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Kreide Malerei auf dem Fußweg

Gedanken – die Welt ist schön

Kindermund tut Wahrheit kund sagt ein Sprichwort. Diese Kreidemalerei habe ich beim spazieren gehen mit meinen Dackeln entdeckt, gleich um die Ecke, dort wo ich wohne. Der ganze Gehsteig war damit bemalt, immer der gleiche Satz „Die Welt ist schön“. Oh, da muss aber jemand sehr glücklich gewesen sein, wenn er das so oft schreibt habe ich mir gedacht. Macht eine schöne Welt glücklich? Warum steht da nicht „Das Leben ist schön“. Das hätte ich vielleicht geschrieben, meine Gedanken kreisen um mein eigenes Leben, Erinnerungen.

Wenn man erwachsen ist sieht man die Dinge meist anders, nüchterner, vielleicht mit einer gewissen Lebenserfahrung. Ob dann die Welt immer noch so schön ist sei dahin gestellt, das hängt sicher auch mit Lebenssituationen zusammen. Den Blick für die kleinen Dinge im Leben nicht verlieren, diese Eigenschaft habe ich und sie ist mir sehr wichtig. Da freut man sich über den Nachbarn der immer so freundlich grüßt, mit einem anderen komme ich regelmäßig ins Gespräch. Der hat es nicht leicht im Leben, arbeitslos und noch viele andere Probleme, trotzdem hat er immer gute Laune. Manchmal ist er ein bisschen verbittert, er versucht es zu verbergen und ich tue so als ob ich es nicht merke, wenn wir miteinander reden. Ein bisschen bewundere ich ihn manchmal, trotz aller Rückschläge motiviert er sich immer wieder und verfolgt seine Ziele hartnäckig. Da gibt es genügend andere die einfach aufgeben.

Die Welt ist schön, das sehe auch ich immer wieder wenn ich mit meinen Dackel Damen spazieren gehe. Ob nun am Ostsee Strand auf der Insel Usedom, die ich in diesem Jahr schon ein paarmal besucht habe, oder beim Spaziergang durch Feld und Wald oder einfach um die nächste Häuserecke, dort wo ich wohne. Man kommt ein bisschen runter vom hektischen Alltag, man bekommt ein wenig Abstand zu den Dingen. So schön und problemlos ist sie dann doch nicht immer, meine Welt. Neben den eigenen Dingen die man so zu bewältigen hat, werde ich auch ab und an um Rat gefragt. Das freut mich immer ein wenig, ist es letztendlich ja auch ein Vertrauensbeweis. Wenn ich kann, helfe ich gern. Jemanden eine Freude machen, eine kleine Überraschung mitbringen, nur so, weil man an ihn gedacht hat. Ein paar schöne Worte sagen, oder schreiben. Wenn dann ein kleines Lächeln über das Gesicht huscht, manchmal unmerklich, dann freue ich mich, dann ist die Welt schön.

Leider gibt es auch immer Menschen die das nicht zu schätzen wissen, reingefallen sind wir sicherlich alle schon einmal, ob nun im Beruf oder im Privatleben. Da sind Ärger und Enttäuschung dann groß, manchmal beeinflussen sie sogar unser Leben ganz entscheidend. Das ist mir auch schon passiert. Schade ist es nur wenn man sich dadurch zu sehr verändert, vielleicht Ideale und eine Lebenseinstellung aufgibt, von ihnen abweicht, wobei eine gewisse Lebenshärte sicherlich nicht schaden kann. Ich muss an den netten Nachbarn denken, trotz aller Probleme bleibt er sich treu, gar nicht so einfach.

