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Leider gibt es keine Bilder mehr von dieser Party in Mainz.

Partyschaden – Pfingsten in Mainz

Leider gibt es von dieser Party keine Bilder, das heißt ich habe keine mehr, aber vielleicht ist das auch ganz gut so. Nein, so schlimm war es dann auch nicht. Ich habe ja eine ganze Zeit in Mainz gelebt, um es genauer zu sagen zwölf Jahre lang. Ich hatte mich schwer verliebt, an Karneval und kurzerhand meine Sachen gepackt um nach Mainz zu ziehen. Nach sieben Jahren war sie dann zu Ende, die Beziehung, aber gute Freunde sind wir geblieben. Mein neues Zuhause hatte ich dann in Mainz Gonsenheim, ein Zweifamilien Haus, in dem ich die untere Etage bewohnte, mit Garten. Meine Nachbarin, also die die über mir wohnte war eine ganz nette, Ingrid hieß sie. Wir verstanden uns gut und ich fragte sie, ob ich nicht an Pfingsten mit ein paar Freunden aus meiner alten Heimat Salzgitter, eine Party machen könnte. „Ich hab nichts dagegen“ sagte Sie, „zur Not schlafe ich bei meinen Eltern“.

Ich lud also meine Freunde ein, mit ihren Mädels, da waren ein paar ganz schön wilde Burschen dabei. Wir waren damals eine tolle Clique, viel fuhren Motorrad und die Entfernung spielte keine so große Rolle. Wir standen immer in Kontakt und besuchten uns gegenseitig, wir waren richtig gute Freunde. Auch meine Freunde aus Mainz waren eingeladen. Meine Ex Freundin, die aus Mainz, war natürlich auch dabei. Sie half mir außerdem noch bei den Vorbereitungen. Aus den geplanten dreißig Leuten die sich angesagt hatten wurden schnell vierzig, am Ende waren wir dann dreiundvierzig, ich hatte durch gezählt. So viel Platz war natürlich nicht in der Wohnung und das Ganze sollte im Garten stattfinden. Da das natürlich auch bei der Übernachtung schwierig werden würde, hatten ein paar meiner Kumpels Zelte mit gebracht. Samstag am Nachmittag war Anreise, am Pfingstmontag wollten die Salzgitteraner wieder zurück fahren.

Pfingstsamstag am Nachmittag gegen 16 Uhr war es dann soweit, die ersten Gäste trudelten mit ihren Karren ein. Die anderen kamen mit dem Auto nach. Ich hatte alles schön vorbereitet. Tische und Bänke, den Grill im Garten aufgebaut. Die Salate, Brot und Brötchen standen in der Küche. Die Boxen der Musikanlage hatte ich in die Fensterbänke gestellt. Die Party sollte ja draußen im Garten stattfinden, das Wetter spielte auch mit. Es gab ein großes „Hallo“ wie umarmten uns und freuten uns alle uns wieder zu sehen. Natürlich gab es gleich erst einmal ein Begrüßungsbier und für die Mädels einen Sekt. Ich hielt mich etwas zurück, ich musste ja Herr der Lage bleiben. Zwei Überraschungsgäste waren auch mit gekommen. Der eine, ein Bodybuilder der gerade von einer Meisterschaft kam und der andere, ein kleiner drahtiger aus einer Motorrad Gang. Die beiden sollten an diesem Abend noch eine entscheidende Rolle spielen.

Nachdem sich alle dann ihr Nachtquartier eingerichtet hatten begann gegen halb sieben dass Partygeschehen. Die ersten Mainzer Gäste trafen ein und es war gleich eine super Stimmung. Einige kannten sich von früheren Treffen und man hatte reichlich Gesprächsstoff. Mit Einbruch der Dämmerung, so gegen 21 Uhr war die Party dann im vollen Gange. Es war ein schöner, warmer Sommerabend. Wer schon einmal eine Party gegeben hat kennt sicherlich das Phänomen, das sich irgendwann alle in der Küche treffen. Da sind dann irgendwie immer die meisten Leute. Das war auch bei mir der Fall. Vom Garten führte ein separater Eingang einen kleinen Gang entlang in den eigentlichen Eingangsbereich der Wohnung, dort hing die Garderobe. Rechts war der reguläre Eingang, geradeaus das Wohnzimmer und links eine relativ große Küche mit zwei Fenstern.

