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schon am Morgen großes Gedränge

Besuch auf der FIBO 2016 – mein Fazit, meine Meinung

Nach langen Jahren habe ich nun mal wieder die FIBO besucht und ich muss sagen, ich sehe die Entwicklungen mit gemischten Gefühlen. Das betrifft auch die Solarien Branche, die der Hauptgrund für meinen Besuch in Köln war. Ausschlaggebend war die Einladung der Firma KBL, die Sonnenbänke der Marke Mega Sun vertreibt. Dazu später mehr. Was die Fitness Branche angeht bin ich sozusagen ein alter Hase. Ich habe über 20 Jahre Leistungssport betrieben und immer zusätzliches Kraft Training gemacht. Bodybuilding hat mich schon immer fasziniert, genau wie Radfahren. Ich habe meine alte Rennmaschine noch und betreibe Fitness Training. Das tendiert in den letzten Jahren in Richtung Classic Bodybuilding, Ambitionen an Meisterschaften teilzunehmen habe ich nicht. Mit der Fitness Branche habe ich auch geschäftlich zu tun, wir betreiben nicht nur Sonnenstudios, wir vermieten auch Solarien an Studios in der Region Braunschweig bis hin nach Hannover. Das mittlerweile auch schon seit fast 20 Jahren. Ich weiß also wovon ich rede.

geballte Muskel Power
geballte Muskel Power

Nun habe ich mich am Donnerstag früh, dem ersten Messetag, gleich kurz vor sieben, von Braunschweig auf den Weg nach Köln gemacht. Stau über Stau, um halb zwölf war ich endlich da. Es war ziemlich voll, die Messe war seit Wochen ausverkauft. Ich habe mich dann ziemlich zügig auf den Weg durch die Hallen gemacht. Mein Ziel waren nicht unbedingt die Aussteller, klar – ein paar neue Trends interessierten mich schon, ich wollte sehen was die Menschen dazu bringt dem Hype zu folgen. Die sozialen Medien sind voll von Bildern und markigen Sprüchen. Es ist wie ein Wettbewerb, wer ist am coolsten, wer hat das Beste Trainingskonzept, Ernährung, Supplements und wer ist am erfolgreichsten. Ein Markt scheinbar ohne Grenzen und Limits. Geschürt und angefeuert mit Motivations Coaching von großen Firmen und Fitness Ketten und ich nun mittendrin.

Das Messe Highlight - das iBed von MegaSun. Sonnen wie am Strand.
Das Messe Highlight – das iBed von MegaSun. Sonnen wie am Strand.

Beginnen möchte ich aber mit den Sonnenbänken, nach anderthalb Stunden hatte ich die Halle mit den Solarien Ausstellern erreicht. Drei Hersteller, Ergoline, Hapro und KBL hatten ihre neuen Modelle ausgestellt. Ich habe erst einmal ein paar Fotos gemacht und mich dann zu informativen Gesprächen an die Messestände begeben. Hauptgrund war für mich die Vorstellung des neuen i Bed, das früher von der Firma UWE produziert worden ist und nun nach der Insolvenz bei KBL Mega Sun hergestellt wird. Das Gerät ist wirklich eine Klasse für sich, in einem unserer Studios läuft neben einer i Sun der große Bruder, das i Bed. Sonnen wie am Strand, unsere Kunden sind begeistert.

Tolle Optik KBL MegaSun 5600
Tolle Optik KBL MegaSun 5600

Man muss klar sagen dass der Trend wohl in Richtung High End Geräte geht, bei fast allen Herstellern. Die bieten dem Kunden mit zahlreichen Extras ein wahres Sonnen Erlebnis. Nicht mehr vergleichbar mit den Geräten die es noch vor zehn oder fünfzehn Jahren gab. Eine tolle Sache für den Kunden, allerdings hat die Technik auch ihren Preis. Da ist man als Studio Besitzer schnell über der Marke von 30 000,- € für ein Gerät angelangt. Ob sich das für ein Studio in einer Kleinstadt oder im ländlichen Bereich noch rechnet ist dann die Frage. Fakt ist auch, das in den letzten zehn Jahren zahlreiche Studios geschlossen haben, die Landkarte hier in Deutschland zeigt mittlerweile viele „weiße Flecken“. Das hat der Branche sicherlich gut getan, Qualität hat sich hier letztendlich durchgesetzt. Das Image hat sich verbessert. Allerdings ist hier auch eine große Menge an Kauf Potenzial für die Hersteller verloren gegangen. Ob es der richtige Weg ist auf die großen, zentralen Studios in Städten zu setzen wird sich zeigen.