Die Welt mal wieder mit Kinderaugen sehen können, manchmal wünscht man sich das, einfaches Denken und viel Träumen, in der Phantasie ist vieles möglich. Ich erinnere mich an eine Fernsehserie die ich als Kind mal gesehen habe, morgens um sechs ist die Welt noch in Ordnung oder so ähnlich hieß die. Besonders wenn ich eine Mathe Arbeit schreiben musste dachte ich daran, ach könnte es nicht immer sechs Uhr früh bleiben. Daran denke ich auch heute noch manchmal, einfach die Decke über den Kopf ziehen, weiterschlafen und etwas Schönes träumen. Leider geht das nicht, zumindest nicht immer, das hinaus schieben von Problemen oder Dingen die man zu erledigen hat löst die Sache nicht.

Eine gute Freundin meinte letztens zu mir „dein Gemüt möchte ich haben“. Ich antwortete darauf dass mein Gemüt gar nicht so toll ist, ich habe nur gelernt mit den Dingen besser umzugehen. Jeder muss da seinen eigenen Weg finden, wichtig ist nur das man sich treu bleibt und seinen Idealen folgt. Freundschaften sollte man pflegen, hier wird man sich im Notfall Rat und Hilfe holen können, lösen muss man seine Probleme letztlich alleine, es geht dann aber vielleicht ein bisschen leichter. Dann ist die Welt doch wirklich schön, oder?

 von Solariummann

ein riesen Spaß aus meiner Kindheit - Klingelstreiche

Geschichten aus meiner Kindheit – Experimente und Klingelstreiche

Ab und an fallen mir Geschichten aus meiner Kindheit ein, kleine Anekdoten die mich auch heute noch ein wenig zum schmunzeln bringen. Ich war so ungefähr zwölf – dreizehn Jahre alt und hatte einen sehr guten Schulfreund, den Frank. Wir trafen uns oft nach der Schule, wenn die Hausaufgaben erledigt waren und spielten zusammen. Mal im nahe gelegenen Wald und manchmal auch im Haus meiner Eltern.

In der Schule hatten wir Chemie und Physik Unterricht, wobei ich sagen muss das der Chemie Unterricht mir irgendwie besser lag, das war bei Frank genauso. Damals konnte man noch im Katalog eines großen Versandhauses einen Chemie Baukasten bestellen und weil ich ja gut in der Schule sein wollte, hatte ich ein prima Argument meine Eltern damit zu nerven mir doch so ein Ding zu bestellen. Irgendwann bekam ich ihn dann endlich und mein Freund Frank und ich machten uns am Nachmittag daran erst einmal ein paar Sachen aus zu probieren. Dreimal dürft ihr raten was wir als erstes ausprobiert haben. Frei nach dem Motto: „Chemie ist das was knallt, raucht und stinkt“ haben wir mit Schwefel herum experimentiert und Schwarzpulver hergestellt. Sehr lehrreich dieser Chemie Baukasten, im Garten haben wir dann unseren ersten selbstgebauten Knaller gezündet.

Wir trafen uns von da an regelmäßig um im Keller meines Elternhauses ein wenig zu experimentieren. Ich hatte den Baukasten immer etwas ergänzt und mir von meinem Taschengeld ein paar Sachen dazu gekauft, Frank hatte auch etwas dazu beigesteuert. Irgendwann stießen wir durch ein Buch, das wir uns in der Stadtbücherei ausgeliehen hatten, auf eine Formel, zur Herstellung einer Mischung die auf Druck explodierte. Die Sache mit dem Chemie Baukasten machte in der Schule die Runde und Klassenkameraden klinkten sich da ebenfalls mit ein. Einer von ihnen hatte seine Eltern überredet ihm in der Apotheke roten Phosphor zu bestellen, die Eltern waren sich der Gefahr wohl nicht bewusst und bestellten das dann für ihren Sohn. Davon bekamen wir etwas ab. Mischte man den vorsichtig mit einer anderen Chemikalie, erhielt man besagte Mischung, die auf Druck mit lautem Knall explodierte.