In der Küche stand auf der rechten Seite, direkt hinter der Eingangstür der Kühlschrank und ein Küchenschrank, aus dem man quasi noch einmal eine extra Arbeitsplatte heraus ziehen konnte. Darauf standen die Salate. Irgendwann lehnte sich jemand gegen die Küchentür, diese schlug gegen die Arbeitsplatte, die klappte ein und die Schalen mit den Salaten stürzen zu Boden. Na toll, ich holte einen Eimer, beseitigte den Schaden und forderte die Gäste auf doch in den Garten zu gehen. Meine Freundin und ich richteten indessen alles wieder her. Es verging eine gute Stunde, dann passierte das Ganze noch einmal. Ein Kumpel hielt sich wohl für besonders witzig, der Alkohol und seine Folgen und goss mit den Worten: „Das wäre ihr Preis gewesen“ noch ein halbes Glas Bier über die am Boden liegenden Salate.

Also, Eimer raus, Wischmopp her und alles wieder sauber machen. Ein bisschen sauer war ich schon. Durch die Menge der Leute wurde der Boden gar nicht mehr richtig trocken, der eine oder andere kleckerte wohl auch mal ein bisschen. Etwa gegen Mitternacht standen mein Bodybuilder Kumpel, der übrigens auch Andreas heißt und der kleine drahtige zusammen im Vorraum der Küche und unterhielten sich. Zwei der Jungs kamen auf die Idee der kleine solle sich doch ausziehen und posen. Na das wäre ja was gewesen. Sie zerrten an ihm rum und wollte ihn dazu bewegen, doch er wiedersetzte sich natürlich mit Händen und Füßen. Alle rutschten aus und landeten auf dem Fußboden. Leider ging dabei dann die Garderobe kaputt. Oh man dachte ich – Partyschaden. Eine von den Mädels hatte die Musikanlage übernommen und spielte Hard Rock. Mein Kumpel Mirko aus Mainz kam dazu, ebenfalls ein guter Bodybuilder. Plötzlich skandierten die Mädels: „ Ausziehen, Ausziehen“

Alles strömte irgendwie in die Küche, so viel Platz war dort natürlich nicht, also stellte sich einige in die Fensterbänke. Angesichts solcher massiven Aufforderungen, ein gewisser Alkohol Pegel spielte sicherlich auch eine Rolle, zogen sich die beiden bis auf die Unterhose aus und fingen an zu posen. Eine riesen Show sage ich euch, die beiden waren echt gut in Form und hatten richtig was drauf. Die Küche bebte. Es war eine Bullenhitze in dem kleinen Raum. Irgendwie wollte das Ganze gar kein Ende nehmen, angefeuert von allen gaben die beiden gut zehn Minuten lang ihr Bestes. Dann hatte irgendjemand die wirklich glorreiche Idee für Abkühlung zu sorgen und spritze mit dem Gartenschlauch durch das offene Fenster Wasser auf die Gäste. Pitschnass fand das Ganze dann doch ein Ende. Was solls dachte ich mir und verteilte Handtücher. Richtig böse konnte man eigentlich keinem sein. Die Party ging dann Gott sei Dank, auf einem gemäßigten Level weiter. Irgendwie hatten sich jetzt alle wohl richtig ausgetobt. Im Morgengrauen gingen dann die letzten Gäste, einige der Salzgitteraner schliefen schon in ihren Zelten.

Gegen Mittag als ich aufstand bot sich mir ein Bild des Grauens, Dresden 19 45 kann nicht schlimmer ausgesehen haben. Oh man, das wird ein hartes Stück Arbeit, das alles wieder hin zu kriegen. Wir richteten alles ein wenig her und Frühstückten erst einmal. Dann begann die große Aufräum Aktion. Alle halfen mit, sammelten hunderte von Zigaretten Kippen aus dem Rasen, die Mädels putzten die Wohnung. Gegen Abend hatten wir dann alles auf Reihe. Wir haben uns dann zusammen gesetzt und die Reste gegrillt und noch ein Gläschen getrunken. Am Pfingstmontag sind dann meine Übernachtungsgäste wieder nachhause aufgebrochen. Es war eine der schönsten Partys meines Lebens, keine Streitereien, nur gemeinschaftliche Glückseligkeit. Irgendwie war es auch der Auftakt zu einer ganzen Party Serie in den kommenden Jahren. Ich hatte damit für alle einen Anstoß gegeben. Natürlich haben wir in den folgenden Jahren wieder bei mir gefeiert, an Pfingsten. Vielleicht schreibe ich auch darüber mal eine Geschichte.