Der Sonnenengel von Ergoline
Der Sonnenengel von Ergoline

Da sind wir dann schon bei „Des Pudels Kern“ Als kleiner Händler und Betreiber sind wir nun schon fast 20 Jahre erfolgreich am Markt. Wir betreiben zwei kleinere Studios im ländlichen Bereich, vermieten und verkaufen Solarien an Fitness Studios in der Region. Kompetenz hier auf der Messe, sich anbahnende Geschäfte einzuleiten, habe ich nicht gefunden. Da fehlte neben Datenblättern der Geräte auch die Kenntnis des Marktes, beziehungsweise die Nähe zum Endverbraucher. Die pauschale Aussage „Die Leute wollen wieder braun sein“ – ja das hat man mir tatsächlich gesagt, ist kein Kaufargument für eine große Sonnenbank. Nun gut, vielleicht bin ich auch nur eine zu kleine Nummer, als Handelspartner. Ich stehe mit diesen Eindrücken allerdings nicht allein da. Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich mich unterhalten habe, hatten ähnliche Erfahrungen gemacht. Das zeigen auch die zahlreichen Kommentare in den sozialen Medien. „Die waren alle sehr unfreundlich, da in der Solarium Halle“ kommentierte jemand. Vielleicht steigt man ja irgendwann einmal von seinem hohen Ross herunter und erkennt das man hier ein riesen Marktpotenzial einfach vor den Kopf gestoßen hat. Vielleicht ist es dann aber auch schon zu spät. Ach übrigens – über einen Kaffee hätte ich mich sehr gefreut.

Kurze Pause in einer der Chill Zonen
Kurze Pause in einer der Chill Zonen

Nun zu den Heerscharen von Fitness Freaks die sich in den Hallen tummelten. Grundsätzlich muss ich dazu sagen dass ich großen Respekt habe, vor allen die Sport machen und eine damit verbundene gesunde Lebensweise praktizieren. Das beziehe ich nicht nur auf den Fitness und Bodybuilding Sport. Wichtig ist, dass man überhaupt etwas tut, für sich und seine Gesundheit. Letztendlich gewinnt man für jede investierte Stunde ein Stück Lebensqualität. Das weiß man besonders dann zu schätzen, wenn man so wie ich schon etwas älter ist. Es kann mir auch keiner erzählen dass er dafür keine Zeit hätte. Gerade was das Fitness Training angeht dürfte die Möglichkeit sich heraus zu reden wohl eher gering sein. Lange Öffnungszeiten, teilweise sogar rund um die Uhr. Gut temperierte Studios, geringe Verletzungsgefahr und Wetter unabhängig ist hier fast alles möglich. OK – ein bisschen mögen muss man es schon. Disziplin, die lernt man mit der Zeit, auch dass man seinen inneren Schweinehund überwinden muss.

Herzblut - Markus Rühl lebt den Bodybuilding Sport wie kaum ein Anderer.
Herzblut – Markus Rühl lebt den Bodybuilding Sport wie kaum ein Anderer.

Besonders gefreut habe ich mich darüber das mir gleich zu Anfang ein paar Schnappschüsse von einigen alten Hasen gelungen sind. Markus Rühl, ein Mann der mit Hingabe und Herzblut den Bodybuilding Sport lebt. Mit einer geradezu stoischen Ruhe Autogramme schreibt und sich auch nicht zu schade für ein Foto ist. Thomas „Tom“ Scheu, von dem ich noch ein Autogramm Foto aus dem legendären Sportstudio in der Kreuzstraße, hier in Braunschweig habe. Schaut es euch an, das Foto ist bestimmt zwanzig, wenn nicht noch mehr, Jahre alt. Fast die gleiche Pose und immer noch die gleiche Form. Meine Hochachtung, das muss ihm erst einmal jemand nach machen. Eine riesen Lebensleistung. Chapeau – ich hoffe es geht noch lange weiter.