Viel Spaß im Winter
Viel Spaß im Winter

Zum Winter hin begleitete ich meinen Kumpel Frank immer ein Stück auf dem Nachhause Weg, wenn wir mal wieder bei mir im Keller etwas experimentiert hatten. Wir hatten immer zwei bis drei kleine, zu einer Kugel geformten und mit Alu Folie umwickelten Mischungen, sozusagen als Minibömbchen dabei und eine Zwille. Die schossen wir dann unterwegs gegen eine Hauswand, durch den Aufprall entstand der nötige Druck und die Dinger explodierten mit lautem Knall. Das war ein Spaß, manchmal wurden irgendwo die Fenster geöffnet und wir liefen schnell davon in die Dunkelheit.

Irgendwann hatten wir dann mal eine ganz andere Idee. Auf dem Nachhause Weg wohnte ein Schulkamerad, den wir beide nicht leiden konnten. Wir beschlossen dort einen Klingelstreich zu machen. Ihr werdet es euch denken können, keinen normalen Klingelstreich, also einfach an der Haustür klingeln und weglaufen. Die Familie wohnte im Hochparterre, so dass man von außen ein wenig in die Wohnung schauen konnte. Eine prima Sache, konnten wir doch versteckt hinter einem Busch die Wirkung unserer Aktion verfolgen.

Wir nahmen also ein Streichholz, das wir vorher ein wenig angespitzt hatten, drückten den Klingel Knopf und blockierten ihn damit, die Klingel rasselte ganz laut. Schnell weg in unser Versteck. Wir sahen wie der Vater nach draußen kam, das Streichholz heraus zog und sich umsah. Er hatte uns nicht bemerkt, hui war das ein Spaß, wir krümmten uns vor Lachen und hielten uns den Mund zu. Ein zweimal machten wir das noch dann wurde es uns zu langweilig. Irgendwie müsste sich das Ganze doch steigern lassen dachten wir nach einer Pause von gut zwei Wochen. Dann hatten wir die zündende Idee. Das Haus, es war ein Mehrfamilien Haus, hatte vor der Eingangstür ein Vordach und das wiederrum wurde links und rechts gestützt von Metallpfeilern. Die Haustür ging nach innen auf. Wenn man den Tür Knauf nun mit einer Schnur mit dem Pfeiler verbinden würde bekommt keiner mehr die Haustür auf, von innen. Wir besorgten uns also ein stabiles Stück Packet Schnur und banden die Haustür fest. Jeder von uns beiden drückte zwei drei Klingel Knöpfe und blockierte sie mit einem Streichholz. Dann liefen wir schnell davon in die Dunkelheit und versteckten uns hinter unserem Busch. Oh war das ein Aufruhr, das halbe Haus war auf den Beinen. Sie zerrten von Innen an der Tür und bekamen sie nicht auf. Nach ein paar Minuten sprang jemand aus dem Fenster im Hochparterre und schnitt die Schnur durch. Wir machten uns aus dem Staub, die waren so sauer.

Geschichten aus meiner Kindheit - Klingelstreiche
Geschichten aus meiner Kindheit – Klingel Streiche

Ich möchte nicht wissen was passiert wäre wenn die uns erwischt hätten und unsere Eltern erst, wenn die das erfahren hätten. Wir hatten dann doch ganz schön Angst und ein mächtig schlechtes Gewissen. Wir stellten die Sache ein, das haben wir dann nie wieder gemacht. Ja so ist das das wenn man mal über seine Glanztaten von früher nachdenkt. Typische Lausbuben Streiche – eigentlich könnte ich das hier mal in der Nachbarschaft machen – wenn ich mir das so recht überlege. Den einen kann ich sowieso nicht leiden.

von Solariummann

 

Geschichten aus meiner Kindheit - Klingelstreiche

Der Tarzan Schrei – eine Geschichte aus meiner Kindheit

Ich weiß nicht wie ich darauf gekommen bin, auf dem Weg ins Sonnenstudio ist mir letztens etwas aus meiner Kindheit eingefallen. Als Kinder haben wir immer im Innenhof und in dem großen Obstgarten meines Elternhauses gespielt. Irgendwie musste ich dann über mich selbst lachen, das Kind steckt immer noch in mir.

