenade in Bansin.

Es hat sich vieles verändert in den letzten Jahren hier seit meinem letzen Besuch. Dort wo einst die „Molle“ eine urige Kneipe im Ostalgie Charme stand wird neu gebaut. „Speisen wie beim Generalsekretär“ stand über dem Eingang und drinnen empfingen einen alte Relikte aus DDR Zeiten. Den meiner Meinung nach leckersten Fisch der Insel habe ich hier gegessen und auch so manches Bierchen getrunken. Viel geredet, viel sinniert.

Klassiker der Ostalgie die, Molle in Bansin gibt es leider nicht mehr.
Klassiker der Ostalgie die, Molle in Bansin gibt es leider nicht mehr.

Den alten Charme muss man ein wenig suchen, aber er ist noch da, in den vielen alten Häusern und der Promenade mit ihren alten Bäumen die sicherlich so manche Geschichte erzählen können.

Erinnerungen an alte Zeiten. Hotel Kaiser Wilhelm in Bansin
Erinnerungen an alte Zeiten. Hotel Kaiser Wilhelm in Bansin

So wie sich dieser Ort verändert hat, habe auch ich mich verändert, besonders im letzten halben Jahr. Mir ist ein bisschen die Leichtigkeit des Lebens abhanden gekommen, ob ich die wiederfinde frage ich mich? Wie wird es sein in Zukunft, was wird sein? Werden sich Wünsche und Träume doch noch erfüllen, oder werde ich mich mit den Dingen abfinden müssen, so wie sie sind. Nein, sich mit etwas abfinden heißt für mich resignieren, sich abfinden ist die schlechteste Variante, das klingt für mich wie aufgeben. Jeder Mensch hat einen Charakter und meiner ist sehr stark, das kann auch eine Last sein, sind doch den Bahnen, in denen man sich bewegen kann, sehr enge Grenzen gesetzt. Eine Situation, einen Zustand akzeptieren als Teil seines Lebens wird wohl möglich sein. Auf meiner Facebook Fan Page habe ich mal jemandem einen Rat gegeben. Es ging darum nicht auf andere zu schauen, nicht immer das nach zu machen was andere tun. Etwas oder jemandem nach zu laufen, sich nicht zu verändern nur um anderen zu gefallen, oder zu versuchen etwas zu sein was andere gut finden. So etwas kann man gar nicht, Charakter ist einzigartig. Jeder muss seinen eigenen Weg gehen. Schön ist es wenn man Menschen findet die ähnlich sind und einen auf diesem Weg begleiten, es gibt sie, man muss sich nur umschauen.

Ich denke das ist ein Rat den ich vielleicht auch selbst wieder mehr berücksichtigen sollte, vielleicht ist er mir nur etwas abhanden gekommen. Ich habe mich verändert und vieles wird nicht mehr sein wie es einmal war. Ich werde es versuchen, hier in Bansin auf der Insel Usedom auf der Suche nach dem Glück.

von Solariummann

 

Mein Rückzug - Flucht ins Glück?

Villa Anna – Flucht ins Glück – ein Ausblick

Es ist Sonntag früh und ich komme gerade vom Sport. Ich bin völlig ausgepowert, nicht nur vom Training, auch vom Leben. Gestern habe ich beschlossen mich zurück zu ziehen und meine Geschichte zu schreiben.  In der Villa Anna, im kleinen Örtchen Bansin auf der Insel Usedom war ich immer sehr glücklich.

Sonnenuntergang am Strand Bansin - Usedom
Sonnenuntergang am Strand Bansin – Usedom

Die Arbeit im Sonnenstudio macht mir sehr viel Spaß, aber auch dem immer fröhlichen Solariummann geht irgendwann mal die Puste aus.  Ich habe mich also entschlossen die Flucht ins Glück an zu treten, ob das wirklich gelingt wird sich heraus stellen. Es herrscht Unruhe, in meinem sehr nahen, privaten Leben und auch in meinem öffentlichen. Das Leben bringt ständig Veränderungen und man muss sich diesen Herausforderungen stellen. Ich hatte letztens auf meiner Facebook Seite geschrieben “Verdrängen heißt – nicht Verarbeiten”. Vielleicht gelingt es mir hier an meinem Lieblingsplatz, den ich leider schon seit einigen Jahren nicht mehr besucht habe.

Morgens um halb fünf auf dem Balkon der Villa Anna
Morgens um halb fünf auf dem Balkon der Villa Anna

Stichwort Facebook, da fällt mir so einiges dazu ein. Meine Meinung, in jedem Post steckt immer ein Stückchen Wahrheit. Spaß Faktor und Problem Bewältigung in einem. Ein Ort an dem man sein Glück heraus schreien, mit anderen Teilen kann, ob nun Beziehungsstatus, Lebensereignis, Urlaub oder Erfolg.  “Fishing for Compliments” Ja, das mache ich auch manchmal, mit Fotos und vielleicht auch mit meinen Geschichten. Ich finde es nicht verwerflich eine kleine Selbstbestätigung, ein Kompliment dafür zu bekommen und freue mich über die “gefällt mir” Angaben und Kommentare. Es ist ja ein Medium für solche Dinge, ähnlich einem offenen Buch. Ich habe letztens eine gute Freundin darauf aufmerksam gemacht, das sie mit den Menschen spielt, sie verletzt. ” Das ist doch nur Facebook, das ist nicht ernst”  hat sie mir geantwortet. Das sehe ich nicht so und einige von denen die kommentieren wohl auch nicht. Sie hat dann später ihre Freundesliste bereinigt, schwups waren sie alle weg, die Nervensägen und Liebes Kasper. Wenn das im richtigen Leben mal auch so einfach funktionieren würde. Ich bin übrigens noch drin – in der Liste.

Direkt gegenüber der Villa Anna - das Hotel zur Post.
Direkt gegenüber der Villa Anna – das Hotel zur Post.

Nun werde ich mich für einige Zeit dahin zurück ziehen, in ein um diese Jahreszeit kaltes und raues Klima und mein Glück suchen. Ich werde, warm eingepackt, die langen Spaziergänge mit meinen beiden Dackel Damen am Strand genießen und wir werden uns dann in der Brasserie, direkt gegenüber der Villa Anna, mit einem heißen Tee im Kaminzimmer aufwärmen. Ein Fitness Studio ist übrigens auch nur ein paar Meter entfernt. Ich werde mich ans Fenster setzen und aufs Meer blicken, die schönen alten Häuser ansehen. Vor allem aber werde ich eins machen, schreiben.

von Solariummann