Ein Foto von Thomas Scheu aus dem legendären Sportstudio Kreuzstraße hier in Braunschweig
Ein Foto von Thomas Scheu aus dem legendären Sportstudio Kreuzstraße hier in Braunschweig
Thomas "Tom" Scheu heute - Schapeau
Thomas “Tom” Scheu heute – Chapeau

Ich habe mich dann gut zwei Stunden in der Menge treiben lassen, die Menschen beobachtet und auch ein paar Stände besucht die mich interessiert haben. Gut, der Donnerstag ist dem Fachpublikum vorbehalten, die breite Masse der Fitness Treibenden hat erst am Wochenende Zutritt. Es war sehr viel internationales Publikum am Start, was durch das Sprachgewirr deutlich zu erkennen war. Es waren aber auch viele Nutzer – Endverbraucher da, die wohl durch ihr Studio eine Karte ergattert hatten. Erstaunlich, was die Branche auch in Punkto Bekleidung für Akzente setzt. Da waren auch ein paar echt coole Sachen dabei, fand ich jedenfalls.

coole Klamotten - echte Typen
coole Klamotten – echte Typen
echte Typen
echte Typen

Gewundert hat mich, dass es bei den Supplements einen regelrechten Run auf die Stände einiger Firmen gab, während bei den alt eingesessenen hingegen nicht ganz so viel los war. Das was ich schon im Internet in den sozialen Medien bemerkt hatte setzte sich hier nahtlos fort. Einige der sogenannten You Tube Stars warben hier für Trainingskonzepte, Klamotten und Nahrungsergänzungsmittel. Vermarktung gut und schön, um Werbung im Internet kommt man heutzutage nicht mehr herum. Die Digitalisierung hat längst ihren Platz auf der Trainingsfläche, ob nun in Form von Motivationsvideos oder als App auf dem Smartphone. Bei einige Trainingsvideos und den dort gezeigten Übungen frage ich mich allerdings, ob hier eine wirklich neue effektive Übung erfunden wurde oder ob die Typen im Zirkus auftreten wollen.

Girls & Boys - Nice
Girls & Boys – Nice

Das Ganze setzt sich dann in den Trainings Apps zahlreicher Anbieter fort. Direkt nach der Übung wird die Anzahl der Wiederholungen und das bewegte Gewicht eilig ins Smartphone eingetippt. Schnell noch einen Musiktitel für den nächsten Satz auswählen, eine kurze Nachricht an die Freunde senden, was man doch gerade für einen tollen Erfolg verbuchen kann, dann kann es ja auch so langsam weiter gehen. Ob so ein Training langfristig zu dem gewünschten Erfolg führt ist fraglich, vielleicht bleibt am Ende nur Frustration und Resignation. Über die Jahre habe ich in den Studios die ich Besuche viele kommen und gehen sehen. Den schnellen Erfolg gibt es nicht und es gibt auch kein Wunder Trainingskonzept. Das ist harte Arbeit, Disziplin und vernünftige Ernährung über Jahre.

FIBO Girls
FIBO Girls

Die Fitness Branche wird weiter wachsen, der Boom ist noch lange nicht zu Ende und natürlich wollen viele ein Stück vom Kuchen abhaben, Geld verdienen. Was im ersten Moment positiv erscheint, es ist ja schön wenn Menschen etwas für ihre Gesundheit tun, kann auch schnell ins Gegenteil umschlagen. Gut gemachte Trainingsvideos können einen qualifizierten Trainer nicht ersetzen und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Immer größere Studios mit immer weniger Personal. Ich sehe beim täglichen Training oft genug Menschen die Übungen nicht richtig ausführen, junge Leute die sich vorgenommen haben richtig was zu reißen. Ein oder zwei Trainer, die noch nicht einmal durchgehend anwesend sind, können unmöglich eine Zahl von mehr als 5000 Mitgliedern so betreuen, dass diese ihre Ziele auch gesund erreichen. Da sind wir dann genau beim Gegenteil, Rücken kaputt, Gelenk Schäden aufgrund von falscher Körperhaltung und zu viel Gewicht. Zielvorgabe Fitness und Gesundheit verfehlt. Hier tun sich durchaus Parallelen zur Solarien Branche auf, große Studios der Ketten, eine Angestellte für ein Studio mit bis zu zwanzig Geräten. Das ist schlichtweg unmöglich, will man die Vorgaben der UV Schutzverordnung in puncto Beratung erfüllen. Auch hier bleiben am Ende zahlreiche frustrierte Kunden die sich vielleicht ordentlich den Pelz verbrannt haben und nie wieder ein Sonnenstudio betreten. Bezahlen müssen wir das letztendlich alle, die Krankenkassen legen die Kosten einfach um. Leider steht der Profit wohl über allem.