Doch nun von Anfang an. Ich habe als Kind unheimlich gern gelesen. In meiner sehr bildhaften Phantasie habe ich Geschichten immer als eine Art Film vor mir gehabt, was sich auch in der Schule in meinen Aufsätzen wieder spiegelte. Ich konnte das, was ich vor meinem geistigen Auge sah, so lebendig beschreiben das Leser dieses Bild dann auch vor Augen hatten. Das funktioniert wohl auch heute noch, denn dafür habe ich gerade letztens wieder ein Lob von einer guten Freundin bekommen. Das ist mir sehr viel Wert in meinem Leben.

Auslöser der Geschichte ist, das ich mich daran erinnerte im Alter von vielleicht 10 Jahren mein erstes Tarzan Buch gelesen zu haben. Das hat mich sehr fasziniert und ich erlebte das gelesene in meiner Phantasie beim herumturnen in den großen Bäumen unseres Gartens so, als ob ich in diesem Urwald wäre. Zu dieser Zeit liefen im Fernsehen auch die alten schwarzweiß Verfilmungen des Romans. Im Film und so stand es auch in den Büchern, stieß Tarzan immer einen markerschütternden Schrei, den Schrei der Menschenaffen die ihn groß gezogen hatten aus. Endlich hatte ich einen Ton zu meinen Vorstellungen.

Wir waren drei Jungs im gleichen Alter und spielten immer Fußball im Innenhof und wenn wir manchmal lieber im Garten herumkletterten übten wir diesen Schrei, den Tarzan Schrei. Wir hatten natürlich die Bücher gelesen und die Filme gesehen. OOOHUUHAAAHOOOHUHUHAA, man muss es gehört haben um sich das überhaupt vorstellen zu können. Auf jeden Fall musste man ganz tief Luft holen um das überhaupt in voller Länge machen zu können. Der Clou war, das man zum Ende hin, den Kehlkopf quasi überspringen lassen musste, ähnlich wie beim jodeln. Wer das von uns dreien am besten konnte sei dahin gestellt, aber wir kamen dem Original aus dem Fernsehen schon ziemlich nah.

Nun war es so das meine Mutter im Haus einen kleinen Laden betrieb. Immer wenn man die Tür öffnete klingelte es im Wohnzimmer, so konnte meine Mutter auch andere Dinge erledigen und das Geschäft verlassen. Wenn jemand aus der Familie ins Geschäft kam rief er laut “Ich bins”, so musste meine Mutter nicht extra aufstehen und in den Laden gehen. Der Weg durch das Geschäft war für uns alle sehr bequem, keiner brauchte einen Schlüssel mit nehmen, weil der Laden den ganzen Tag geöffnet war.

Wir hatten mal wieder im Garten herum getobt und meine Mutter hatte aus dem Fenster heraus zum Essen gerufen. Meine beiden Freunde gingen nach Hause und ich rannte um die große Hecke herum zum Geschäft. Beim öffnen der Ladentür stieß ich diesen markerschütternden Schrei , den Tarzan Schrei aus. Meine Mutter sollte ja schließlich wissen wer da herein kommt. Was ich nicht bemerkt hatte war, das hinter mir eine Kundin um die Ecke kam, die in das Geschäft wollte. Die stieß nun ebenfalls einen Schrei aus, allerdings vor Schreck. Sie schaute mich mit großen Augen an, so als wäre ich geisteskrank und fragte ob ich das war. Ich glaube ich habe nicht geantwortet und bin einfach hinein gelaufen. Diesen film reifen Gesichtsausdruck sehe ich noch heute vor mir, na ja und ein bisschen unangenehm war mir das wohl auch.

Nun sitze ich also allein in meinem Auto, auf dem Weg ins Studio und denke an diese Geschichte. Keiner hört zu. Dreimal dürft ihr raten was ich gemacht habe. Das Ergebnis war so kläglich. Ich habe mich lachend im Spiegel angesehen, ich schüttelte den Kopf und dachte mir: “Du bist doch so ein kindischer Idiot, Du wirst es nie lernen”

Ganz ehrlich – will ich auch gar nicht.

von Solariummann

Dackel Dame Margot hat etwas im Visier.

Dachshund – Dackel Dame Margot hat immer etwas auf Lager

Ich liebe Dackel, das war schon als Kind so. Meine ersten Erinnerungen an diese Hunde drehen sich um Lumpi, einen witzigen Dackel aus meinem ersten Schulbuch. Der war gaaanz lang. Als ich dann etwas älter war zog ein pensionierter Oberförster in die Nachbarschaft, der hatte zwei Dachshunde, Langhaar Teckel. Die durfte ich immer mit ausführen und auf den langen Spaziergängen entwickelte sich eine große Liebe zu dieser Hunde Rasse.

Seit gut viereinhalb Jahren lebt nun Margot bei uns. Margot ist eine Kurzhaar Teckel Hündin, Normalschlag. Zusammen mit unserer roten Langhaar Zwergdackel Hündin Ronja. Die wird im nächsten Jahr 8 Jahre alt, kommt aus einer Zwinger Haltung und war bis zu ihrem dritten Lebensjahr auf Ausstellungen. Mit 3 Jahren wurde sie ausrangiert und fand hier ihr neues Zuhause. Eine echte Prinzessin mit wahrhaft erhabenen Blick. Ronja ist sehr schüchtern und ängstlich, also stellten wir ihr eine Weggefährtin mit starkem Charakter zur Seite. Den hat Margot mehr, als einem manchmal lieb ist. Zusammen sind sie ein starkes Team und sorgen ständig für neue Überraschungen, die sind allerdings nicht immer witzig.

ein starkes Team, Ronja und Margot
ein starkes Team, Ronja und Margot

Schon im Welpen Alter zeichnete sich ein starker Charakter und eine extrem gute Spürnase ab. Margot betritt einen Raum und läuft immer zielgerichtet auf etwas Essbares zu, so als wäre sie schon einmal da gewesen und wüsste genau wo es liegt, ohne einen einzigen Umweg. Die Hunde bekommen grundsätzlich nichts vom Tisch, also nichts was Menschen essen. Ronja hat sich dafür auch nie interessiert, bis Margot kam. Irgendwann ist dann mal etwas auf dem kleine Wohnzimmertisch liegen geblieben. Margot hat die Situation blitzschnell erfasst, ein kleiner Sprung auf den Tisch und schwups weg war es. Trotz aller Vorsicht gab es diese Möglichkeit doch das ein ums andere mal. Da sitzt Du am großen Tisch, das Essen vor dir und merkst das etwas Salz fehlt, die Hunde liegen brav in Ihrem großen Körbchen im Fenster. Du stehst auf und gehst kurz in die Küche, natürlich ohne den Stuhl ran zu schieben, wer denkt denn schon an sowas und blitzschnell hat der eben noch dösende Hund dein Steak vom Teller gezogen. Eigentlich sollte das Tier ja von dem anderen, wohlerzogenen Hund lernen. Doch leider ist es umgekehrt, Ronja hat viel gelernt von Margot.

Dachshund Margot im Körbchen auf der Fensterbank
Dachshund Margot im Körbchen auf der Fensterbank

Ab und an müssen die beiden mich ins Geschäft begleiten, der Solariummann muss ja auch mal arbeiten und man will die armen Tiere ja nicht so lange allein zu Haus lassen. Das Sonnenstudio in Vöhrum ist groß genug, die beiden haben im hinteren Teil ein großes Körbchen das ausgelegt ist mit alten Handtüchern und einem alten dicken Arbeitshemd von mir. Schön warm ist es übrigens auch. Den Zugang versperre ich immer mit zwei größeren, schweren Kisten, so können die beiden alles sehen und ich habe auch alles im Blick, meine ich. Margot schaut ab und zu mal rüber und peilt die Lage während Ronja sich schön einkuschelt.

Dackel Margot will spielen
Dackel Margot will spielen

Nun besuchen ja zahlreiche Kunden das Studio und man hat ja nicht immer Zeit jede Minute nach den Hunden zu schauen. Im hinteren Bereich können sie eigentlich nichts anstellen, ich habe alles gesichert. Dachte ich. Die Geräte liefen, der Lärmpegel war ziemlich hoch und ich unterhielt mich noch mit einer Kundin als ich plötzlich ein leises wimmern hörte. Das ist doch einer der Hunde dachte ich bei mir, ging um den Schreibtisch und schaute über die Kartons zum Körbchen. Ich musste lauthals lachen Lachen, das war ein Anblick, so etwas konnte auch nur Margot fertig bringen. Die Kundin sah mich verdutzt  an, ich schnappte mein Smartphone und gab der Kundin ein Zeichen sich das mal an zu schauen. Schnell stieg ich über die Kartons um das arme Tier aus seiner misslichen Lage zu befreien, natürlich nicht ohne vorher ein paar Fotos zu machen.

Margot steckt im Hemdsärmel fest
Margot steckt im Hemdsärmel fest
der Ärmel wird vorn immer enger und Dackel Margot kommt nicht mehr raus
der Ärmel wird vorn immer enger und Dackel Margot kommt nicht mehr raus

Margot war bei dem Versuch von innen in das alte Arbeitshemd zu kriechen im Ärmel gelandet. Dort steckte sie jetzt fest, weil der Ärmel nach vorne hin immer enger wurde.  Nur die lange Nase schaute heraus. Das war jetzt gar nicht so einfach, hinsetzen, Hund samt Hemd hochheben und das Hemd von hinten über den Hund stülpen. Ein kurzes schütteln, ein kleiner Sprung in Richtung meiner Nase, So ich bin soweit, jetzt können wir endlich spielen schien sie zu sagen.

Sie sind schon unglaublich die beiden und ich genieße jeden Moment mit ihnen. Es gibt nichts schöneres als Abends noch ein wenig Bällchen zu spielen, da macht mir selbst ein langer Arbeitstag nichts aus, Diese ehrliche Freude ist durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Ich liebe meine Dackel Damen.

von Solariummann

Heiße Apfeltaschen - eine Kindergeschichte

Heiße Apfeltaschen – eine Geschichte aus meiner Kindheit

Geschichte aus meiner Kinheit
Geschichte aus meiner Kindheit

Es war einer jener Tage im Herbst an dem der Frühnebel einfach nicht weichen wollte. Ich war noch ein kleiner Junge, vielleicht gerade einmal 8 oder 9 Jahre alt. Meine Eltern hatten ein Haus mit einem Innenhof und einem großen Garten. Jede Menge Obstbäume eine lange Reihe mit Himbeersträuchern an deren Ende ein Mirabellenbaum stand, die habe ich damals unheimlich gern gegessen. Mein Lieblingsbaum war aber ein großer Kirschbaum der sich gleich am Anfang des Gartens befand. Hier konnte man herrlich klettern und oben aus der Krone hatte man einen tollen Überblick auf den ganzen Garten. Dieser Baum war mein Freund, wenn ich alleine sein wollte bot er mir mit seinen vielen verzweigten Ästen und  dichten Blättern Schutz, ich konnte mich prima verstecken ohne das mich jemand bemerkte.

Jemand, das war vor allem mein Schwager, der mit meiner Schwester und den beiden Kindern in der anderen Haushälfte wohnte. Er meinte immer immer ich würde zu viele Zweige abbrechen und hatte wohl Angst das die Ernte zu mager ausfallen würde. Vielleicht war er aber auch nur neidisch, weil er so dick war das er nicht in den Baum klettern konnte. Wir haben es allerdings nie geschafft alle Kirschen dieses riesigen Baumes aufzuessen. Ich war ein Nachzügler, ein Nachkömmling wie meine Mutter immer zu sagten pflegte. Meine Schwester ist gut 15 Jahre älter als ich und als einziger männlicher Nachkomme genoss ich gewisse Privilegien, oder schlichtweg ich wurde verwöhnt.

Es war die Zeit der Apfelernte, im Garten standen auch zahlreiche Apfelbäume. Meine Mutter betrieb in unserem Haus ein kleines Einzelhandelsgeschäft, eine Tante Emma Laden wie man so schön sagt. Mein Vater war aufgrund seiner Kriegsverletzungen Frührentner. An jenem Samstag Morgen ging es also los, mein Schwager meine Schwester und wir Kinder machten uns an die Apfelernte. mit vielen großen Eimern und kleinen Holzkisten die wir gesammelt hatten. Es war noch ziemlich kalt, der Tau auf dem Gras und an den Blättern der Bäume wollte nicht weichen, ich wäre gern in der warmen Stube geblieben. Eimerweise schleppen wir alles in den Keller, dort wurde sortiert. Ein Teil der Äpfel war für den Verkauf im Laden bestimmt, ein anderer Teil sollte eingekocht werden, die schönsten Äpfel aber, wurden mit altem Zeitungspapier umwickelt und sorgfältig in die Kisten gelegt, die dann übereinander gestapelt wurden und als frischer Vorrat über den Winter dienten.

Irgendwann um die Mittagszeit war es dann endlich geschafft, meine Mutter hatte seit früh um halb sieben im Laden gestanden, trotzdem hatte sie es geschafft nebenbei ein leckeres Mittagessen zu kochen. Von der Küche aus konnte man durch einen kleinen Lagerraum in das Geschäft gehen, immer wenn ein Kunde die Tür aufmachte bimmelte eine kleine Klingel im Wohnzimmer. Nach dem Mittagessen begaben sich dann alle zum Mittagsschlaf.

Irgendwann am späten Nachmittag wurde dann gebadet, der Holzofen mit dem großen Kupferkessel oben drauf wurde ordentlich angeheizt, wohlig warm war es. Draußen war es  neblig trüb und die feuchte Kälte konnte man durch die beschlagenen Scheiben förmlich spüren. Nach dem Bad ging ich zu meiner Mutter in die Küche, dort duftete es herrlich und jetzt begann einer der schönsten Momente in meiner Kindheit. Ich ging in unseren kleinen Laden, der auch Zeitungen und Zeitschriften führte. Dort  stand nämlich das neuste Micky Mouse Taschenbuch im Regal. Das schnappte ich mir, rannte durch die Küche ins Wohnzimmer, schmiss mich in den großen Sessel und wickelte mich in eine warme Decke ein. Nach ein paar Minuten fragte meine Mutter ob ich eine heiße Apfeltasche, die sie gerade frisch aus Ofen geholt hatte, haben wolle. Natürlich wollte ich eine, was für eine Frage. Kauend verkrümelte ich mich wieder in meinen Sessel und versank mit der Welt in meinem Micky Maus Buch. Ich glaube ich war in diesem Moment das glücklichste Kind auf der ganzen Welt.

Diesen Tag und besonders diesen Nachmittag habe ich mein ganzes Leben lang nicht vergessen. Immer wenn so wie jetzt im Oktober die ersten Frühnebel Schwaden die Landschaft überziehen denke ich daran. Meine Mutter hat es trotz aller Arbeit und Sorgen immer geschafft mir und uns allen diesen schönen Momente zu bescheren. Momente der Zufriedenheit und Geborgenheit, ein schönes Zuhause das ich in einer immer hektischeren Welt oft vermisse. Mittlerweile ist sie über 90 Jahre alt und immer wenn ich sie besuche schafft sie es noch mir eine kleine Freude zu bereiten und mir dieses Gefühl zu vermitteln. Hier bin ich zu Hause.

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