von Solariummann

Auch bei schlechtem Wetter ein toller Ausblick auf den Harz

Am Schäferstuhl – Erinnerungen an meine Jugendzeit

An den Oster Tagen war ich bei meiner Mutter zu Besuch, in Salzgitter Bad wo ich aufgewachsen bin. Früh am Oster Sonntag bin ich zu ihr gefahren und wie immer habe ich von unterwegs aus angerufen und ihr gesagt das ich unterwegs bin. Sie brüht dann immer einen frischen Kaffee auf und ein Stück selbstgebackenen Kuchen gibt es dann auch. Als wir so im Wohnzimmer saßen und ich ihr erzählte was ich alles so gemacht habe in der vergangenen Woche kam mir eine Idee. Ach du hast ja heute noch jede Menge Zeit dachte ich bei mir, erkunde doch einfach mal den Ort mit dem Auto und schau was sich so alles verändert hat in den Jahren. Gelandet bin ich dann schließlich am Schäferstuhl.

Auch bei schlechtem Wetter ein toller Ausblick auf den Harz
Auch bei schlechtem Wetter ein toller Ausblick auf den Harz

Der Schäferstuhl liegt auf einer Anhöhe oberhalb von Salzgitter Bad. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf das Harz Vorland. Schon beim durchqueren des Ortsteils Gitter kamen die Gedanken an früher wieder und die waren irgendwie auch spannend. Das hier oben am Segelflugplatz, mit dem tiefen Wald auf der Anhöhe hatte für mich so etwas Sagen umwobenes. Ich fuhr um den Hangar herum zu dem dahinter gelegenen Parkplatz, na gut, ein richtiger Parkplatz war das nicht. Ein Stückchen Wiese, hinter einem Zaun standen zwei verwitterte Wohnwagen Der Ort wurde seinem Ruf gerecht. Es war menschenleer hier am Sonntagmittag, das Wetter war schlecht, der Wind fegte über die Landebahn und wirbelte Staubwolken auf. Beim aussteigen bekam ich einen ordentlichen Schrecken, warum war das hier so laut? Das Geräusch kannte ich, jedenfalls war es so ähnlich. Verwundert sah ich mich um, suchend nach einem Wasserfall oder etwas Vergleichbaren. Es war so laut wie am Meer, wenn der Sturm die Brandung an die Küste peitscht, so stark wehte der Wind durch den Wald hier oben. Im Auto bekommt man das ja gar nicht so mit.

Erinnerungen an meine Jugendzeit - der Flugplatz am Schäferstuhl
Erinnerungen an meine Jugendzeit – der Flugplatz am Schäferstuhl

Ich ging durch ein kleines verrostetes Tor auf den Flugplatz, rechts war die Start- und Landebahn und nach links raus konnte man ins Tal sehen und hatte einen richtig tollen Ausblick auf den Harz. Bei schönem Wetter. Heute war es ziemlich Wolken verhangen. Der Wind pfiff eiskalt durch meine dünne Jacke, das war nicht die richtige Bekleidung für so einen Ort. Die grüne Bank fiel mir sofort auf, das gibt ein tolles Panorama Foto dachte ich mir und suchte mir die passende Position. Richtig einsam war es hier oben, aber auch irgendwie schön. Auf dem Rückweg zum Auto fiel mir ein Buch ein, das ich als jugendlicher mal gelesen hatte. „Geheimnis um zwei Segelkisten“ hieß es und handelte von einem Jungen der seine Ferien auf einem Segelflugplatz verbrachte. Es gehörte wohl irgendjemandem aus unserer Familie, es war noch in altdeutscher Schrift geschrieben, so alt war das schon. Das war ein richtig tolles Abenteuer Buch. Ich konnte mich da so richtig rein versetzen, ich glaube ich habe es sogar zweimal gelesen.

Schnell zurück ins warme Auto. Bei der Fahrt vom Parkplatz fährt man auf ein großes altes Gebäude zu. Früher war das ein Heim für schwer erziehbare Kinder. Es ist eine kirchliche Einrichtung steht auf dem großen Schild, alles eingezäunt mit einem großen Metalltor verschlossen. Das sieht noch genauso aus wie früher, so ordentlich, so aufgeräumt. Das wirkt auf mich eher beängstigend, der große Briefkasten vorn am Eisernen Tor, damit bloß keiner rein kommt, ein Briefkasten ist doch eigentlich immer an der Haustür. Ich stelle mir vor wie hier Zucht und Ordnung durchgesetzt, gelehrt werden. So wie früher zu der Zeit als mein Abenteuer Buch geschrieben wurde. Ein bisschen graust es mich davor. Ich kannte mal zwei Jungs die hier gelebt haben, zwei Brüder. Die hatten einen schweren Stand im Ort, wenn jemand erfuhr wo sie her kamen, jedenfalls bei den Erwachsenen. Bei uns Jugendlichen sah man das dann doch etwas lockerer. War jemand in Ordnung wurde er aufgenommen und man feierte auch zusammen, traf sich in der Disco. Jost hieß die damals und die beiden waren auch dabei. Ich habe damals nicht verstanden warum die in so einem Heim leben mussten.

Ordentlich wie immer - aber auch irgendwie unheimlich. schon früher hat man hier niemanden gesehen.
Ordentlich wie immer – aber auch irgendwie unheimlich. Schon früher hat man hier niemanden gesehen.

Ich bog nach links ab zurück in Richtung Gitter. Rechts herum geht es in den Wald, dort liegen noch die Reste einer alten Fliegerschule aus dem zweiten Weltkrieg. Wenn man nicht genau weiß wo es ist, läuft man daran vorbei, so versteckt und zugewachsen ist das Gelände. Überall Schilder auf denen Betreten verboten stand, das war natürlich für uns Jungs besonders interessant. Da haben wir uns mal zu dritt bei einer Schnitzeljagd versteckt, keiner hat uns gefunden, wir kannten uns hier gut aus, das war unser Revier. Nur unsere Eltern durften das damals nicht wissen.

Blick vom Schäferstuhl nach Salzgitter Bad
Blick vom Schäferstuhl nach Salzgitter Bad

Bei der Rückfahrt am Hangar vorbei erinnerte ich mich dass wir hier auch ein paar ganz tolle Partys gefeiert haben. Hier oben konnten wir so laut Musik machen wie wir wollten und vor allem so lange feiern wie wir wollten. Meistens schon am hellen Tag haben wir dann zu Fuß den Rückweg in den Ort angetreten. Leicht angesäuselt mit der Freundin im Arm, erst mal nach Hause und ein bisschen schlafen.

Ja das war eine gute Idee hier oben mal wieder vorbei zu schauen. Ein Dankeschön an meine Schwester, der Eierlikör Kuchen vorhin bei Mutti war super lecker.

von Solariummann

Anekdoten aus meinem Leben - Eine Blume für meine Freundin

Anekdoten aus meinem Leben – Eine Blume für meine Freundin

Anekdoten aus meinem Leben - Eine Blume für meine Freundin
Anekdoten aus meinem Leben – Eine Blume für meine Freundin

Als ich letztens mit einer guten Freundin telefonierte fiel mir eine Geschichte aus jungen Jahren ein. Ich war knapp 20 und hatte ein Mädel aus unserem Ort kennengelernt. Das heißt ich kannte sie schon vorher, doch als sie frisch gebräunt aus ihrem Sommerurlaub vor mir stand hat es dann endgültig gefunkt.

Wir kannten uns durch einen Motorsport Club in dem wir beide Mitglied waren. Schnelle Autos, heiße Bräute und tolle Kerle waren schon damals angesagt. Na gut, das ist wohl doch sehr übertrieben, aber vielleicht haben wir uns damals ein bisschen so gesehen. Motorsport war eines meiner Hobbys neben Squash und ich träumte wie sicherlich auch heute noch viele junge Männer, von einer großen Kariere.

Es war ein Dienstag Abend im Spätsommer, das weiß ich deshalb so genau weil ich zum einen ein sehr gutes Gedächtnis habe und zum anderen Dienstags immer halbe Preise im Chelsea Pub in meiner Heimatstadt Salzgitter Bad waren. Wahrscheinlich liegt es aber auch daran das ich einfach nur schwer verliebt war und an diesem Abend so einiges passierte.

Ich kam so gegen halb neun am Abend vom Squash Training, war ziemlich kaputt und hatte mich auf einen gemütlichen Abend mit meiner Freundin in ihrer Wohnung gefreut. Ja das war schon was tolles, eine eigene kleine Wohnung, wir konnten tun und lassen was wir wollten, ich genoss Seinerzeit noch das Hotel Mama. Clara, so nennen wir sie mal, war eine etwas kleinere knuffige Blondine mit Witz, wir verstanden uns sehr gut, meine Mutter allerdings mochte sie nicht so sehr.

Clara empfing mich mit der Idee heute Abend mal ins Chelsea Pub zu gehen. Ein paar Freunde wären auch da und wir müssten ja nicht so lange bleiben und außerdem wären ja heute auch halbe Preise, da ist immer ordentlich was los, über zog sie mich mit einem waren Redeschwall.. Ihrem verschmitzten Grinsen und dem kleinen Funkeln in ihren Augen konnte ich nicht widerstehen. Abenteuerlust pur, was sollte ich dagegen machen? Etwas mürrisch willigte ich ein, ich musste Morgens immer sehr früh raus und wollte fit sein, ich war noch in der Ausbildung. Von ihrer Wohnung waren es auch nur knapp 7 – 8 Minuten und wir standen vor dem Lokal.

Mit großem Hallo begrüßten wir unsere Freunde und es wurde gleich einmal eine Runde bestellt. Wir standen draußen, das kleine Lokal war brechend voll. Klaus, der Wirt und Gabi, ich glaube Gabi hieß sie, hatten mächtig zu tun. Altbier war damals ziemlich angesagt, das Glas 0,2 kostete an diesem Abend nur 50 Pfennig, ich trank Mineralwasser. Natürlich hatte ich auch schon das Bier und Schnaps trinken ausprobiert und mal eine Zigarette geraucht, das stand aber meinen sportlichen Aktivitäten ziemlich im Wege, deswegen rauchte ich  nicht und trank nur selten mal ein Bier. Leider hat sich das im Laufe meines Lebens geändert muss ich hier mal mit einem leichten Augenzwinkern anmerken. Jedenfalls ließ ich mich im Laufe des Abends und animiert durch die gute Stimmung dann doch zu einem Bierchen überreden, na gut es waren zwei aber mehr wirklich nicht.

Irgendwann nach 23 Uhr traten Clara und ich den Heimweg an, wir flachsten ein bisschen rum, wir hatten beide einen kleinen sitzen. Der Weg führte uns ein Stück über eine ehemalige Wall Anlage die früher den heutigen Ortskern umgab. Auf der linken Seite befand sich ein großes einstöckiges Gebäude mit einer sehr großen Dachterasse. Diese war umgeben von einem kleinen Jägerzaun auf dem Blumenkästen hingen. Die Farbenpracht war im Mondschein und durch die nahe Laterne gut zu erkennen.

Da hatte ich dann die Idee, eine Idee die meine Freundin sicherlich beeindrucken würde. Ich ging kurzerhand den kleinen Erdwall herunter zur Dachrinne des Gebäudes und kletterte an dieser hoch zur Dachterasse. Für einen athletischen super Sportler wie mich war das ja kinderleicht. Oben angekommen stemmte ich mich hoch und schwang das eine Bein über den kleinen Jägerzaun um einen festen Stand zu haben. Gerade als ich dabei war meine Clara zu fragen welche Blume sie denn nun haben wollte hatte mich der Hund der Hausbewohner entdeckt und schoss bellend quer über die Tachterasse auf mich zu. Blitzartig zog ich das Bein wieder auf die andere Seite des Zaunes, riss geistesgegenwärtig  noch eine Blume ab und sprang aus fast 3 Metern Höhe in Richtung Erdwall. Nach der kleinen Bruchlandung überreichte ich voller Stolz meiner Freundin die Blume. Ich war ihr Held, bekam einen dicken Kuss und das versprechen das sie die Blume trocknen und in einem Buch pressen wolle, als Erinnerung an diesen Abend.

Wir flüchteten dann ziemlich schnell, der Hund kläffte unentwegt, es war nur ein kleiner Hund. Leider wurde aus dem gemeinsamen Abend dann nichts mehr. Ich hatte mir bei der gewagten Aktion an der Innenseite des Oberschenkels die Hose am Zaun zerrissen und eine ziemliche Schmarre, die leicht anfing zu bluten zugezogen. Mit dreckiger und vor allem auch noch kaputter Hose wollte ich am nächsten Morgen nicht auf der Arbeit erscheinen. Eine Hose zum wechseln hatte ich leider nicht dabei. Also ging ich dann, nachdem ich Carla bis zu ihrer Wohnung begleitet hatte, doch nach Hause. Oh jeh, was wohl meine Mutter wieder dazu sagen würde wenn sie die Hose sieht, am besten lasse ich sie gleich verschwinden.

Ich wüsste zu gern ob Clara die Blume noch hat, gepresst und getrocknet hat sie sie, das weiß ich.

von Solariummann

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