Eine Anschaffung über die ich nachdenke.
Eine Anschaffung über die ich nachdenke.

Negativ möchte ich meinen Bericht allerdings nicht schließen, es war bis auf die Fahrt ein recht positiver Besuch in Köln. Ich habe ein paar Kontakte geknüpft, mir Anregungen für eine private Anschaffung geholt. Die früher üblichen hohen Messe Rabatte gibt es leider nicht mehr. Ich habe coole Typen gesehen, in fetzigen Outfits, tolle Sportlerinnen und Sportler Ich habe mich auch ein bisschen begeistern lassen vom Fitness und Lifestyle Trend. In ein paar Jahren werde ich wohl wieder kommen, mal sehen was sich dann so getan hat. Ihr werdet es lesen.

von Solariummann

Dumme Menschen sind gefährlich. Meine Meinung zur Kritik an der Asylpolitik der Bundesregierung und Kanzlerin Merkel.

Meinungsfreiheit – dumme Menschen sind gefährlich

Anlass meine Statements hier, sind die #islamistischen #Terror #Anschläge in #Paris und die bei uns aufflammende Diskussion über die #Flüchlingspolitik der #Bundesregierung. Auch ich bin tief betroffen über die Meldungen die uns hier in #Deutschland erreichen und ganz ehrlich, mir liefen auch ein paar Tränen übers Gesicht. Aus Trauer, Mitleid aber auch aus einer ohnmächtigen Wut.

Wut und Zorn sind keine guten Ratgeber, deshalb habe ich erst einmal eine Nacht darüber geschlafen um meine Gedanken zu ordnen und klarer Denken zu können. In den sozialen Netzwerken wird die Kritik an der Bundesregierung immer lauter, insbesondere Angela Merkel ist das ausgemachte Ziel. Das reicht von satirischen Darstellungen über rufe wie „diese Merkel muss endlich weg“ bis hin zu Bildern in denen ein Galgen zu sehen ist. Da frage ich mich ernsthaft ob diejenigen die letzteres verbreiten noch alle Tassen im Schrank haben. Vielleicht sollte man bei solchen Leuten mal über den Entzug des Wahrechtes nachdenken, meine Meinung ist da ebenso radikal wie eure. Eine Frage muss erlaubt sein: „Wer soll es denn machen?“ Eine alternative solltet ihr schon bieten. Doch wohl nicht etwa diejenigen die lautstark solche Parolen herausgeben? Die sitzen so weit hinten auf der Bank dass man sie nicht einmal mit dem Fernglas erkennen kann. Das sind wohl nicht die geeigneten Einwechselspieler.

Kritik muss sein, auch ich bin mit der #Politik der Bundesregierung nicht einverstanden, Frau #Merkel macht das übrigens nicht alleine. Das mal zur Information für alle die es noch nicht wussten. Insbesondere die Asylpolitik ist für mich höchst Fragwürdig. Wer hier den platten Parolen glaubt und alles auf die Formel <Flüchtlinge und Asylanten kommen aus wirtschaftlichen Gründen und bringen Terroristen ins Land, daran ist nur Angela Merkel schuld> reduziert, ist genau so dumm wie diejenigen die glauben, das sie nach einem #Terroranschlag im #Paradies mit ein paar Jungfrauen belohnt werden.

