Kategorie-Archiv: Geschichten

Morgens zur blauen Stunde - wie ein schöner Traum

Ein schöner Traum

Der gestrige Tag war sehr stressig für mich, den ganzen Tag im Geschäft und Abends noch einen Termin. Um 23 Uhr war ich dann endlich zu Hause. Morgen wieder früh raus, nur 4 oder 5 Stunden Schlaf. Das ist zu wenig, wie soll man das auf Dauer schaffen dachte ich mir. Nachts um kurz vor 3 bin ich aufgewacht, Toilette – Sie kennen das. Viel zu früh zum aufstehen dachte ich mir, oder stehe ich jetzt doch auf, trinke einen Kaffee und gehe zum Sport?

Ich habe mich noch mal hingelegt, meist schläft man unruhig, unbewusst die Termine im Hinterkopf, hin und her wälzen, es graute mir ein wenig. Dann hatte ich diesen Traum, so kurz nach halb 5. Ich bin aufgewacht und war überglücklich, so glücklich das ich mich jetzt um kurz nach 5 Uhr hinsetzen musste um mein Glück auf zu schreiben. Ich denke dass ich in meinem Inneren ein sehr glücklicher Mensch bin. Geträumt habe ich von meiner Zeit in Mainz, die ich zur schönsten Zeit meines Lebens zählen kann. Etwas wirr, von meiner Mutter, die mich besucht hatte und von meiner alten Arbeitsstelle, meinen Kollegen. Ach ja und es war Sommer, ein schöner Sommertag.

Jetzt werde ich gleich zum Sport gehen, der Tag wird ein guter Tag, da bin ich mir sicher. Lassen Sie sich nicht unterkriegen. Im Unterbewusstsein regeln wir unser Leben, denken Sie positiv – irgendwann ist es wieder Sommer und die trüben Novembertage sind wie weg gewischt. Denken Sie an Ihre Freunde. Freunde sind sehr wichtig im Leben. Wollten Sie nicht immer schon einen alten Freund endlich mal wieder besuchen? Packen Sie es an, jetzt – heute! Was hindert Sie daran? Rufen Sie ihn an und verabreden Sie sich. Freuen Sie sich drauf, auf ein wiedersehen und schon hat dieser Tag eine neue Bedeutung, einen Sinn. Ich werde im nächsten Jahr mal wieder nach Mainz fahren, ganz sicher. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.

Andreas Möhle

Auch bei schlechtem Wetter ein toller Ausblick auf den Harz

Am Schäferstuhl – Erinnerungen an meine Jugendzeit

An den Oster Tagen war ich bei meiner Mutter zu Besuch, in Salzgitter Bad wo ich aufgewachsen bin. Früh am Oster Sonntag bin ich zu ihr gefahren und wie immer habe ich von unterwegs aus angerufen und ihr gesagt das ich unterwegs bin. Sie brüht dann immer einen frischen Kaffee auf und ein Stück selbstgebackenen Kuchen gibt es dann auch. Als wir so im Wohnzimmer saßen und ich ihr erzählte was ich alles so gemacht habe in der vergangenen Woche kam mir eine Idee. Ach du hast ja heute noch jede Menge Zeit dachte ich bei mir, erkunde doch einfach mal den Ort mit dem Auto und schau was sich so alles verändert hat in den Jahren. Gelandet bin ich dann schließlich am Schäferstuhl.

Auch bei schlechtem Wetter ein toller Ausblick auf den Harz
Auch bei schlechtem Wetter ein toller Ausblick auf den Harz

Der Schäferstuhl liegt auf einer Anhöhe oberhalb von Salzgitter Bad. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf das Harz Vorland. Schon beim durchqueren des Ortsteils Gitter kamen die Gedanken an früher wieder und die waren irgendwie auch spannend. Das hier oben am Segelflugplatz, mit dem tiefen Wald auf der Anhöhe hatte für mich so etwas Sagen umwobenes. Ich fuhr um den Hangar herum zu dem dahinter gelegenen Parkplatz, na gut, ein richtiger Parkplatz war das nicht. Ein Stückchen Wiese, hinter einem Zaun standen zwei verwitterte Wohnwagen Der Ort wurde seinem Ruf gerecht. Es war menschenleer hier am Sonntagmittag, das Wetter war schlecht, der Wind fegte über die Landebahn und wirbelte Staubwolken auf. Beim aussteigen bekam ich einen ordentlichen Schrecken, warum war das hier so laut? Das Geräusch kannte ich, jedenfalls war es so ähnlich. Verwundert sah ich mich um, suchend nach einem Wasserfall oder etwas Vergleichbaren. Es war so laut wie am Meer, wenn der Sturm die Brandung an die Küste peitscht, so stark wehte der Wind durch den Wald hier oben. Im Auto bekommt man das ja gar nicht so mit.

Erinnerungen an meine Jugendzeit - der Flugplatz am Schäferstuhl
Erinnerungen an meine Jugendzeit – der Flugplatz am Schäferstuhl

Ich ging durch ein kleines verrostetes Tor auf den Flugplatz, rechts war die Start- und Landebahn und nach links raus konnte man ins Tal sehen und hatte einen richtig tollen Ausblick auf den Harz. Bei schönem Wetter. Heute war es ziemlich Wolken verhangen. Der Wind pfiff eiskalt durch meine dünne Jacke, das war nicht die richtige Bekleidung für so einen Ort. Die grüne Bank fiel mir sofort auf, das gibt ein tolles Panorama Foto dachte ich mir und suchte mir die passende Position. Richtig einsam war es hier oben, aber auch irgendwie schön. Auf dem Rückweg zum Auto fiel mir ein Buch ein, das ich als jugendlicher mal gelesen hatte. „Geheimnis um zwei Segelkisten“ hieß es und handelte von einem Jungen der seine Ferien auf einem Segelflugplatz verbrachte. Es gehörte wohl irgendjemandem aus unserer Familie, es war noch in altdeutscher Schrift geschrieben, so alt war das schon. Das war ein richtig tolles Abenteuer Buch. Ich konnte mich da so richtig rein versetzen, ich glaube ich habe es sogar zweimal gelesen.

Schnell zurück ins warme Auto. Bei der Fahrt vom Parkplatz fährt man auf ein großes altes Gebäude zu. Früher war das ein Heim für schwer erziehbare Kinder. Es ist eine kirchliche Einrichtung steht auf dem großen Schild, alles eingezäunt mit einem großen Metalltor verschlossen. Das sieht noch genauso aus wie früher, so ordentlich, so aufgeräumt. Das wirkt auf mich eher beängstigend, der große Briefkasten vorn am Eisernen Tor, damit bloß keiner rein kommt, ein Briefkasten ist doch eigentlich immer an der Haustür. Ich stelle mir vor wie hier Zucht und Ordnung durchgesetzt, gelehrt werden. So wie früher zu der Zeit als mein Abenteuer Buch geschrieben wurde. Ein bisschen graust es mich davor. Ich kannte mal zwei Jungs die hier gelebt haben, zwei Brüder. Die hatten einen schweren Stand im Ort, wenn jemand erfuhr wo sie her kamen, jedenfalls bei den Erwachsenen. Bei uns Jugendlichen sah man das dann doch etwas lockerer. War jemand in Ordnung wurde er aufgenommen und man feierte auch zusammen, traf sich in der Disco. Jost hieß die damals und die beiden waren auch dabei. Ich habe damals nicht verstanden warum die in so einem Heim leben mussten.

Ordentlich wie immer - aber auch irgendwie unheimlich. schon früher hat man hier niemanden gesehen.
Ordentlich wie immer – aber auch irgendwie unheimlich. Schon früher hat man hier niemanden gesehen.

Ich bog nach links ab zurück in Richtung Gitter. Rechts herum geht es in den Wald, dort liegen noch die Reste einer alten Fliegerschule aus dem zweiten Weltkrieg. Wenn man nicht genau weiß wo es ist, läuft man daran vorbei, so versteckt und zugewachsen ist das Gelände. Überall Schilder auf denen Betreten verboten stand, das war natürlich für uns Jungs besonders interessant. Da haben wir uns mal zu dritt bei einer Schnitzeljagd versteckt, keiner hat uns gefunden, wir kannten uns hier gut aus, das war unser Revier. Nur unsere Eltern durften das damals nicht wissen.

Blick vom Schäferstuhl nach Salzgitter Bad
Blick vom Schäferstuhl nach Salzgitter Bad

Bei der Rückfahrt am Hangar vorbei erinnerte ich mich dass wir hier auch ein paar ganz tolle Partys gefeiert haben. Hier oben konnten wir so laut Musik machen wie wir wollten und vor allem so lange feiern wie wir wollten. Meistens schon am hellen Tag haben wir dann zu Fuß den Rückweg in den Ort angetreten. Leicht angesäuselt mit der Freundin im Arm, erst mal nach Hause und ein bisschen schlafen.

Ja das war eine gute Idee hier oben mal wieder vorbei zu schauen. Ein Dankeschön an meine Schwester, der Eierlikör Kuchen vorhin bei Mutti war super lecker.

von Solariummann

Dachshund - kleines Foto Shooting auf der Wiese

Dackel Margot und die Gangsterbande

Die Geschichte ist mir letztens in meinem Usedom Urlaub wieder eingefallen, als ich spät abends noch einmal zum Gassi gehen raus musste. Ich hatte meine beiden Dackel Damen, Ronja und Margot, die Treppe, in der Villa Sommerfreude, herunter getragen, Dackel sollen wegen ihres langen Rückens nicht Treppen herunter laufen, als ich die beiden unten im Flur absetzte schlug Margot mit lauten Bellen mehrfach an und wollte zur Tür. Das ist insofern ungewöhnlich, weil der Hund normalerweise nicht bellt, wenn wir raus gehen, hier stimmte etwas nicht. Im Vorraum zog Sie an der Leine in Richtung Eingangstür, bellte und knurrte erneut. Ich schloss auf und wir gingen raus zur Straße, es war nichts zu sehen. Margot hatte den Kamm und die Rute gestellt und schaute wachsam in alle Richtungen. Kurz nachdem alles erledigt war ginge wir wieder ins Haus.

Am nächsten Morgen traf ich Herrn Blumenthal, meinen Vermieter, der mit seiner Frau die Wohnung gleich neben dem Hauseingang bewohnt. Ich entschuldigte mich für das nächtliche bellen und er meinte darauf hin, dass das ja nicht so schlimm wäre, Hunde bellen ja auch mal. Ich erklärte ihm dass es hier schon einen besonderen Grund gegeben haben muss, Margot schlägt nur bei Gefahr an, eine herumstreunende Katze oder ein anderes Tier kann nicht der Grund gewesen sein. Wir unterhielten uns dann noch ein Weilchen und ich erzählte ihm die Geschichte, die sich vor ein paar Jahren weit nach Mitternacht in Braunschweig zugetragen hatte.

Es war so kurz nach halb drei Nachts als Margot unruhig wurde und anfing zu knurren. Die beiden Dackel Damen genießen den Luxus mit im Bett schlafen zu dürfen. Sagen Sie jetzt nichts, ich weiß, Hunde gehören nicht ins Bett. Na, jedenfalls bekam ich das im Halbschlaf mit und drehte mich erst einmal um in eine andere Schlafposition. Margot ließ nicht nach und rannte ins Wohnzimmer, wo sie knurrend mit Blick auf das Fenster mitten im Raum saß. Na gut dachte ich mir, schaust Du mal was der Hund hat, stand auf und ging ins Wohnzimmer zum Fenster. Nichts zu sehen im Licht der gegenüber hell leuchtenden Laterne. Ich nutze die Gelegenheit, jetzt war ich sowieso wach, ging zur Toilette und setzte mich danach ins Arbeitszimmer in meinen großen Chefsessel und zündete mir eine Zigarette an. Margot hatte Position im Wohnzimmer bezogen, saß aufrecht im großen Körbchen in der Fensterbank, knurrte und beobachtete die Straße. Was hat denn der Hund bloß dachte ich mir?

Wir wohnen in einer schönen großen Wohnung, ziemlich nah am Innenstadt Bereich. Hier aus der ersten Etage hat man einen schönen Überblick auf die Straße. Ich schaute aus meinem bequemen Sessel hinunter, es war eine laue Sommernacht. Genüsslich zog ich an meiner Zigarette und plötzlich sah ich etwas. Zwei Gestalten kauerten hinter einem Auto und machten mit den Händen Zeichen. Offensichtlich war auf unserer Straßenseite noch jemand. In geduckter Haltung schlichen Sie zum nächsten Fahrzeug. Sofort griff ich zum Telefon, das neben mir auf dem Schreibtisch stand und rief die Polizei an. Mit leiser Stimme flüsterte ich meinen Namen und gab meine Adresse durch. Etwas aufgeregt erzählte ich, was ich gerade draußen sah. „Die suchen wir schon“ sagte der Beamte „bleiben Sie mal dran“ Jetzt klopfte mein Herz doch etwas schneller, auf einmal war ich hellwach. „Einen Moment noch, bleiben Sie in der Leitung, die Kollegen sind unterwegs“

Die Männer hatten sich mittlerweile im Schutz der geparkten Fahrzeuge bis nach vorn an das Ende der Straße vorgearbeitet. Ich hielt die Polizei per Telefon auf dem laufendem. Am Ende unserer Straße befindet sich der Innenstadtring, links und rechts stehen große Mehrfamilienhäuser, zum Teil mit Innenhöfen. Durch ein kleines Holz Tor verschafften sich die drei Zutritt zu einem Eckhaus, das mit einem dunklen Winkel wohl den nötigen Schutz zu bieten schien. Sie waren nicht mehr zu sehen. Ich sagte dem Beamten am Telefon das die drei dort verschwunden waren und das dieses Grundstück einen zweiten Ausgang auf der anderen Seite zum Ring hin hatte.

Innerhalb von nicht einmal einer Minute, meine Zigarette war noch nicht aufgeraucht, rollten mit hohem Tempo mehrere Fahrzeuge in Zivil an den Kreuzungsbereich heran. Sie hatten offensichtlich den Motor ausgemacht bevor sie die Straßeneinmündung erreichten. Einer vorn am Ring, zirka 20 Meter entfernt und zwei weiter Autos direkt vor unserem Haus. Vorn am Ring sprangen drei Beamte mit schusssicheren Westen aus dem Fahrzeug. Einer stand mit gezogener Waffe mitten auf der Straße und die anderen beiden liefen den Ring entlang zu dem anderen Ausgang. Direkt vor dem Haus öffneten sich die Türen der beiden Fahrzeuge und insgesamt sieben Beamte bezogen Stellung. Es war wie in einem Krimi und ich mittendrin, oben am Fenster stehend. Ich hatte mir eine weitere Zigarette angemacht, so nervös war ich.

Lautlos, nur mit Handzeichen positionierten sich die Polizeibeamten und bewegten sich in Richtung des Eckhauses. Einer öffnete das kleine Gartentor direkt gegenüber. „Nein, das ist der falsche Eingang“ flüsterte ich in den Hörer. Die Polizisten unten hielten inne, sie konnten offensichtlich in einer Ringschaltung mithören was ich der Zentrale sagte. „Ein Tor weiter vorne“ flüsterte ich. Das Tor direkt am Eckhaus war etwas schlecht zu sehen im Halbdunkel. Sie sahen es in ihrer Anspannung und mangelnder Ortskenntnisse wohl nicht gleich. Ich öffnete kurzerhand das Fenster, zeigte in Richtung des Eckhauses und rief so leise wie möglich: „Da müssen Sie rein“ Einer schaute nach oben zu mir und gab ein Zeichen. Dann ging alles ganz schnell. Mit gezogenen Waffen und hellen Taschenlampen stürmten Sie mit lautem Gebrüll durch das Tor in den dunklen Innenhof. Von der anderen Seite kamen wohl noch die Kollegen dazu. „Polizei, Polizei – auf den Boden, auf den Boden“

Der Spuk dauerte nur wenige Sekunden, nach kurzer Zeit kamen je zwei Polizisten mit einem der Männer aus dem Hofeingang. Hände auf dem Rücken, die Beine breit auseinander mussten Sie sich auf die Motorhauben der Fahrzeuge bücken und wurden durchsucht. Danach wurde jeder von ihnen in eines der Fahrzeuge verfrachtet und sie rauschten davon. Das Ganze hatte nur fünf bis sechs Minuten gedauert. Der Polizist am Telefon bedankte sich und der Fall war erledigt. Ich zündete mir eine weitere Zigarette an, das musste ich erst einmal sacken lassen. Danach ging ich zu Margot ins Wohnzimmer, die saß immer noch in der Fensterbank im großen Körbchen und hatte alles beobachtet. Erst jetzt fiel mir auf das sie nicht gebellt hatte und sich ruhig verhalten hatte. Offensichtlich wusste der Hund worauf es ankam. „Komm wir gehen ins Bettchen“ Dreimal dürfen Sie raten wer erster war.

Als ich die Geschichte am nächsten Morgen meiner Frau erzählte wurde die richtig sauer. Die hatte nämlich mit Ronja unserer Zwergdackel Hündin selig geschlafen. Erst dachte sie dass ich ihr einen Bären aufbinden wollte und dann, nachdem ich mehrmals beteuert hatte dass das die Wahrheit ist, schaute Sie mich zornig an und meinet: „warum hast Du mich nicht geweckt“ Als ich ihr dann aber erzählte, das ich nur mit meiner Unterhose bekleidet, Telefon und Zigarette in der Hand, das Fenster geöffnet habe und den Polizisten etwas zu gerufen habe, konnte Sie sich vor Lachen kaum beruhigen. Das muss ein Bild gewesen sein.

von Solariummann

nach 10 Jahren habe ich sein Grab besucht, in dem kleinen Ort am Fuße des Hermanns Denkmals.

Sommertour 2015 – der Tod meines besten Freundes

Er war ein wilder unbeugsamer Kerl und was ich noch heute an ihm bewundere, er ist immer wieder aufgestanden, selbst nach schwersten Niederschlägen. Zehn Jahre ist es nun her und es war mir eine Herzensangelegenheit ihn zum Abschluss meiner Sommertour 2015 zu besuchen. Nein, das hier ist kein trauriger Nachruf, kein Jammern, das hätte er nicht gewollt. Es ist die Erinnerung an einen Menschen der mein Freund war, ein guter Freund und wohl der Beste den ich je hatte auf meinem bisherigen Weg durch das, was man Leben nennt.

Kennen gelernt hatten wir uns Anfang der neunziger, auf einem Auto Verkaufsplatz den ich mit zwei Freunden gemeinsam betrieb. Ich weiß gar nicht wer ihn mal mitgebracht hatte, ich kann mich aber sehr gut daran erinnern das wir uns gleich sehr gut verstanden. Er hatte immer so ein hintergründiges verschmitztes Grinsen wen er etwas erzählte. Dieter hieß er und kam aus Hannover. Ab und an kam er mal Nachmittags rüber und besuchte mich, wir tranken ein Bier zusammen und erzählten was in der Zwischenzeit so passiert war. Es waren zeitweilig etwas derbe Männer Gespräche, Dieter bewegte sich auch im Rotlicht Milieu. Das fand ich dann immer besonders spannend wenn er da etwas erzählte.

Irgendwann fuhr ich mal an einem Samstagabend rüber nach Hannover, Dieter betrieb zu dieser Zeit eine Kneipe in der Friesenstraße, näher Lister Meile. Sein Freund Helmut hatte Thekendienst. Ja richtig, sein Freund, Dieter bewegte sich zu dieser Zeit in der Schwulenszene. Helmut war ein witziger Typ, so Ende 30 und hatte immer einen guten Spruch auf Lager. Ich erinnere mich noch gut daran wie er mit leicht nasalem Ton zu mir sagte: „Ich bin kein Mann für eine Nacht, ich will erobert werden“. Ja so war er und entsprechend waren auch die Gäste in der kleinen Kneipe. An diesem Abend war Dieter nicht da und ich fragte Helmut wo er denn wäre. Na bei der Nacht der Lüste antwortete er, wir schließen um Mitternacht und fahren da alle hin. Nacht der Lüste, hatte ich noch nie gehört, na gut ich komme mit und lasse mich überraschen.

Da ich ja sowieso mit dem Auto fahren musste bot ich an zu fahren, kurz nach Mitternacht machten wir uns auf den Weg. Es ging in die Podbielski Straße auf das Pelikan Gelände, in eine alte Fabrikhalle. Es war ein echtes Insider Treffen, nicht offiziell beschildert, Szene halt. Wir betraten die riesen Halle durch einen Laser Tunnel, die Luft war heiß in dieser Sommernacht, drinnen wummerte laute Techno Musik. Hunderte von Menschen tanzten zuckend und vibrierend zu den Rhythmen. Meist Männer, aber auch einige Frauen. Viele hätten locker und ansatzlos in einem Hardcore Porno mitspielen können. Muskulöse Kerle im Village People Look mit Creolen durch die Brustwarzen so groß, das man schon beim ansehen Schmerzen bekam. Rundherum hatten Gastronomen aus der Szene ihre Stände aufgebaut, an denen es zu essen und zu trinken gab. In den hinteren Ecken gab es Dark Rooms in denen man auch verschieden Utensilien kaufen konnte. Wir trafen dann Dieter an einem Stand der sich „schwule Sau“ nannte. Wir feierten die ganze Nacht hindurch, lachten, tranken und machten Witze, es war eine der geilsten Partys meines Lebens, mit super netten Leuten aus der Szene, denen ich hier mal meine Hochachtung aussprechen muss. Was Partys angeht weiß ich wovon ich rede, zu meiner Zeit in Mainz war ich oft im nahen Frankfurt unter anderem im legendären „Dorian Grey“ am Flughafen, wo damals noch Sven Väth auflegte.

Die Party, die Nacht der Lüste, hatte mich so begeistert das wir in den folgenden Jahren mit meiner Freundin und ein paar anderen immer an Pfingsten nach Hannover fuhren. Die Location war jedes Mal eine andere und man musste sich immer erst einmal bei den Szene Kennern durchfragen wo es denn nun dieses Mal stattfindet. Dieter war auch ein paar Mal dabei. Der Kontakt riss ein bisschen ab, die Sache mit der Kneipe hatte nicht geklappt und Dieter war zeitweilig unter getaucht. Irgendwann berappelte er sich wieder und ging ein neues Projekt an. Leider wieder mit dem ausbleibendem Erfolg, was sicherlich auch mit einem gewissen Drogenkonsum zu tun hatte.

So richtig haben wir uns eigentlich nie aus den Augen verloren, der Kontakt war immer da, nur seine Besuche bei mir Zuhause waren weniger geworden. Er hatte dann, nach zahlreichen Niederschlägen, einen neuen Job im Messebau angefangen. Jetzt schien es zu laufen. Voller Lebensmut begann er wieder Sport zu machen, war gut trainiert und seine Ex Frau hatte ihm eine neue Wohnung besorgt. Jetzt kam er auch wieder nach Braunschweig und wir trainierten im Sport Studio Kreuzstraße ein paar Mal zusammen. Seine mittlerweile erwachsene Tochter mit ihrem Freund war auch mit dabei. Er hatte scheinbar die Kurve gekriegt und schmiedete Pläne für die Zukunft. Ich fuhr ab und an zu ihm rüber, manchmal saßen wir nur zusammen und tranken ein Bier, einige Male mal waren wir auch zusammen beim Training in einem Studio in Hannover in dem er trainierte.

Als ich dann im Herbst 2005 gerade von einer Tour bei verschiedenen Sport Studios, die unsere Kunden waren und Sonnenbänke gemietet hatten kam, klingelte mein Handy. Seine Frau war dran und weinte fürchterlich. Sie wollte ihm am Abend Essen vorbei bringen und fand ihn leblos in der Küche liegend. Er wollte sich einen gemütlichen Abend machen und hatte sich eine Tasse Kakao warm gemacht, dann hat es ihn einfach umgehauen – Überdosis – er hatte es nicht lassen können. Es war schwer Sie zu trösten, was soll man sagen wenn man selbst traurig ist.

Natürlich bin ich zu seiner Beerdigung gefahren, in den kleinen Ort am Fuße des Hermanns Denkmals am Teutoburger Wald. Es war eine schlichte Beerdigung, ein wenig hatte man den Eindruck dass es chaotisch war, so chaotisch wie sein Leben. Ich war ein wenig spät weil ich den kleinen Friedhof nicht gleich gefunden hatte. Als letzte kam seine Frau, die zu allem Übel noch im Stau stecken geblieben war, der Pastor musste also ein wenig warten mit der Zeremonie. In seiner Ansprache fand er aber die passenden Worte für ihn und sein Leben. Das war auch immer ein wenig chaotisch, intensiv und von vielen Rückschlägen geprägt. Doch irgendwie ist er immer wieder aufgestanden, konnte andere mitreißen, begeistern und hatte einen riesen Mut. Ich erinnerte mich daran dass ich auch mal ganz schön am Boden lag, er hat mir geholfen wieder auf zu stehen. Der Pastor endete mit seinen Worten und zitierte ihn: „Wenn ich einmal sterbe sollt ihr nicht traurig sein, feiert eine Party zu meinen Ehren und seid fröhlich. Irgendwann sehen wir uns doch alle wieder“. Ich hoffe es ist so.

Es war ein trüber Herbst Tag mit leichtem Nieselregen, der Himmel war in dem leicht bergigen Gelände Wolken verhangen. Als ich den Friedhof verließ riss überraschend die Wolkendecke auf und das Hermanns Denkmal war im hellen Sonnenlicht zu sehen. Irgendwie war das ein Zeichen das ich nicht vergessen habe. Ich werde dich mal besuchen, guter alter Freund und dann werden wir über alte Zeiten erzählen und lachen. Genau das habe ich jetzt nach 10 Jahren gemacht, es war ein sehr schöner Tag.

Ich habe seinen Lebensmut immer bewundert.
Gedanken an einen guten Freund, ich habe seinen Lebensmut immer bewundert.

von Solariummann

Kreide Malerei auf dem Fußweg

Gedanken – die Welt ist schön

Kindermund tut Wahrheit kund sagt ein Sprichwort. Diese Kreidemalerei habe ich beim spazieren gehen mit meinen Dackeln entdeckt, gleich um die Ecke, dort wo ich wohne. Der ganze Gehsteig war damit bemalt, immer der gleiche Satz „Die Welt ist schön“. Oh, da muss aber jemand sehr glücklich gewesen sein, wenn er das so oft schreibt habe ich mir gedacht. Macht eine schöne Welt glücklich? Warum steht da nicht „Das Leben ist schön“. Das hätte ich vielleicht geschrieben, meine Gedanken kreisen um mein eigenes Leben, Erinnerungen.

Wenn man erwachsen ist sieht man die Dinge meist anders, nüchterner, vielleicht mit einer gewissen Lebenserfahrung. Ob dann die Welt immer noch so schön ist sei dahin gestellt, das hängt sicher auch mit Lebenssituationen zusammen. Den Blick für die kleinen Dinge im Leben nicht verlieren, diese Eigenschaft habe ich und sie ist mir sehr wichtig. Da freut man sich über den Nachbarn der immer so freundlich grüßt, mit einem anderen komme ich regelmäßig ins Gespräch. Der hat es nicht leicht im Leben, arbeitslos und noch viele andere Probleme, trotzdem hat er immer gute Laune. Manchmal ist er ein bisschen verbittert, er versucht es zu verbergen und ich tue so als ob ich es nicht merke, wenn wir miteinander reden. Ein bisschen bewundere ich ihn manchmal, trotz aller Rückschläge motiviert er sich immer wieder und verfolgt seine Ziele hartnäckig. Da gibt es genügend andere die einfach aufgeben.

Die Welt ist schön, das sehe auch ich immer wieder wenn ich mit meinen Dackel Damen spazieren gehe. Ob nun am Ostsee Strand auf der Insel Usedom, die ich in diesem Jahr schon ein paarmal besucht habe, oder beim Spaziergang durch Feld und Wald oder einfach um die nächste Häuserecke, dort wo ich wohne. Man kommt ein bisschen runter vom hektischen Alltag, man bekommt ein wenig Abstand zu den Dingen. So schön und problemlos ist sie dann doch nicht immer, meine Welt. Neben den eigenen Dingen die man so zu bewältigen hat, werde ich auch ab und an um Rat gefragt. Das freut mich immer ein wenig, ist es letztendlich ja auch ein Vertrauensbeweis. Wenn ich kann, helfe ich gern. Jemanden eine Freude machen, eine kleine Überraschung mitbringen, nur so, weil man an ihn gedacht hat. Ein paar schöne Worte sagen, oder schreiben. Wenn dann ein kleines Lächeln über das Gesicht huscht, manchmal unmerklich, dann freue ich mich, dann ist die Welt schön.

Leider gibt es auch immer Menschen die das nicht zu schätzen wissen, reingefallen sind wir sicherlich alle schon einmal, ob nun im Beruf oder im Privatleben. Da sind Ärger und Enttäuschung dann groß, manchmal beeinflussen sie sogar unser Leben ganz entscheidend. Das ist mir auch schon passiert. Schade ist es nur wenn man sich dadurch zu sehr verändert, vielleicht Ideale und eine Lebenseinstellung aufgibt, von ihnen abweicht, wobei eine gewisse Lebenshärte sicherlich nicht schaden kann. Ich muss an den netten Nachbarn denken, trotz aller Probleme bleibt er sich treu, gar nicht so einfach.

Die Welt mal wieder mit Kinderaugen sehen können, manchmal wünscht man sich das, einfaches Denken und viel Träumen, in der Phantasie ist vieles möglich. Ich erinnere mich an eine Fernsehserie die ich als Kind mal gesehen habe, morgens um sechs ist die Welt noch in Ordnung oder so ähnlich hieß die. Besonders wenn ich eine Mathe Arbeit schreiben musste dachte ich daran, ach könnte es nicht immer sechs Uhr früh bleiben. Daran denke ich auch heute noch manchmal, einfach die Decke über den Kopf ziehen, weiterschlafen und etwas Schönes träumen. Leider geht das nicht, zumindest nicht immer, das hinaus schieben von Problemen oder Dingen die man zu erledigen hat löst die Sache nicht.

Eine gute Freundin meinte letztens zu mir „dein Gemüt möchte ich haben“. Ich antwortete darauf dass mein Gemüt gar nicht so toll ist, ich habe nur gelernt mit den Dingen besser umzugehen. Jeder muss da seinen eigenen Weg finden, wichtig ist nur das man sich treu bleibt und seinen Idealen folgt. Freundschaften sollte man pflegen, hier wird man sich im Notfall Rat und Hilfe holen können, lösen muss man seine Probleme letztlich alleine, es geht dann aber vielleicht ein bisschen leichter. Dann ist die Welt doch wirklich schön, oder?

 von Solariummann

die beiden genießen die Abendsonne auf der Ostsee Insel Usedom

Menschen – ein ganz normaler Urlaubstag auf Usedom

Was so alles an einem Urlaubstag passieren kann. Ich musste mir mal wieder eine Auszeit nehmen. Ja richtig ich musste und bin auf die Ostsee Insel Usedom nach Bansin gefahren, natürlich mit meinen beiden Dackel Damen. Hier finde ich Ruhe von meinem hektischen Alltag, vielleicht auch Ruhe vor meinem Privatleben. Am ersten Urlaubstag kam mir beim Mittagessen die Idee. Ich bin sehr aufmerksam meiner Umwelt gegenüber, beobachte gern Menschen und frage mich oft wie es denen so geht. Auslöser war ein Pärchen das an einem Tisch gegenüber saß. Sie redeten ziemlich aneinander vorbei und offensichtlich hatten sie sich nicht mehr viel zu sagen.

Aber von Anfang an, als ich gestern angekommen war stellte ich fest, das ich doch ein ziemliches Schlafbedürfnis hatte, so etwas nennt man dann wohl Nachholbedarf und Seeluft macht ja schließlich auch müde. Heute bin ich dann so gegen halb sechs aufgestanden. Oh Gott so früh, werden einige denken, das ist aber für mich schon spät. Normalerweise bin ich um diese Zeit schon beim Sport. Der Tag begann also relativ normal, ich habe erst einmal eine große Runde mit den Hunden am Strand gedreht. Oh man, da war ordentlich Dampf drin, die beiden haben getobt wie die wilden und ihnen war deutlich an zu merken das ihnen die Bewegung fehlte. Tja, Hunde brauchen offensichtlich auch ihre Auszeit vom täglichen Leben. Danach ging es dann zurück nach Hause, in die Villa Sommerfreude, unserem Domizil hier in Bansin. Lecker Frühstücken, Seeluft macht auch hungrig und dann noch ein kleines Schläfchen.

Auf Herrchens Jacke kuschelt es sich am besten, außerdem hat man vom Sofa aus einen besseren Überblick.
Auf Herrchens Jacke kuschelt es sich am besten, außerdem hat man vom Sofa aus einen besseren Überblick.

So gegen neun sind wir dann wieder aufgestanden, eine Zigarette auf dem Balkon, die beiden Dackel Damen lagen auf ihrer Decke und beobachteten mich. Wann geht’s denn endlich wieder los werden sie sich gedacht haben. Während ich so gemütlich am rauchen war fiel mir das erste Highlight des Tages auf. Auf dem Parkplatz des gegenüber liegenden Apartment Hotels putzte tatsächlich einer sein Auto. Na gut, richtiges putzen war das nicht, er wischte alles nur ein bisschen blank. Typisch deutsch dachte ich, Klischees müssen ja bedient werden, es ist Samstag früh und was macht der Deutsche, er putzt sportlich bekleidet sein Auto. Gut das ich nicht so bin. Im Haus links daneben hatte ein älteres Pärchen im Obergeschoß seine Mühe mit ein paar Möwen, die waren ziemlich renitent und wollten immer etwas vom Frühstückstisch haben. Ob das wohl daran liegt das er die Tiere gestern Abend gefüttert hat, das hatte ich zufällig gesehen. Ich glaube die unterhalten sich untereinander und bringen dann noch ein paar Artgenossen mit an den Frühstückstisch, selbst Schuld.

Apropos unterhalten, da fällt mir der eigentliche Grund ein, warum ich mich entschlossen habe mal so über einen Tagesablauf im Urlaub zu erzählen. Gegen halb zwölf bin ich mit meinen Dackel Damen zu einem großen Spaziergang aufgebrochen. Mittags, so etwa gegen dreizehn Uhr, bin ich dann zum Mittagstisch in den Bierkutscher eingekehrt. Ein schönes Lokal mit einem verglasten Vorbau und lecker Essen. Hier kann man schön sitzen und auch ein bisschen die flanierenden beobachten. Schräg gegenüber saß ein Pärchen, so Ende vierzig, ich bin sehr schlecht im Schätzen, vielleicht waren sie auch schon Mitte Fünfzig. Stylisch gekleidet, Outdoor Klammotten sind wohl ziemlich in, auch wenn die beiden nicht so aussahen als ob sie viel wandern würden. Er hatte einen ziemlichen Bauch, na gut, auch dicke wandern ja dachte ich mir so. Er bestellt sich was Kleines wie er das nannte, ein Stück Apfelkuchen und ein großes Weizenbier, sie trank ein Alster. Während er ihr erklärte wie toll und locker doch der Apfelkuchen gebacken sei, schaute sie in der Gegend herum und sagte keinen Ton, manchmal nickte sie bestätigend. Er referierte fleißig weiter, über das schöne Wetter und wie toll doch alles wäre. Er bestellte sich noch ein großes Bier. Sie zündete sich eine weitere Zigarette an. Dann ereilte ihn der Geistesblitz. Also wenn die jetzt hier noch einen Fernseher hätten und wir könnten Fußball Bundesliga gucken wäre es perfekt sagte er. Die Begeisterung war ihr an zu sehen. Sich viel zu sagen, oder einen gemeinsamen Level hatten die beiden wohl nicht mehr und irgendwie wurde hier dann auch das nächste Klischee bedient. Zum Glück bin ich nicht so.

Mittagessen im Bierkutscher Bansin - Usedom
Mittagessen im Bierkutscher Bansin – Usedom

Nach meinem Mittagessen sind wir dann zurück in unsere Ferienwohnung gegangen, in die Villa Sommerfreude. Für die beiden Damen gab es zur Belohnung ein leckeres Stück Pansen. Danach haben wir dann alle drei ganz unspektakulär ein Mittagsschläfchen gemacht, das muss an der frischen Seeluft liegen. Am Nachmittag habe ich dann noch kurz im Geschäft angerufen, ich wollte mir den Dienstplan schicken lassen um das Personal für den nächsten Monat ein zu teilen. So richtig abschalten kann man dann doch nicht wenn man Selbstständig ist.

Blick zur Seebrücke, es wird Frühling in Bansin
Blick zur Seebrücke, es wird Frühling in Bansin

Am späten Nachmittag bin ich dann zu einer weiteren Runde mit den Hunden am Strand aufgebrochen. Ein Pärchen kam mir entgegen, die hatten einen kleinen Mischlingshund. Ein Richtiger Frechdachs, ein gefundenes Fressen für meine beiden und schon ging die Kläfferei los. Meiner macht nichts dachte ich bei mir, aber wehe wenn sie losgelassen. Der Mischlingshund trug ein rot kariertes Lätzchen, eine Art Sherlock Holmes Hütchen im gleichen Design und ein für seine Größe geradezu übermächtiges Geschirr. Frauchen trug übrigens den gleichen Style, wer sich das wohl ausgedacht hat? Man sagt ja oft das sich die Menschen ihren Tieren anpassen, das kann ich bei einem Pudel zumindest was die Frisur betrifft nach voll ziehen, aber das hier. Naja, zum Glück bin ich nicht so.

Bevor ich zum Abendessen aufgebrochen bin habe ich noch genüsslich eine Zigarette auf dem Balkon geraucht. Ein älteres Ehepaar, ich nehme an das es ein Ehepaar war, hatte es sich in der Abendsonne auf dem Balkon gemütlich gemacht. Sie las Zeitung, auf dem kleinen Tisch stand eine Kleinigkeit zu essen und etwas zu trinken. Sie schaute öfter zu ihm herüber und berichtete offensichtlich was so in der Zeitung stand. Er schien aufmerksam zu zuhören und fragte wohl ab und an etwas. Manchmal lachten sie, er stand auf, ging hinein und schenkte die Gläser nach. Sie prosteten sich zu. Es geht offensichtlich auch anders dachte ich bei mir und erinnerte mich dabei an das Pärchen von heute Mittag.

ja das esse ich wirklich gerne, hier im La Posada in Bansin
ja das esse ich wirklich gerne, hier im La Posada in Bansin

Den Abend habe ich dann im La Posada an der Strandpromenade bei meinem Lieblingsessen beendet. Mit einer der Bedienungen habe ich mich noch einen Moment unterhalten, als ich bezahlt habe, sie kannte mich noch von meinen vorangegangenen Besuchen. Ich habe ihr erzählt dass ich wieder ein paar Geschichten schreiben möchte und von einer Geschichte über einen alten Schulfreund erzählt. Irgendwie ist es ja nichts besonderes, es sind Dinge die mich bewegen, Gedanken über das Leben und manchmal einfach nur Erinnerungen. Menschen die mir am Herzen liegen, die hat jeder, so oder so. Vielleicht sollte ich mich nicht ganz so wichtig nehmen.

von Solariummann

Die alte Dame auf der Allee

Gedanken – Freunde – mein bester Schulfreund

Jeder hat bestimmt einen guten Freund, sollte man zumindest meinen. Eine Freundschaft ist immer ein Geben und Nehmen. Wie viel eine Freundschaft Wert ist zeigt sich meist erst dann, wenn man den guten Freund braucht. Leider hat man im Leben auch falsche Freunde, da bleibe auch ich nicht von verschont. Die nehmen dann nur und es dauert lange bis man es merkt, vielleicht will man es manchmal auch nur nicht wahr haben. Letztlich ist es ein kommen und gehen im Laufe des Lebens, oft mit herben Enttäuschungen. Freunde fürs Leben – gibt es die?

Das Titelbild mit der alten Dame auf der Allee, die einsam auf ihrem Rollator in der Sonne sitzt habe ich bewusst gewählt. Ich habe es gestern fotografiert, beim spazieren gehen mit meinen Hunden. Ich sehe sie des Öfteren und ich habe mich gefragt ob sie niemanden hat, keinen Mann, keine Freundin mit der sie ihre Runde drehen kann. Wie ist das eigentlich mit der Freundschaft? Der Beste Freund eines Mannes ist meistens eine Frau, sagt man. Das ist zumindest bei mir so, vielleicht sind es ja sogar zwei. In Bezug auf Freundschaft habe ich vor kurzem ein riesen Kompliment bekommen. Eine Freundin die ich durch eine gemeinsame Freundin in den sozialen Medien kennengelernt habe, früher hätte man wohl Brieffreundin gesagt, schrieb mir folgendes:

„Also eines muss ich jetzt mal los werden, also dich als Freund an der Seite zu haben ist ein wertvolles Geschenk, das habe ich gemerkt. Wir kennen uns zwar nicht so gut, aber du bist ein besonderer Mensch…leider wissen das manche Menschen nicht zu schätzen.“

Naja, vielleicht ist es ein bisschen Übertrieben. Ich bin ja kein Übermensch, aber sehr gefreut darüber habe ich mich schon. Ich denke ich sollte lieber Bescheiden bleiben und mich selbst nicht so wichtig nehmen. Zum Thema beste Freunde fällt mir ein alter Schulfreund ein, Christian hieß er. Wir waren sehr gute Freunde während unserer Schulzeit. Dicke Kumpels, die schon als Kinder zusammen gespielt haben und aus ähnlichen Familienverhältnissen kamen, die gleichen Schwierigkeiten hatten. Uns fehlte der Vater und wir hatten ihn beide aus ähnlichen Gründen verloren. Er hatte noch drei Geschwister, alle waren so zwei, drei Jahre auseinander. Ich war ein Nachzügler, ein Nachkömmling wie meine Mutter zu sagen pflegt, Altersunterschied 15 Jahre zu meinen Schwestern.

Christian war mir oft einen kleinen Schritt voraus. Er war selbstständiger, was vielleicht mit seinen Geschwistern zusammen hängt, vielleicht auch ein bisschen Charakterfester. Ich erinnere mich gut an eine Klassenfahrt. Da passierte das was sicherlich viele kennen, wir hatten beide entdeckt das Mädels ja auch ganz interessant sind. Gut das wussten wir auch schon vorher, aber da hatten wir uns beide zum ersten Mal so richtig verknallt, in zwei Mädels die gute Freundinnen waren. Meine hieß Gabi, das weiß ich noch ganz genau. Mein erster richtiger Kuss, den werde ich wohl mein ganzes Leben lang nicht vergessen, am Ende einer Mauer einer alten Kirchenruine. Wir vier waren dann eine ganze Zeit eine verschworene Gemeinschaft. Irgendwann kam dann die Trennung von den Mädels, eigenartiger Weise fast gleichzeitig, obwohl wir vorher nie darüber gesprochen hatten.

Bis zum Ende der Schulzeit waren wir in einer Klasse. Wir unternahmen sehr viel zusammen, ich hatte wieder eine Freundin und mit einer Clique von anderen Schulkameraden feierten wir so manche Party. Einmal, als meine Mutter verreist war, feierten wir bei mir zu Hause. Natürlich gab es nicht nur Brause und Saft. Wir hatten das große Wohnzimmer ein bisschen zu einem Party Raum umgestaltet, den Plattenspieler aufgestellt und jede Menge Kerzen. Später am Abend ging es dann los mit dem Tanzen, eines der Mädels wollte unbedingt mit ihm tanzen, doch er wollte nicht. Sie versuchte ihn mit allen Mitteln dazu zu bewegen, zerrte an ihm rum und irgendwann war es dann passiert. Sie stolperten beide und landeten auf dem Wohnzimmer Tisch. Alles kippte um und flog durch die Gegend, auch die brennenden Kerzen. Eine davon landete auf dem Sofa, geistesgegenwärtig kippte jemand etwas darüber, leider war es ein Glas Cola. Meine Freundin und ich haben Tage gebraucht um das alles wieder sauber zu machen, meine Mutter sollte ja schließlich nichts merken.

Nach Ende von Schulzeit und Lehre haben wir uns dann aus den Augen verloren. Das lag sicherlich auch daran das ich in eine andere Stadt gezogen bin. Als ich später mal wieder in meiner Heimatstadt Salzgitter war habe ich von Freunden gehört das er geheiratet hat und jetzt in einem der kleineren Orte wohnt. Vor einiger Zeit habe ich einen seiner Brüder getroffen. Die Freude war bei uns beiden sehr groß, wir waren schon alle sehr gut befreundet – damals. Ich sagte ihm dass er ihn mal grüßen solle von mir, darüber würde er sich bestimmt sehr freuen entgegnete er. Es geht ihm gut, das weiß ich nun und ich weiß auch dass wir noch immer gute Freunde sind. Vielleicht sollte ich ihn mal anrufen. Er könnte mich ja auch anrufen, aber nein, die Zeit ist vielleicht noch nicht reif.

So sind wir halt – eines weiß ich aber bestimmt – wir sind immer noch richtig gute Freunde.

von Solariummann

 

 

ein riesen Spaß aus meiner Kindheit - Klingelstreiche

Geschichten aus meiner Kindheit – Experimente und Klingelstreiche

Ab und an fallen mir Geschichten aus meiner Kindheit ein, kleine Anekdoten die mich auch heute noch ein wenig zum schmunzeln bringen. Ich war so ungefähr zwölf – dreizehn Jahre alt und hatte einen sehr guten Schulfreund, den Frank. Wir trafen uns oft nach der Schule, wenn die Hausaufgaben erledigt waren und spielten zusammen. Mal im nahe gelegenen Wald und manchmal auch im Haus meiner Eltern.

In der Schule hatten wir Chemie und Physik Unterricht, wobei ich sagen muss das der Chemie Unterricht mir irgendwie besser lag, das war bei Frank genauso. Damals konnte man noch im Katalog eines großen Versandhauses einen Chemie Baukasten bestellen und weil ich ja gut in der Schule sein wollte, hatte ich ein prima Argument meine Eltern damit zu nerven mir doch so ein Ding zu bestellen. Irgendwann bekam ich ihn dann endlich und mein Freund Frank und ich machten uns am Nachmittag daran erst einmal ein paar Sachen aus zu probieren. Dreimal dürft ihr raten was wir als erstes ausprobiert haben. Frei nach dem Motto: „Chemie ist das was knallt, raucht und stinkt“ haben wir mit Schwefel herum experimentiert und Schwarzpulver hergestellt. Sehr lehrreich dieser Chemie Baukasten, im Garten haben wir dann unseren ersten selbstgebauten Knaller gezündet.

Wir trafen uns von da an regelmäßig um im Keller meines Elternhauses ein wenig zu experimentieren. Ich hatte den Baukasten immer etwas ergänzt und mir von meinem Taschengeld ein paar Sachen dazu gekauft, Frank hatte auch etwas dazu beigesteuert. Irgendwann stießen wir durch ein Buch, das wir uns in der Stadtbücherei ausgeliehen hatten, auf eine Formel, zur Herstellung einer Mischung die auf Druck explodierte. Die Sache mit dem Chemie Baukasten machte in der Schule die Runde und Klassenkameraden klinkten sich da ebenfalls mit ein. Einer von ihnen hatte seine Eltern überredet ihm in der Apotheke roten Phosphor zu bestellen, die Eltern waren sich der Gefahr wohl nicht bewusst und bestellten das dann für ihren Sohn. Davon bekamen wir etwas ab. Mischte man den vorsichtig mit einer anderen Chemikalie, erhielt man besagte Mischung, die auf Druck mit lautem Knall explodierte.

Viel Spaß im Winter
Viel Spaß im Winter

Zum Winter hin begleitete ich meinen Kumpel Frank immer ein Stück auf dem Nachhause Weg, wenn wir mal wieder bei mir im Keller etwas experimentiert hatten. Wir hatten immer zwei bis drei kleine, zu einer Kugel geformten und mit Alu Folie umwickelten Mischungen, sozusagen als Minibömbchen dabei und eine Zwille. Die schossen wir dann unterwegs gegen eine Hauswand, durch den Aufprall entstand der nötige Druck und die Dinger explodierten mit lautem Knall. Das war ein Spaß, manchmal wurden irgendwo die Fenster geöffnet und wir liefen schnell davon in die Dunkelheit.

Irgendwann hatten wir dann mal eine ganz andere Idee. Auf dem Nachhause Weg wohnte ein Schulkamerad, den wir beide nicht leiden konnten. Wir beschlossen dort einen Klingelstreich zu machen. Ihr werdet es euch denken können, keinen normalen Klingelstreich, also einfach an der Haustür klingeln und weglaufen. Die Familie wohnte im Hochparterre, so dass man von außen ein wenig in die Wohnung schauen konnte. Eine prima Sache, konnten wir doch versteckt hinter einem Busch die Wirkung unserer Aktion verfolgen.

Wir nahmen also ein Streichholz, das wir vorher ein wenig angespitzt hatten, drückten den Klingel Knopf und blockierten ihn damit, die Klingel rasselte ganz laut. Schnell weg in unser Versteck. Wir sahen wie der Vater nach draußen kam, das Streichholz heraus zog und sich umsah. Er hatte uns nicht bemerkt, hui war das ein Spaß, wir krümmten uns vor Lachen und hielten uns den Mund zu. Ein zweimal machten wir das noch dann wurde es uns zu langweilig. Irgendwie müsste sich das Ganze doch steigern lassen dachten wir nach einer Pause von gut zwei Wochen. Dann hatten wir die zündende Idee. Das Haus, es war ein Mehrfamilien Haus, hatte vor der Eingangstür ein Vordach und das wiederrum wurde links und rechts gestützt von Metallpfeilern. Die Haustür ging nach innen auf. Wenn man den Tür Knauf nun mit einer Schnur mit dem Pfeiler verbinden würde bekommt keiner mehr die Haustür auf, von innen. Wir besorgten uns also ein stabiles Stück Packet Schnur und banden die Haustür fest. Jeder von uns beiden drückte zwei drei Klingel Knöpfe und blockierte sie mit einem Streichholz. Dann liefen wir schnell davon in die Dunkelheit und versteckten uns hinter unserem Busch. Oh war das ein Aufruhr, das halbe Haus war auf den Beinen. Sie zerrten von Innen an der Tür und bekamen sie nicht auf. Nach ein paar Minuten sprang jemand aus dem Fenster im Hochparterre und schnitt die Schnur durch. Wir machten uns aus dem Staub, die waren so sauer.

Geschichten aus meiner Kindheit - Klingelstreiche
Geschichten aus meiner Kindheit – Klingel Streiche

Ich möchte nicht wissen was passiert wäre wenn die uns erwischt hätten und unsere Eltern erst, wenn die das erfahren hätten. Wir hatten dann doch ganz schön Angst und ein mächtig schlechtes Gewissen. Wir stellten die Sache ein, das haben wir dann nie wieder gemacht. Ja so ist das das wenn man mal über seine Glanztaten von früher nachdenkt. Typische Lausbuben Streiche – eigentlich könnte ich das hier mal in der Nachbarschaft machen – wenn ich mir das so recht überlege. Den einen kann ich sowieso nicht leiden.

von Solariummann

 

Sonnenaufgang in Bansin auf der Ostsee Insel Usedom

Gedanken – das Männchen läuft nicht mehr

Morgens auf der Fahrt ins Sonnenstudio macht man sich so allerlei Gedanken. Das geht wohl vielen so, die auf dem Weg zur Arbeit sind. Wie wird der Tag laufen, was muss erledigt werden, vielleicht denkt man an die Familie, an den Vorabend mit Freunden. Ich bin ein recht fröhlicher Mensch, ich mache auch mal Blödsinn, schneide Grimassen die ich im Spiegel betrachte. Meistens ist es jedoch hektisch, den Kopf immer voll, wieder mal zu spät dran. Mir ist da vor längerer Zeit ein älterer Mann aufgefallen, den ich jeden Morgen sah. Ich habe ihn das Männchen genannt, in meinen Gedanken, weil er recht klein war.

Zum ersten Mal aufgefallen ist er mit vor gut 6 Jahren, ich musste eine Zeit lang eine Umleitung fahren und da sah ich ihn aus einem Haus kommen. Er wollte wohl zum Einkaufen gehen, hatte seine Leinentasche quer umgehängt, er war etwas Gehbehindert. Da es in dem Ort in dem er wohnte keinen Einkaufsladen gab hatte er jeden Tag einen ganz schönen Fußmarsch zu bewältigen, bis er dann im nächsten Ort seine Dinge erledigen konnte. Immer um die gleiche Uhrzeit, so Morgens gegen halb zehn trat er seinen Weg an, bei Wind und Wetter. Je nachdem wie früh oder spät ich dran war, auf meinem Weg ins Studio, konnte ich seine Wegstrecke verfolgen. Es war ihm an zu sehen das es ihm nicht immer leicht viel.

So langsam fing ich an mir Gedanken über ihn zu machen. Wie alt mochte er wohl sein, hatte er niemanden der ihm diesen Weg abnehmen konnte, ihm ein wenig helfen konnte? Keine Frau, keine Kinder, keine Verwandten, vielleicht war seine Frau ja auch schon verstorben, oder er hatte gar keine? Ich dachte über mein eigenes Leben nach. Meine Kindheit, meine Zeit in Mainz, die ich zu der schönsten Zeit meines Lebens zählen kann. Oh man, ja das war wirklich schön, an Karneval schwer verliebt, als junger Mann Anfang zwanzig. Fünf Jahre älter als ich war sie und hatte einen sechsjährigen Sohn. Übrigens die einzige dunkelhaarige Freundin die ich in meinem Leben hatte, rabenschwarze Haare, dunkle Augen, ein sehr rassiger Typ. Ur Mainzerin, aus Gonsenheim und richtig fröhlich, meine Kumpels beneideten mich. Im verflixten siebten Jahr haben wir uns getrennt. Fünf Jahre bin ich dann noch in Mainz geblieben.

Danach kam der Weg in die Selbstständigkeit, endlich das machen was man möchte, sich nichts mehr sagen lassen, weniger Druck und natürlich ordentlich Geld verdienen. Pustekuchen, so einfach ist das alles nicht. Die Zwänge sind da und auch jede Menge Verpflichtungen, ich muss mir jeden Tag aufs neue Gedanken machen wie ich meinen Lebensunterhalt verdiene. Klappt das alles, stimmt das Konzept, der Druck ist manchmal ganz schön groß. Nein, irgendwo angestellt sein möchte ich trotzdem nicht mehr sein.

Vielleicht ist der tägliche Weg dieses kleinen, alten Mannes ja so eine Art Lebensweg, für den einen ist er leichter und für den anderen halt schwerer. Ab und an, wenn ich an ihm vorbei fuhr, konnte ich in sein Gesicht schauen. Unzufrieden, nein Unzufrieden wirkte er nicht, obwohl er sich körperlich manchmal schwer tat. Er hatte seinen Weg akzeptiert. Ich fing an ihn dafür ein bisschen zu beneiden. Vielleicht ist der sogar glücklicher als Du, auf seine Art, dachte ich mir wenn ich wieder mal völlig zu spät war und an ihm vorbei raste.

Treibgut am Strand von Bansin auf der Insel Usedom
Treibgut am Strand von Bansin auf der Insel Usedom

Nun sitze ich hier auf der Insel Usedom und schaue aus dem Fenster aufs Meer. Ich sinniere ein wenig über das Leben und denke an so vieles. Viel schreiben wollte ich hier und mich erholen, ja das tut mir sehr gut hier. Irgendwie musste ich heute Morgen an ihn denken, an das kleine Männchen das ich so in mein Herz geschlossen hatte. Wie es ihm wohl geht, ich habe ihn schon seit langem nicht mehr gesehen, morgens auf dem Weg zur Arbeit.

von Solariummann

oben rechts habe ich residiert, in einem schönen stilvollen Ambiente - in der Villa Sommerfreude in Bansin

Urlaub in der Villa Sommerfreude auf der Ostsee Insel Usedom in Bansin

Ja der Solariummann brauchte mal Urlaub, ziemlich ausgepowert habe ich die Ruhe des kleinen Ortes Bansin auf der Ostsee Insel Usedom gesucht. In Bansin war ich schon des Öfteren, die schöne alte Bäderarchitektur hat mich schon immer fasziniert. Im Netz bin ich dann auf die Villa Sommerfreude gestoßen, eine sehr gute Wahl wie sich heraus stellte.

Die Villa Sommerfreude befindet sich in der zweiten Reihe zur Strandpromenade in der Bergstraße, der früheren Prachtstraße Bansin`s. Die Familie Blumenthal hat das Haus vor einiger Zeit übernommen und bewohnt selbst eine Wohnung. Diese persönliche Anbindung finde ich sehr gut. Sehr wichtig war für mich das auch Hunde willkommen sind, ich hatte meine beiden Dackel Damen Margot und Ronja dabei. Mit denen wollte ich bei langen Spaziergängen ausspannen und schreiben wollte ich, ein paar Geschichten aus meinem Leben, hier auf meinem Blog

schöner Ausblick direkt auf die Seebrücke von Bansin
schöner Ausblick direkt auf die Seebrücke von Bansin

Die Wohnung liegt rechts im oberen Stockwerk, mit einem schönen Blich direkt auf die Seebrücke von Bansin. Zwei Schlafzimmer, eines davon mit direktem Zugang in das zweite Badezimmer. Ein großer Wohnraum und eine separate Küche mit allem was das Herz begehrt, ein Tisch für vier Personen, Kühl- Gefrierschrank und natürlich einem Geschirrspüler. Da ich alleine war und nicht unbedingt kochen wollte, habe ich mir den Küchentisch direkt ins Wohnzimmer vor das große Fenster gestellt. Ein herrlicher Ausblick bei einem kleinen Frühstück und die Gedanken konnte man so schön übers Meer auf reisen schicken, perfekt für mich.

Das zweite Badezimmer mit Wanne.
Das zweite Badezimmer mit Wanne.

Zum Spazieren gehen konnte ich mich zwischen Strand und dem nahen Wald entscheiden, beides hat man nach Verlassen des Hauses in zwei Minuten erreicht. Sehr wichtig wenn man Hunde hat. Die Lage ist ruhig, was jedoch nicht heißt das man keine Lokalitäten in unmittelbarer Nähe hat. Knapp drei Minuten zu Fuß liegt an der Strandpromenade das mexikanische Restaurant La Posada, das ich auch sehr empfehlen kann. Im Sommer kann man auf einer großen windgeschützten Terrasse schön auf die Promenade herunter schauen. Jetzt im Winter hat es ein sehr anheimelndes Ambiente.

sehr schönes Ambiente im mexikanischen Restaurant La Posada
sehr schönes Ambiente im mexikanischen Restaurant La Posada

Auch der Ortskern von Bansin ist in nur fünf Minuten erreicht, hier laden zahlreiche Gastronomie Betriebe zum verweilen ein. Wer es etwas ruhiger mag kann hinter der Strandstraße eine Runde um den Schloonsee der sehr idyllisch gelegen ist laufen. Leider geht mein Aufenthalt hier morgen schon zu Ende, geschrieben und vor allem fotografiert habe ich eine ganze Menge. Viel spazieren gegangen bin ich, mit meinen Dackel Damen und gut erholt habe ich mich. Es war ein sehr angenehmer Aufenthalt, hier in der Villa Sommerfreude bei Familie Blumenthal. Ich komme wieder.

von Solariummann