Wer jetzt glaubt dass ich ein großer Fan der linken Szene und ein Multi Kulti Freund bin hat sich leider geirrt. Ich bin froh dass ich in Deutschland lebe, in einem Land das zu den Wohlhabendsten Ländern der Welt gehört. Ich bin stolz auf das was unsere Eltern geschaffen haben. Ja, ich bin auch stolz auf unsere Kultur und unsere Bräuche. Wer wirklich Hilfe braucht, soll sie bekommen. Das ist die moralische Verpflichtung einer zivilisierten Gesellschaft. Menschlichkeit eben und die haben wir doch alle, oder? Die Befürworter der derzeitigen Politik müssen sich die Frage gefallen lassen, was kann unser Land verkraften ohne das diese Werte auf der Strecke bleiben? Das gilt auch für Frau Merkel! Wirtschaftlich und vor allem gesellschaftlich. Es gibt in unserem Land auch jede Menge Menschen die Hilfe brauchen. Daran müssen wir alle arbeiten, die Bürger und auch die Bundesregierung.

Unser Land ist, wie viele andere Länder der westlichen Welt, längst von radikalen Schläfern unterwandert. Da sind wir dann wieder beim Thema ohnmächtiger Zorn und Angst. Wer soll uns davor schützen, kann uns überhaupt jemand schützen? IS ist eine Terrororganisation mit langfristigen Zielen. Die Gefahr jetzt auf das aktuelle Flüchtlingsproblem zu Projizieren und einfach zu sagen das ist die Schuld der Regierung, ist an Dummheit wohl nicht zu überbieten. Das Thema wirklich durschauen, was passiert warum? Das können wir alle nicht. Eine Lösung, die habe ich auch nicht, aber ich stelle mich wenigstens nicht hin und brülle platte Parolen. Also beim nächsten Mal – erst denken – dann sprechen.

Von Solariummann

Kreide Malerei auf dem Fußweg

Gedanken – die Welt ist schön

Kindermund tut Wahrheit kund sagt ein Sprichwort. Diese Kreidemalerei habe ich beim spazieren gehen mit meinen Dackeln entdeckt, gleich um die Ecke, dort wo ich wohne. Der ganze Gehsteig war damit bemalt, immer der gleiche Satz „Die Welt ist schön“. Oh, da muss aber jemand sehr glücklich gewesen sein, wenn er das so oft schreibt habe ich mir gedacht. Macht eine schöne Welt glücklich? Warum steht da nicht „Das Leben ist schön“. Das hätte ich vielleicht geschrieben, meine Gedanken kreisen um mein eigenes Leben, Erinnerungen.

Wenn man erwachsen ist sieht man die Dinge meist anders, nüchterner, vielleicht mit einer gewissen Lebenserfahrung. Ob dann die Welt immer noch so schön ist sei dahin gestellt, das hängt sicher auch mit Lebenssituationen zusammen. Den Blick für die kleinen Dinge im Leben nicht verlieren, diese Eigenschaft habe ich und sie ist mir sehr wichtig. Da freut man sich über den Nachbarn der immer so freundlich grüßt, mit einem anderen komme ich regelmäßig ins Gespräch. Der hat es nicht leicht im Leben, arbeitslos und noch viele andere Probleme, trotzdem hat er immer gute Laune. Manchmal ist er ein bisschen verbittert, er versucht es zu verbergen und ich tue so als ob ich es nicht merke, wenn wir miteinander reden. Ein bisschen bewundere ich ihn manchmal, trotz aller Rückschläge motiviert er sich immer wieder und verfolgt seine Ziele hartnäckig. Da gibt es genügend andere die einfach aufgeben.

Die Welt ist schön, das sehe auch ich immer wieder wenn ich mit meinen Dackel Damen spazieren gehe. Ob nun am Ostsee Strand auf der Insel Usedom, die ich in diesem Jahr schon ein paarmal besucht habe, oder beim Spaziergang durch Feld und Wald oder einfach um die nächste Häuserecke, dort wo ich wohne. Man kommt ein bisschen runter vom hektischen Alltag, man bekommt ein wenig Abstand zu den Dingen. So schön und problemlos ist sie dann doch nicht immer, meine Welt. Neben den eigenen Dingen die man so zu bewältigen hat, werde ich auch ab und an um Rat gefragt. Das freut mich immer ein wenig, ist es letztendlich ja auch ein Vertrauensbeweis. Wenn ich kann, helfe ich gern. Jemanden eine Freude machen, eine kleine Überraschung mitbringen, nur so, weil man an ihn gedacht hat. Ein paar schöne Worte sagen, oder schreiben. Wenn dann ein kleines Lächeln über das Gesicht huscht, manchmal unmerklich, dann freue ich mich, dann ist die Welt schön.

Leider gibt es auch immer Menschen die das nicht zu schätzen wissen, reingefallen sind wir sicherlich alle schon einmal, ob nun im Beruf oder im Privatleben. Da sind Ärger und Enttäuschung dann groß, manchmal beeinflussen sie sogar unser Leben ganz entscheidend. Das ist mir auch schon passiert. Schade ist es nur wenn man sich dadurch zu sehr verändert, vielleicht Ideale und eine Lebenseinstellung aufgibt, von ihnen abweicht, wobei eine gewisse Lebenshärte sicherlich nicht schaden kann. Ich muss an den netten Nachbarn denken, trotz aller Probleme bleibt er sich treu, gar nicht so einfach.

Die Welt mal wieder mit Kinderaugen sehen können, manchmal wünscht man sich das, einfaches Denken und viel Träumen, in der Phantasie ist vieles möglich. Ich erinnere mich an eine Fernsehserie die ich als Kind mal gesehen habe, morgens um sechs ist die Welt noch in Ordnung oder so ähnlich hieß die. Besonders wenn ich eine Mathe Arbeit schreiben musste dachte ich daran, ach könnte es nicht immer sechs Uhr früh bleiben. Daran denke ich auch heute noch manchmal, einfach die Decke über den Kopf ziehen, weiterschlafen und etwas Schönes träumen. Leider geht das nicht, zumindest nicht immer, das hinaus schieben von Problemen oder Dingen die man zu erledigen hat löst die Sache nicht.

Eine gute Freundin meinte letztens zu mir „dein Gemüt möchte ich haben“. Ich antwortete darauf dass mein Gemüt gar nicht so toll ist, ich habe nur gelernt mit den Dingen besser umzugehen. Jeder muss da seinen eigenen Weg finden, wichtig ist nur das man sich treu bleibt und seinen Idealen folgt. Freundschaften sollte man pflegen, hier wird man sich im Notfall Rat und Hilfe holen können, lösen muss man seine Probleme letztlich alleine, es geht dann aber vielleicht ein bisschen leichter. Dann ist die Welt doch wirklich schön, oder?

 von Solariummann

Meine Gedanken zum Advent

Meine Gedanken zum Advent – ein Appell aus meinem Herzen

Mich hat es erwischt, mit voller Wucht, eine riesen Breitseite. Nein ich bin nicht krank, ich habe wieder dieses Gefühl. Der Job im Sonnenstudio als Solariummann ist easy, meinen viele, doch dem ist nicht so. Ich habe den ganzen Tag mit Menschen zu tun. Ich mache mir Gedanken, immer und gerade jetzt im Advent. Mir geht es verhältnismäßig gut, ich will mich nicht beklagen, aber es gibt viele Dinge die mir am Herzen liegen und mich traurig machen. Es ist eine scheinbare Machtlosigkeit.

Die Menschen kommen freiwillig zu uns ins Studio. Das ist etwas anderes als im Supermarkt, da muss man hin, sonst hat man nichts zu Essen im Kühlschrank. Dem entsprechend ist die Stimmung eigentlich gut, ein lockeres arbeiten. Einige erzählen etwas, oft auch privates und ich bin nicht immer nur der lustige Onkel der Geschichten erzählt. Ich sage meine Meinung, ich beziehe Stellung, bin kritisch. Das wichtigste aber, ich vergesse nicht.

Vielleicht ist es eine Art Winterblues, der gerade jetzt vor Weihnachten dieses Gefühl hervor ruft, das geht ja vielen Menschen so. Oh wie ich dieses Wort hasse, ich finde es ist die wohl fürchterlichste Verharmlosung für ein depressives Stimmungstief die es gibt. Leiden, man muss richtig leiden, das war schon immer meine Ansicht. Nur wer richtig gelitten hat wird gestärkt aus einem Tief herauskommen. Am besten allein, nur dann greift er irgendwann, der Selbstschutz Mechanismus der uns hilft auf zu stehen. Es ist ein schmaler Grad, das kann nicht jeder, oder hat man vielleicht noch nicht genug gelitten? Wir sollten die Augen offen halten, wachsam sein und anderen Menschen helfen, ihnen unsere Hand entgegen strecken. Nein, einen Winterblues habe ich nicht, ich strecke meine Hand aus.

Gleichgültigkeit und Oberflächlichkeit sind bei vielen meiner Beobachtungen die Schlagworte. Egoismus und Machtbesessenheit, ich bin nicht bereit diese Dinge in meinem Leben zu dulden. Leider kann ich mich dem nicht entziehen, in meinem öffentlichen und auch nicht in meinem privaten Leben. Es gibt immer wieder Menschen die einem das Leben schwer machen. Es bedarf schon einer gewissen Stärke um das zu meistern, ob ich die immer habe weiß ich nicht. Es fängt im großen an, mit den vielen Kriegstreibern dieser Welt, die mit immer perfideren Methoden versuchen die Menschen zu instrumentalisieren. Ich habe mich dazu bereits in einem Blog Artikel geäußert:

Es gibt keinen gerechteren Krieg als diesen

In unserer kleinen ganz nahen Welt geht es dann weiter. Sticheleien am Arbeitsplatz bis hin zu massiven Mobbing. Nette Nachbarn die hinter dem Rücken reden, vermeintliche Freunde die sich nur selbst Darstellen wollen. “Schau mal unsere Nachbarn waren schon wieder im Urlaub, wie machen die das bloß?” So wird das Ganze dann auch noch von der Werbeindustrie angeheizt. Das die aber das ganze Jahr ackern um sich diesen selbst auferlegten Status zu gönnen sieht keiner. Ob es Glück bedeutet zweimal im Jahr für 10 oder 14 Tage Urlaub zu machen sei dahin gestellt, vor allem wenn man sich dafür fast 340 Tage des Jahres einschränken muss. “Geiz ist geil” schaut mal ich bin ja viel cleverer als ihr. Eine Art Selbstbefriedigung des eigenen Egos. Ich glaube nicht das ein Geiziger glücklich ist, er wird immer mit dem Gefühl leben vielleicht doch nicht das günstigste Angebot erwischt zu haben. Ein ewig suchender Sklave seiner Zwänge.

Natürlich sind nicht alle Menschen so und das ist das eigentliche Glück was wir haben. In einer Zeit in der wir scheinbar auf unsere Sozialversicherungsnummer reduziert sind sehen wir immer wieder Menschen die anders sind, die sich engagieren, ihre Hand ausstrecken um anderen zu helfen.

Gestern Abend erreichte mich eine Mail meiner Blogger Freundin Anja Herder-Lindenhan, “Die Testerine“. Die hatte vor kurzem angefragt ob wir für ihr Projekt etwas spenden. Natürlich haben wir mitgemacht und ich habe ein Päckchen gepackt und es ihr zu geschickt.

Anja engagiert sich für das Kinderhospiz  Bärenherz in Leipzig, das zur Bärenherz Stiftung mit Sitz in Wiesbaden gehört. Über ihren Besuch gestern hat sie einen kleinen Blog Artikel geschrieben, der Link dazu steht am Ende dieses Artikels. Fast zeitgleich lief im Fernsehen ein Bericht vom Hunde Profi Martin Rütter in dem über “Emma – die Heldin auf vier Pfoten” berichtet wurde. Emma ist ein Therapie Hund, der im Kinderhospiz Wiesbaden einen schwerst kranken Jungen auf seiner letzten Reise begleitet hat.   Es freut mich sehr das ich hier zumindest einen ganz kleinen Teil beigetragen habe und ein wenig helfen konnte.

Am Ende bleibt nur was ich Eingangs schon erwähnte: “Ich vergesse nicht“.

Ich wünsche euch allen eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch.

Euer Solariummann Andreas Möhle

Die Testerine im Kinderhospiz Bärenherz: