ein Blick der Bände spricht, Margot ist sehr Charakterstark

Urlaubsgeschichten von der Ostsee – Dackel Dame Margot ist nicht zu bremsen

Es war im Sommer 2011 auf der Insel Usedom im kleinen Örtchen Bansin. Unsere Dackel Dame Margot war knapp anderthalb Jahre alt und zum ersten Mal mit im Urlaub an der Ostsee. Margot ist sehr Charakterstark, so wie ein echter Dachshund aus jagdlicher Zucht sein sollte. Es ist ein ständiger Kampf, wer ist hier der Chef, der Hund oder ich und wenn man glaubt man hat es geschafft nutzt dieser Hund jede Gelegenheit um einen wieder einmal das Gegenteil zu beweisen. Sie hat immer ihren eigenen Kopf – Dackel halt.

na los spiel mit mir, mach schon
na los spiel mit mir, mach schon

So einen Dackel wollte ich immer haben, einen Kurzhaarteckel, quasi der Ur Dackel überhaupt. Obwohl Ronja unser roter Langhaar Zwergdackel deutlich älter ist als Margot, ist Margot die Chefin im Ring. Ronja ist eine sehr schüchterne Dackel Dame, eine feine Lady und ich wollte ihr einen starken Wegbegleiter an die Seite stellen. Das ist wohl gelungen, manchmal mehr als einem lieb ist. Das junge Hunde immer nur Unsinn im Kopf haben, alles ausprobieren müssen ist ja klar. Mal so eben die schönen Möbel anknabbern oder in einem kurzen Moment der Unachtsamkeit auf den Tisch springen und das Brötchen probieren, Marmelade scheint dem Hund zu schmecken und das Brötchen sowieso.

meine Lieblingsbeschäftigung
meine Lieblingsbeschäftigung

Nun sind wir also an den Hundestrand gegangen und Margot war schon ganz aufgeregt, sie zerrte an der Leine, erstaunlich wie viel Kraft dieses Tier entwickeln konnte. Am Strand angekommen wussten wir dann gar nicht wo wir zuerst hinlaufen sollten, kurz mal nebenbei ein paar andere Hunde anbellen, oh wenn ich könnte wie ich wollte, euch würde ich es schon zeigen. Wir spielten erst einmal mit dem Bällchen, das absolute Lieblingsspiel, werfen, apportieren, nun los mach schon, Du bist aber wieder langsam heute. Irgendwann haben wir dann angefangen die Strandmuschel auf zu bauen, Margot war damit beschäftigt ein riesen Loch zu buddeln. Ronja saß ganz entspannt dabei und schaute zu, nein, ein Loch buddeln kommt für eine Lady nicht in Frage. In einem dieser kleinen Momente der Unachtsamkeit machte sich Margot aus dem Staub und ging mit ihrem Bällchen hinunter zum Wasser. Jetzt wollen wir doch mal erkunden was hier so los ist wird sie sich gedacht haben und marschierte Selbstbewusst drauf los. Nun ist es ja so dass an einem Hundestrand auch noch andere, größere Hunde sind, das schien sie aber nicht zu stören, ich gehe jetzt zum Wasser und Basta.

Ich bemerkte auf einmal das sie verschwunden war und schaute mich um, kurz vor der Wasserkante, die Wellen schlugen an diesem Tag nur leicht an den Strand, stand sie und blickte aufs Meer. Von schräg hinten näherte sich eine Boxer Hündin. Ganz langsam, die wollte nur mal gucken dachte sich der Besitzer, der nur wenige Meter entfernt stand. Ich ahnte es und lief los. Die Hündin war schneller und stand schon hinter Margot, gerade als sie mal schnuppern wollte, bemerkte dass Margot. Blitzschnell und mit einem riesen Satz sprang sie aus der Drehung der Boxer Hündin an die Kehle, oh weh das geht Schief schoss es mir durch den Kopf. Denkste, Margot stand in Angriffshaltung vor ihr und verbellte sie, die Hündin machte einen Rückzieher und trollte sich, Hunde haben wohl ihre eigene Sprache, der Besitzer sah mich verdutzt an. So, jetzt ist aber Schluss hier, der Hund kommt an die Leine, fertig aus. Ich legte die Leine an und ging zurück zur Strandmuschel. Am Abend beschlossen wir dann ganz weit raus an den freien Strand zu gehen, da haben wir dann vielleicht ein bisschen mehr Ruhe und können spielen.

Margot hat keine Angst und taucht sogar nach dem Ball.
Margot hat keine Angst und taucht sogar nach dem Ball.

Gesagt getan, am nächsten Tag ging es auf Wanderschaft, ganz weit raus am Ende des Ortes an dem eine Art Steilküste begann. Das Wetter war nicht so schön und es war auch ziemlich windig. Nicht unbedingt Strandwetter um in der Sonne zu Faulenzen. Die Strandmuschel war aufgebaut, Ronja lag darin, entspannt im Schatten und ich machte – na was wohl –Bällchen spielen mit Margot. Vereinzelt gingen Menschen den Strand entlang spazieren, wir hatten ein kleines Päusschen eingelegt als sich von weitem ein Pärchen mit einem großen Hund näherte. Das Tier war angeleint, das hatte ich sofort gecheckt, also keine Gefahr und bis zur Wasserkante waren es ja auch gut dreißig Meter. Ich spielte ein bisschen mit Margot die gerade ihren Ball verbuddeln wollte und bemerkte nicht was sich hinter meinem Rücken abspielte. Plötzlich stand der Hund hinter mir, die Besitzer hatten ihn los gemacht damit er, nein sie, es war eine Sie, mal gucken kann. Margot hatte das bemerkt und schoss los wie ein Pfeil, ich habe sie gerade noch am Halsband erwischt und konnte sie festhalten. Ronja schoss kläffend aus der Strandmuschel los, die Hündin guckte verdutzt und wich zurück. Margot war kaum zu halten, bellte  wie hysterisch. Die Besitzer waren näher gekommen und sagen etwas, ich weiß gar nicht mehr was, ich habe es nicht wahr genommen, so sauer war ich. Mit den Worten: „Jetzt nehmen sie endlich ihren Hund da weg, ich lege mich ja auch nicht einfach zu ihrer Frau auf die Decke“ wies ich sie in ihre Schranken. Sie trollten sich, mit ihrem Hund, nicht mal hier draußen hat man seine Ruhe dachte ich mir.

am Abend war sie dann doch endlich mal müde
am Abend war sie dann doch endlich mal müde

Es ist schon erstaunlich was man als Hundebesitzer in nur zwei Tagen so erleben kann und noch erstaunlicher ist die Unvernunft anderer Hundebesitzer. Ich mache ja auch nicht alles richtig und will mich da nicht von Fehlern frei sprechen, aber zu meinen, nur weil der eigen Hund größer ist kann ja nichts passieren ist ein gefährlicher Trugschluss zu Lasten der Tiere. Am Abend war Margot dann ziemlich geschafft, ich war erleichtert, der Hund wird ja tatsächlich auch mal müde dachte ich mir und genoss mein Bier beim Sonnenuntergang.

Meiner macht nichts – meiner aber schon

Von Solariummann

Promenade und Strand von Bansin

Sehnsucht plagt mich- Erinnerungen an Usedom

Nun sitze ich hier im schönen Örtchen Bansin auf der Insel Usedom. Jenem Ort zu dem ich eine besondere Beziehung habe und der mir immer Ruhe und Zufriedenheit gebracht hat, vielleicht sogar Glück. Alles ist so wie ich es wollte, schlechtes Wetter, nebelig trüb, heute hat es angefangen zu schneien und sehr einsam ist es. Ich blicke aus meinem Fenster in der Villa Sommerfreude direkt auf die Seebrücke und die Ostsee. Überarbeitet bin ich und schwermütig, Sehnsüchte plagen mich. Meine Dackel Damen liegen neben mir und schauen mir beim schreiben zu.

stürmische Zeiten auf Usedom
stürmische Zeiten auf Usedom

Erinnerungen werden wach, Erinnerungen an die schönen fröhlichen Sommertage und die unbeschwerte Zeit die ich hier verbracht habe. Nach einer sehr schweren Zeit in meinem Leben, führte meine damalige Freundin und mich, unser erster gemeinsamer Urlaub hier her. Usedom ja Usedom, der Name hatte damals schon so etwas Anheimelndes für mich. Es war ein Frühsommer gegen Ende der neunziger, ich war schwer krank und wir hatten uns trotzdem entschlossen an die See zu fahren. Ich wollte eigentlich nicht mit, doch sie schnappte mich und packte mich ins Auto, kurz vor Berlin hätten wir fast aufgegeben, mir ging es wirklich nicht gut. Hier angekommen habe ich dann die erste Woche nur im Zimmer einer alten Villa in der Waldstraße verbracht, doch so langsam erholte ich mich, die Seeluft tat mir gut. An den letzten Urlaubstagen bin ich dann noch mit ihr und unserem Dackel Nancy spazieren gegangen. Das alte Flair des Kaiserbades Bansin faszinierte mich, man fühlte sich irgendwie in eine andere Zeit zurück versetzt, eine gute Zeit und es tat mir gut nach allem was ich hinter mir hatte.

Fachgespräche beim Päusschen
Fachgespräche beim Päusschen

In den folgenden Jahren haben wir unseren Sommerurlaub dann immer hier auf Usedom verbracht. Irgendwann dann auch in der Villa Anna, die mich besonders inspirierte. Mitten drin im Leben, Tag und Nacht unruhig, viele Menschen zog es täglich über die Hauptstraße zum Strand. Ich beobachte gern und freue mich über andere, freue mich mit ihnen, wenn sie übermütig und mit schnellem Schritt zum Strand hinunter laufen. Lebensfreude pur und diese schönen alten Villen im Bäderstil um neunzehnhundert herum, wie muss das bloß damals gewesen sein? Ich bin ein guter Träumer, ich kann es mir vorstellen. Unser Dackel Nancy war natürlich auch immer dabei. Wir lernten ein anderes Pärchen kennen, Christine und Maik, natürlich auch mit Dackel, Timmy hieß er und er war schwer verliebt in Nancy. Die drei sind wirklich gute Freunde geworden, sehr gute sogar, leider sehen wir uns viel zu wenig. Ich denke ich muss an den Prioritäten im Leben arbeiten. Nancy und Timmy sind nun nicht mehr, die sind schon im Dackel Himmel und mit Sicherheit passt Timmy gut auf die kleine Nancy auf, ich weiß es.

Dackel Dame Ronja im Strandkorb
Dackel Dame Ronja im Strandkorb

Irgendwann wechselten wir dann mal den Urlaubsort und probierten etwas anderes aus, doch letztlich zog es mich – uns immer wieder nach Bansin zurück. Usedom ist neben Freiburg im Breisgau der sonnigste Ort in Deutschland, hier war es immer schön, ich kann mich an nichts anderes erinnern. Viel Spaß hier hatten wir auch immer mit unseren Freunden und auch sonst. Unsere Dackel Dame Ronja ist natürlich auch immer mit von der Partie und seit ein paar Jahren auch Margot, eine sehr selbstbewusste Kurzhaar Teckel Hündin.

ein Blick der Bände spricht, Margot ist sehr Charakterstark
ein Blick der Bände spricht, Margot ist sehr Charakterstark

Lange Spaziergänge entlang der drei Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin, eine Villa schöner als die andere. Schon große Persönlichkeiten haben hier eine Zeit ihres Lebens verbracht und sich zwischen knorrigen alten Bäumen und langem Strand inspirieren lassen. Spaß, ja Spaß kann mir hier auch haben, es gibt genügend Lokalitäten, von nostalgisch bis edel modern.

Spaß beim Mexikaner oberhalb der Promenade in Bansin.
Spaß beim Mexikaner oberhalb der Promenade in Bansin.

Es hat sich vieles verändert in den letzten Jahren hier seit meinem letzen Besuch. Dort wo einst die „Molle“ eine urige Kneipe im Ostalgie Charme stand wird neu gebaut. „Speisen wie beim Generalsekretär“ stand über dem Eingang und drinnen empfingen einen alte Relikte aus DDR Zeiten. Den meiner Meinung nach leckersten Fisch der Insel habe ich hier gegessen und auch so manches Bierchen getrunken. Viel geredet, viel sinniert.

Klassiker der Ostalgie die, Molle in Bansin gibt es leider nicht mehr.
Klassiker der Ostalgie die, Molle in Bansin gibt es leider nicht mehr.

Den alten Charme muss man ein wenig suchen, aber er ist noch da, in den vielen alten Häusern und der Promenade mit ihren alten Bäumen die sicherlich so manche Geschichte erzählen können.

Erinnerungen an alte Zeiten. Hotel Kaiser Wilhelm in Bansin
Erinnerungen an alte Zeiten. Hotel Kaiser Wilhelm in Bansin

So wie sich dieser Ort verändert hat, habe auch ich mich verändert, besonders im letzten halben Jahr. Mir ist ein bisschen die Leichtigkeit des Lebens abhanden gekommen, ob ich die wiederfinde frage ich mich? Wie wird es sein in Zukunft, was wird sein? Werden sich Wünsche und Träume doch noch erfüllen, oder werde ich mich mit den Dingen abfinden müssen, so wie sie sind. Nein, sich mit etwas abfinden heißt für mich resignieren, sich abfinden ist die schlechteste Variante, das klingt für mich wie aufgeben. Jeder Mensch hat einen Charakter und meiner ist sehr stark, das kann auch eine Last sein, sind doch den Bahnen, in denen man sich bewegen kann, sehr enge Grenzen gesetzt. Eine Situation, einen Zustand akzeptieren als Teil seines Lebens wird wohl möglich sein. Auf meiner Facebook Fan Page habe ich mal jemandem einen Rat gegeben. Es ging darum nicht auf andere zu schauen, nicht immer das nach zu machen was andere tun. Etwas oder jemandem nach zu laufen, sich nicht zu verändern nur um anderen zu gefallen, oder zu versuchen etwas zu sein was andere gut finden. So etwas kann man gar nicht, Charakter ist einzigartig. Jeder muss seinen eigenen Weg gehen. Schön ist es wenn man Menschen findet die ähnlich sind und einen auf diesem Weg begleiten, es gibt sie, man muss sich nur umschauen.

Ich denke das ist ein Rat den ich vielleicht auch selbst wieder mehr berücksichtigen sollte, vielleicht ist er mir nur etwas abhanden gekommen. Ich habe mich verändert und vieles wird nicht mehr sein wie es einmal war. Ich werde es versuchen, hier in Bansin auf der Insel Usedom auf der Suche nach dem Glück.

von Solariummann

 

Mein Rückzug - Flucht ins Glück?

Villa Anna – Flucht ins Glück – ein Ausblick

Es ist Sonntag früh und ich komme gerade vom Sport. Ich bin völlig ausgepowert, nicht nur vom Training, auch vom Leben. Gestern habe ich beschlossen mich zurück zu ziehen und meine Geschichte zu schreiben.  In der Villa Anna, im kleinen Örtchen Bansin auf der Insel Usedom war ich immer sehr glücklich.

Sonnenuntergang am Strand Bansin - Usedom
Sonnenuntergang am Strand Bansin – Usedom

Die Arbeit im Sonnenstudio macht mir sehr viel Spaß, aber auch dem immer fröhlichen Solariummann geht irgendwann mal die Puste aus.  Ich habe mich also entschlossen die Flucht ins Glück an zu treten, ob das wirklich gelingt wird sich heraus stellen. Es herrscht Unruhe, in meinem sehr nahen, privaten Leben und auch in meinem öffentlichen. Das Leben bringt ständig Veränderungen und man muss sich diesen Herausforderungen stellen. Ich hatte letztens auf meiner Facebook Seite geschrieben “Verdrängen heißt – nicht Verarbeiten”. Vielleicht gelingt es mir hier an meinem Lieblingsplatz, den ich leider schon seit einigen Jahren nicht mehr besucht habe.

Morgens um halb fünf auf dem Balkon der Villa Anna
Morgens um halb fünf auf dem Balkon der Villa Anna

Stichwort Facebook, da fällt mir so einiges dazu ein. Meine Meinung, in jedem Post steckt immer ein Stückchen Wahrheit. Spaß Faktor und Problem Bewältigung in einem. Ein Ort an dem man sein Glück heraus schreien, mit anderen Teilen kann, ob nun Beziehungsstatus, Lebensereignis, Urlaub oder Erfolg.  “Fishing for Compliments” Ja, das mache ich auch manchmal, mit Fotos und vielleicht auch mit meinen Geschichten. Ich finde es nicht verwerflich eine kleine Selbstbestätigung, ein Kompliment dafür zu bekommen und freue mich über die “gefällt mir” Angaben und Kommentare. Es ist ja ein Medium für solche Dinge, ähnlich einem offenen Buch. Ich habe letztens eine gute Freundin darauf aufmerksam gemacht, das sie mit den Menschen spielt, sie verletzt. ” Das ist doch nur Facebook, das ist nicht ernst”  hat sie mir geantwortet. Das sehe ich nicht so und einige von denen die kommentieren wohl auch nicht. Sie hat dann später ihre Freundesliste bereinigt, schwups waren sie alle weg, die Nervensägen und Liebes Kasper. Wenn das im richtigen Leben mal auch so einfach funktionieren würde. Ich bin übrigens noch drin – in der Liste.

Direkt gegenüber der Villa Anna - das Hotel zur Post.
Direkt gegenüber der Villa Anna – das Hotel zur Post.

Nun werde ich mich für einige Zeit dahin zurück ziehen, in ein um diese Jahreszeit kaltes und raues Klima und mein Glück suchen. Ich werde, warm eingepackt, die langen Spaziergänge mit meinen beiden Dackel Damen am Strand genießen und wir werden uns dann in der Brasserie, direkt gegenüber der Villa Anna, mit einem heißen Tee im Kaminzimmer aufwärmen. Ein Fitness Studio ist übrigens auch nur ein paar Meter entfernt. Ich werde mich ans Fenster setzen und aufs Meer blicken, die schönen alten Häuser ansehen. Vor allem aber werde ich eins machen, schreiben.

von Solariummann

Geschichten aus meiner Kindheit - Klingelstreiche

Der Tarzan Schrei – eine Geschichte aus meiner Kindheit

Ich weiß nicht wie ich darauf gekommen bin, auf dem Weg ins Sonnenstudio ist mir letztens etwas aus meiner Kindheit eingefallen. Als Kinder haben wir immer im Innenhof und in dem großen Obstgarten meines Elternhauses gespielt. Irgendwie musste ich dann über mich selbst lachen, das Kind steckt immer noch in mir.

Doch nun von Anfang an. Ich habe als Kind unheimlich gern gelesen. In meiner sehr bildhaften Phantasie habe ich Geschichten immer als eine Art Film vor mir gehabt, was sich auch in der Schule in meinen Aufsätzen wieder spiegelte. Ich konnte das, was ich vor meinem geistigen Auge sah, so lebendig beschreiben das Leser dieses Bild dann auch vor Augen hatten. Das funktioniert wohl auch heute noch, denn dafür habe ich gerade letztens wieder ein Lob von einer guten Freundin bekommen. Das ist mir sehr viel Wert in meinem Leben.

Auslöser der Geschichte ist, das ich mich daran erinnerte im Alter von vielleicht 10 Jahren mein erstes Tarzan Buch gelesen zu haben. Das hat mich sehr fasziniert und ich erlebte das gelesene in meiner Phantasie beim herumturnen in den großen Bäumen unseres Gartens so, als ob ich in diesem Urwald wäre. Zu dieser Zeit liefen im Fernsehen auch die alten schwarzweiß Verfilmungen des Romans. Im Film und so stand es auch in den Büchern, stieß Tarzan immer einen markerschütternden Schrei, den Schrei der Menschenaffen die ihn groß gezogen hatten aus. Endlich hatte ich einen Ton zu meinen Vorstellungen.

Wir waren drei Jungs im gleichen Alter und spielten immer Fußball im Innenhof und wenn wir manchmal lieber im Garten herumkletterten übten wir diesen Schrei, den Tarzan Schrei. Wir hatten natürlich die Bücher gelesen und die Filme gesehen. OOOHUUHAAAHOOOHUHUHAA, man muss es gehört haben um sich das überhaupt vorstellen zu können. Auf jeden Fall musste man ganz tief Luft holen um das überhaupt in voller Länge machen zu können. Der Clou war, das man zum Ende hin, den Kehlkopf quasi überspringen lassen musste, ähnlich wie beim jodeln. Wer das von uns dreien am besten konnte sei dahin gestellt, aber wir kamen dem Original aus dem Fernsehen schon ziemlich nah.

Nun war es so das meine Mutter im Haus einen kleinen Laden betrieb. Immer wenn man die Tür öffnete klingelte es im Wohnzimmer, so konnte meine Mutter auch andere Dinge erledigen und das Geschäft verlassen. Wenn jemand aus der Familie ins Geschäft kam rief er laut “Ich bins”, so musste meine Mutter nicht extra aufstehen und in den Laden gehen. Der Weg durch das Geschäft war für uns alle sehr bequem, keiner brauchte einen Schlüssel mit nehmen, weil der Laden den ganzen Tag geöffnet war.

Wir hatten mal wieder im Garten herum getobt und meine Mutter hatte aus dem Fenster heraus zum Essen gerufen. Meine beiden Freunde gingen nach Hause und ich rannte um die große Hecke herum zum Geschäft. Beim öffnen der Ladentür stieß ich diesen markerschütternden Schrei , den Tarzan Schrei aus. Meine Mutter sollte ja schließlich wissen wer da herein kommt. Was ich nicht bemerkt hatte war, das hinter mir eine Kundin um die Ecke kam, die in das Geschäft wollte. Die stieß nun ebenfalls einen Schrei aus, allerdings vor Schreck. Sie schaute mich mit großen Augen an, so als wäre ich geisteskrank und fragte ob ich das war. Ich glaube ich habe nicht geantwortet und bin einfach hinein gelaufen. Diesen film reifen Gesichtsausdruck sehe ich noch heute vor mir, na ja und ein bisschen unangenehm war mir das wohl auch.

Nun sitze ich also allein in meinem Auto, auf dem Weg ins Studio und denke an diese Geschichte. Keiner hört zu. Dreimal dürft ihr raten was ich gemacht habe. Das Ergebnis war so kläglich. Ich habe mich lachend im Spiegel angesehen, ich schüttelte den Kopf und dachte mir: “Du bist doch so ein kindischer Idiot, Du wirst es nie lernen”

Ganz ehrlich – will ich auch gar nicht.

von Solariummann

Ein Ausspruch meiner  Lieblings Tante

Mein Rückblick auf das Jahr 2014 – es war kein gutes

Ich bin ein Optimist, schon immer gewesen, aber was in den letzten zwei Jahren passiert ist lässt mich zweifeln. Im Jahr 2014 hat sich die Zahl der negativen Ereignisse noch gesteigert. Wohl nicht nur in meinem Leben. Meine Lieblings Tante ist kürzlich gestorben, sie war auch die liebste Schwester meiner Mutter. Der Ausspruch auf dem Titelbild stammt von ihr: “Wer die Menschen kennt, der liebt die Tiere”

Wenn ein Mensch weit über 90 Jahre alt wird, muss man schon damit rechnen das er von uns gehen wird. Man versucht sich darauf ein zu stellen, es gelingt einem nicht. Meine Mutter ist auch schon über neunzig und mit ihrem Leben manchmal ziemlich verzweifelt, mir wird irgendwann ein weiterer schwerer Gang nicht erspart bleiben. Tante Lotte, so hieß meine Lieblings Tante, hat meine Mutter immer mit den Worten ” ach Else, noch ein bisschen” getröstet. Sie war geistig noch absolut fit und meine Mutter ist das glücklicherweise auch. Tiere begleiten mich auch auf meinem Weg durch das Leben, meine Dackel.  Die sind gute Freunde und vor allem eins, sie sind immer ehrlich. Die Aussprüche meiner Tante sind sehr weise gewesen. Sie zeugen von großen Enttäuschungen.  Sie zeigen mir aber auch das man mit seinem Leben trotzdem zufrieden sein kann. Sie strahlte immer so eine unglaubliche Ruhe aus, um diese Eigenschaft beneide ich sie sehr. Ich denke solche Menschen sind es Wert das wir sie in unserem Herzen bei uns tragen, nicht nur als Vorbilder, sondern einfach als gute Menschen.

Dachshund - meine Dackel Damen
Dachshund – meine Dackel Damen

Leider war es in den letzten Wochen mit den Schicksalsschlägen noch nicht vorbei. Ein Kundin aus unserem Sonnenstudio, die ich hier auch mal als gute Freundin bezeichnen möchte, hatte einen schweren Auto Unfall. In der Zeitung stand das nur ein einziges Fahrzeug angehalten hätte, viele andere sind daran vorbei gefahren. Sie hat den Artikel mit den Worten “armes Deutschland” kommentiert. Das hat mich schwer geschockt, sie ist doch immer so ein lebendiges Energie Bündel. Irgendwie trifft es immer die falschen, am letzten Tag des Jahres ist dann auch noch die Wirtin meines Stamm Lokales verstorben, knapp anderthalb Jahre nach dem Tod ihres Lebensgefährten. Sie ist nur 46 Jahre alt geworden. Von einem guten Jahr kann da wohl wirklich keine Rede mehr sein.

Sommer 2014 Marions Schinderhannes
Sommer 2014 Marions Schinderhannes mit meiner guten Freundin Petra
Marions Schinderhannes mit meiner guten Freundin Petra
Marions Schinderhannes rechts außen Marion

Zu einem Jahresrückblick gehört natürlich auch der Anfang eines Jahres. Der war eigentlich gar nicht so schlecht. Im Sonnenstudio gab es eine gute geschäftliche Entwicklung. Ich habe meine sportlichen Aktivitäten verstärkt, was mir sehr gut getan hat. Ich war das ganze Jahr über gesund und werde es hoffentlich auch in diesem Jahr bleiben.  Ich habe einen schönen Sommer Urlaub in Kühlungsborn an der Ostsee verbracht. Deutschland ist Fußball Weltmeister geworden und das haben wir ordentlich gefeiert, natürlich auch in Marions Schinderhannes. Letztlich habe ich endlich auch mit dem Schreiben angefangen. Der Solariummann Blog füllt sich mit Leben, mit meinen Gedanken, Geschichten und Anekdoten. Ich habe eine sehr positive Resonanz darauf bekommen, aus dem Freundes- und Familienkreis. Auch viele Menschen die über soziale Medien wie Facebook und Google ein sehr positives Feedback geschickt haben, mich nicht persönlich kennen, haben mir den Rücken gestärkt. Kommentare wie “Du schreibst mit so viel Herzenswärme” oder “das ist so schön lebendig” freuen mich nicht nur sehr, sie machen mich auch ein wenig Stolz. Ich bin nur ein ganz kleines Licht und das möchte ich auch bleiben. Einfach und ganz normal durch die Welt gehen. Etwas helfen wo ich es kann und das Glück am Schopf packen wenn es mir über den Weg läuft. Nur ein kleines bisschen.

die beiden sind schon ein tolles Paar WM in Marions Schinderhannes
die beiden sind schon ein tolles Paar WM in Marions Schinderhannes
Fußball WM im Schinderhannes mit Freunden
Fußball WM im Schinderhannes mit Freunden
Urlaub in Kühlungsborn 2014
Urlaub in Kühlungsborn 2014

Das war es dann aber auch schon mit dem positiven. Das ist doch eigentlich schon ganz schön viel, sollte man meinen. Wenn da nicht eine Serie von Enttäuschungen und Rückschlägen wäre, die hält schon seit dem Sommer Anfang 2014 an und nimmt irgendwie kein Ende. Geschäftlich keine Frage, dem Solariummann geht es eigentlich ganz gut, die Studios laufen. Vielleicht mache ich mir auch nur zu viele Gedanken, ich bin nun mal nicht oberflächlich. Andere Menschen müssen mit mir Leben und ich mit ihnen. Man kann Menschen aus seinem Leben entfernen, Gedanken zu entfernen ist deutlich schwieriger. Da bin ich sicherlich nicht der Einzige dem das so geht. Am Ende müssen Geist, Verstand und Vernunft, oft auch Lebenserfahrung helfen ein glückliches Leben führen zu können. Nur ein kleines bisschen Glück, das wollen wir doch alle.

Die Frau mit dem Dackel
Die Frau mit dem Dackel

Das Jahr 2014 geht und mit ihm geht so vieles. Immer wieder stellt sich die Frage nach dem Glück. Was ist Glück? Zufriedenheit ist auch Glück, Gesundheit ist Glück. Erfolg ist nicht immer Glück. Ich möchte Enden mit einem Auszug aus einem kleinen Taschenbuch das ich besitze, es ist von Joan Walsh Anglund. Jemand der mal sehr wichtig war in meinem Leben hat es mir geschenkt.

Ein Freund ist jemand der dich gern hat

Ein Freund ist jemand der Dich gern hat…
Es kann ein Junge sein…
Es kann ein Mädchen sein…
Oder eine Katze…
Oder ein Hund…
Oder gar eine weiße Maus.

Ein Baum kann auch Dein Freund sein
Er spricht nicht zu Dir, aber Du weißt
Er hat Dich gern, weil er Dir Äpfel gibt
oder Birnen oder Kirschen
Oder auch einen Ast zum Schaukeln.

Ein Bach kann auch Dein Freund sein
Ein ganz besonderer…
Wenn er gluckert und plätschert,
dann spricht er zu Dir.
Er kühlt Deine Zehen,
Er lässt Dich still an seinem Ufer sitzen,
Wenn Du nicht reden magst.

Auch der Wind kann Dein Freund sein.
Er singt sanfte Lieder für Dich in der Nacht,
Wenn Du müde bist und allein.
Manchmal ruft er Dich zum Spiel
Er schiebt Dich vor sich her
Und lässt die Blätter tanzen
Er ist immer um Dich,
Wohin Du auch gehst
Und darum weißt Du,
Er hat Dich gern.

Manchmal erkennst Du Deine Freunde nicht
Auch wenn sie bei Dir sind die ganze Zeit.
Du gehst an ihnen vorbei
Und siehst nicht wie gern sie Dich haben
Auf ihre Art.

Und wenn Du dann denkst,
Du hast keine Freunde…
Dann mußt Du innehalten
Und dich besinnen
Ob Dich nicht jemand angelächelt hat
Auf seine Art,
An einen Hund, der mit dem Schwanz wedelt,
Wenn du in seiner Nähe bist
An einen Baum, der Dich leicht
Hinaufklettern läßt,
An einen Bach, der Dich still an seinem
Ufer sitzen läßt, wenn Du nicht reden magst.
Freunde mußt Du eben manchmal suchen.

Manche haben viele, viele Freunde.
Manche haben ein paar Freunde.
Aber jeder,
Jeder in der ganzen weiten Welt
Hat bestimmt einen Freund

Hast Du Deinen gefunden?

Meine Antwort ist ja und das ist das größte Glück das man sich vorstellen kann.

Ich wünsche euch allen viel Glück im neuen Jahr. Bleibt vor allem gesund das ist das wertvollste Gut was wir alle haben.

euer Solariummann Andreas Möhle

Dackel Dame Margot hat etwas im Visier.

Dachshund – Dackel Dame Margot hat immer etwas auf Lager

Ich liebe Dackel, das war schon als Kind so. Meine ersten Erinnerungen an diese Hunde drehen sich um Lumpi, einen witzigen Dackel aus meinem ersten Schulbuch. Der war gaaanz lang. Als ich dann etwas älter war zog ein pensionierter Oberförster in die Nachbarschaft, der hatte zwei Dachshunde, Langhaar Teckel. Die durfte ich immer mit ausführen und auf den langen Spaziergängen entwickelte sich eine große Liebe zu dieser Hunde Rasse.

Seit gut viereinhalb Jahren lebt nun Margot bei uns. Margot ist eine Kurzhaar Teckel Hündin, Normalschlag. Zusammen mit unserer roten Langhaar Zwergdackel Hündin Ronja. Die wird im nächsten Jahr 8 Jahre alt, kommt aus einer Zwinger Haltung und war bis zu ihrem dritten Lebensjahr auf Ausstellungen. Mit 3 Jahren wurde sie ausrangiert und fand hier ihr neues Zuhause. Eine echte Prinzessin mit wahrhaft erhabenen Blick. Ronja ist sehr schüchtern und ängstlich, also stellten wir ihr eine Weggefährtin mit starkem Charakter zur Seite. Den hat Margot mehr, als einem manchmal lieb ist. Zusammen sind sie ein starkes Team und sorgen ständig für neue Überraschungen, die sind allerdings nicht immer witzig.

ein starkes Team, Ronja und Margot
ein starkes Team, Ronja und Margot

Schon im Welpen Alter zeichnete sich ein starker Charakter und eine extrem gute Spürnase ab. Margot betritt einen Raum und läuft immer zielgerichtet auf etwas Essbares zu, so als wäre sie schon einmal da gewesen und wüsste genau wo es liegt, ohne einen einzigen Umweg. Die Hunde bekommen grundsätzlich nichts vom Tisch, also nichts was Menschen essen. Ronja hat sich dafür auch nie interessiert, bis Margot kam. Irgendwann ist dann mal etwas auf dem kleine Wohnzimmertisch liegen geblieben. Margot hat die Situation blitzschnell erfasst, ein kleiner Sprung auf den Tisch und schwups weg war es. Trotz aller Vorsicht gab es diese Möglichkeit doch das ein ums andere mal. Da sitzt Du am großen Tisch, das Essen vor dir und merkst das etwas Salz fehlt, die Hunde liegen brav in Ihrem großen Körbchen im Fenster. Du stehst auf und gehst kurz in die Küche, natürlich ohne den Stuhl ran zu schieben, wer denkt denn schon an sowas und blitzschnell hat der eben noch dösende Hund dein Steak vom Teller gezogen. Eigentlich sollte das Tier ja von dem anderen, wohlerzogenen Hund lernen. Doch leider ist es umgekehrt, Ronja hat viel gelernt von Margot.

Dachshund Margot im Körbchen auf der Fensterbank
Dachshund Margot im Körbchen auf der Fensterbank

Ab und an müssen die beiden mich ins Geschäft begleiten, der Solariummann muss ja auch mal arbeiten und man will die armen Tiere ja nicht so lange allein zu Haus lassen. Das Sonnenstudio in Vöhrum ist groß genug, die beiden haben im hinteren Teil ein großes Körbchen das ausgelegt ist mit alten Handtüchern und einem alten dicken Arbeitshemd von mir. Schön warm ist es übrigens auch. Den Zugang versperre ich immer mit zwei größeren, schweren Kisten, so können die beiden alles sehen und ich habe auch alles im Blick, meine ich. Margot schaut ab und zu mal rüber und peilt die Lage während Ronja sich schön einkuschelt.

Dackel Margot will spielen
Dackel Margot will spielen

Nun besuchen ja zahlreiche Kunden das Studio und man hat ja nicht immer Zeit jede Minute nach den Hunden zu schauen. Im hinteren Bereich können sie eigentlich nichts anstellen, ich habe alles gesichert. Dachte ich. Die Geräte liefen, der Lärmpegel war ziemlich hoch und ich unterhielt mich noch mit einer Kundin als ich plötzlich ein leises wimmern hörte. Das ist doch einer der Hunde dachte ich bei mir, ging um den Schreibtisch und schaute über die Kartons zum Körbchen. Ich musste lauthals lachen Lachen, das war ein Anblick, so etwas konnte auch nur Margot fertig bringen. Die Kundin sah mich verdutzt  an, ich schnappte mein Smartphone und gab der Kundin ein Zeichen sich das mal an zu schauen. Schnell stieg ich über die Kartons um das arme Tier aus seiner misslichen Lage zu befreien, natürlich nicht ohne vorher ein paar Fotos zu machen.

Margot steckt im Hemdsärmel fest
Margot steckt im Hemdsärmel fest
der Ärmel wird vorn immer enger und Dackel Margot kommt nicht mehr raus
der Ärmel wird vorn immer enger und Dackel Margot kommt nicht mehr raus

Margot war bei dem Versuch von innen in das alte Arbeitshemd zu kriechen im Ärmel gelandet. Dort steckte sie jetzt fest, weil der Ärmel nach vorne hin immer enger wurde.  Nur die lange Nase schaute heraus. Das war jetzt gar nicht so einfach, hinsetzen, Hund samt Hemd hochheben und das Hemd von hinten über den Hund stülpen. Ein kurzes schütteln, ein kleiner Sprung in Richtung meiner Nase, So ich bin soweit, jetzt können wir endlich spielen schien sie zu sagen.

Sie sind schon unglaublich die beiden und ich genieße jeden Moment mit ihnen. Es gibt nichts schöneres als Abends noch ein wenig Bällchen zu spielen, da macht mir selbst ein langer Arbeitstag nichts aus, Diese ehrliche Freude ist durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Ich liebe meine Dackel Damen.

von Solariummann

Meine Gedanken zum Advent

Meine Gedanken zum Advent – ein Appell aus meinem Herzen

Mich hat es erwischt, mit voller Wucht, eine riesen Breitseite. Nein ich bin nicht krank, ich habe wieder dieses Gefühl. Der Job im Sonnenstudio als Solariummann ist easy, meinen viele, doch dem ist nicht so. Ich habe den ganzen Tag mit Menschen zu tun. Ich mache mir Gedanken, immer und gerade jetzt im Advent. Mir geht es verhältnismäßig gut, ich will mich nicht beklagen, aber es gibt viele Dinge die mir am Herzen liegen und mich traurig machen. Es ist eine scheinbare Machtlosigkeit.

Die Menschen kommen freiwillig zu uns ins Studio. Das ist etwas anderes als im Supermarkt, da muss man hin, sonst hat man nichts zu Essen im Kühlschrank. Dem entsprechend ist die Stimmung eigentlich gut, ein lockeres arbeiten. Einige erzählen etwas, oft auch privates und ich bin nicht immer nur der lustige Onkel der Geschichten erzählt. Ich sage meine Meinung, ich beziehe Stellung, bin kritisch. Das wichtigste aber, ich vergesse nicht.

Vielleicht ist es eine Art Winterblues, der gerade jetzt vor Weihnachten dieses Gefühl hervor ruft, das geht ja vielen Menschen so. Oh wie ich dieses Wort hasse, ich finde es ist die wohl fürchterlichste Verharmlosung für ein depressives Stimmungstief die es gibt. Leiden, man muss richtig leiden, das war schon immer meine Ansicht. Nur wer richtig gelitten hat wird gestärkt aus einem Tief herauskommen. Am besten allein, nur dann greift er irgendwann, der Selbstschutz Mechanismus der uns hilft auf zu stehen. Es ist ein schmaler Grad, das kann nicht jeder, oder hat man vielleicht noch nicht genug gelitten? Wir sollten die Augen offen halten, wachsam sein und anderen Menschen helfen, ihnen unsere Hand entgegen strecken. Nein, einen Winterblues habe ich nicht, ich strecke meine Hand aus.

Gleichgültigkeit und Oberflächlichkeit sind bei vielen meiner Beobachtungen die Schlagworte. Egoismus und Machtbesessenheit, ich bin nicht bereit diese Dinge in meinem Leben zu dulden. Leider kann ich mich dem nicht entziehen, in meinem öffentlichen und auch nicht in meinem privaten Leben. Es gibt immer wieder Menschen die einem das Leben schwer machen. Es bedarf schon einer gewissen Stärke um das zu meistern, ob ich die immer habe weiß ich nicht. Es fängt im großen an, mit den vielen Kriegstreibern dieser Welt, die mit immer perfideren Methoden versuchen die Menschen zu instrumentalisieren. Ich habe mich dazu bereits in einem Blog Artikel geäußert:

Es gibt keinen gerechteren Krieg als diesen

In unserer kleinen ganz nahen Welt geht es dann weiter. Sticheleien am Arbeitsplatz bis hin zu massiven Mobbing. Nette Nachbarn die hinter dem Rücken reden, vermeintliche Freunde die sich nur selbst Darstellen wollen. “Schau mal unsere Nachbarn waren schon wieder im Urlaub, wie machen die das bloß?” So wird das Ganze dann auch noch von der Werbeindustrie angeheizt. Das die aber das ganze Jahr ackern um sich diesen selbst auferlegten Status zu gönnen sieht keiner. Ob es Glück bedeutet zweimal im Jahr für 10 oder 14 Tage Urlaub zu machen sei dahin gestellt, vor allem wenn man sich dafür fast 340 Tage des Jahres einschränken muss. “Geiz ist geil” schaut mal ich bin ja viel cleverer als ihr. Eine Art Selbstbefriedigung des eigenen Egos. Ich glaube nicht das ein Geiziger glücklich ist, er wird immer mit dem Gefühl leben vielleicht doch nicht das günstigste Angebot erwischt zu haben. Ein ewig suchender Sklave seiner Zwänge.

Natürlich sind nicht alle Menschen so und das ist das eigentliche Glück was wir haben. In einer Zeit in der wir scheinbar auf unsere Sozialversicherungsnummer reduziert sind sehen wir immer wieder Menschen die anders sind, die sich engagieren, ihre Hand ausstrecken um anderen zu helfen.

Gestern Abend erreichte mich eine Mail meiner Blogger Freundin Anja Herder-Lindenhan, “Die Testerine“. Die hatte vor kurzem angefragt ob wir für ihr Projekt etwas spenden. Natürlich haben wir mitgemacht und ich habe ein Päckchen gepackt und es ihr zu geschickt.

Anja engagiert sich für das Kinderhospiz  Bärenherz in Leipzig, das zur Bärenherz Stiftung mit Sitz in Wiesbaden gehört. Über ihren Besuch gestern hat sie einen kleinen Blog Artikel geschrieben, der Link dazu steht am Ende dieses Artikels. Fast zeitgleich lief im Fernsehen ein Bericht vom Hunde Profi Martin Rütter in dem über “Emma – die Heldin auf vier Pfoten” berichtet wurde. Emma ist ein Therapie Hund, der im Kinderhospiz Wiesbaden einen schwerst kranken Jungen auf seiner letzten Reise begleitet hat.   Es freut mich sehr das ich hier zumindest einen ganz kleinen Teil beigetragen habe und ein wenig helfen konnte.

Am Ende bleibt nur was ich Eingangs schon erwähnte: “Ich vergesse nicht“.

Ich wünsche euch allen eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch.

Euer Solariummann Andreas Möhle

Die Testerine im Kinderhospiz Bärenherz:

Neu von Joveka Solariumkosmetik Face Bronzer 2,5 ml

Face Bronzer Solariumkosmetik mit Aloe Vera neu von Joveka

Kennen Sie das? Kleckern vorprogrammiert! Solariumkosmetik Bräunungsampullen für den Gesichts- und Dekolletè Bereich. Es ist oft recht schwierig das Produkt aus der Ampulle zu bekommen. Joveka Solariumkosmetik überrascht nun mit der perfekten Lösung, einem 2,5 ml Mini Spender und einem tollen Produkt, dem Face Bronzer mit Aloe Vera.

Mini Spender 2,5 ml einfach in der Handhabung.
Mini Spender 2,5 ml einfach in der Handhabung.

Der Face Bronzer im Mini Spender ist eine sehr gute Alternative zu den üblichen Bräunungsampullen. Das Öl- und Fettfreie Produkt, mit einem pflegenden Aloe Vera Anteil, spendet der Haut schon während der Besonnung viel Feuchtigkeit. Das enthaltene Panthenol lindert Hautreizungen, beruhigt und schützt die Haut. Zusätzlich wird die Regenerationsfähigkeit gefördert, im Ergebnis stellt sich ein samtig weiches Hautgefühl ein.

Wir haben in den letzten Tagen in den Karibik Sun Sonnenstudios testen lassen. Ideal geeignet ist das Produkt für leicht fettige- aber auch für normale gut vorgebräunte Haut. Das Ergebnis war rund um positiv, besonders der angenehme frech, frische Duft, überzeugte nicht nur die weiblichen Probanden. Durchweg alle berichteten von einem sehr guten, weichen Hautgefühl und einem deutlich verringerten Spannungsgefühl nach der Besonnung. Ein deutlich sichtbares, sehr gutes Bräunungsergebnis rundet das positive Testergebnis ab, das Produkt heißt ja schließlich Face Bronzer. Bleibt noch darauf hin zu weisen das der Face Bronzer von Joveka keinen UV- Schutz und keinen Selbstbräuner enthält.

Gewinne eins von 10 Sets / 3 x 2,5 ml Face Bronzer Solariumkosmetik
Gewinne eins von 10 Sets / 3 x 2,5 ml Face Bronzer Solariumkosmetik

Natürlich gibt es auch hier wieder ein kleines Solariumkosmetik Gewinnspiel vom Solariummann und dem Sun Market Shop. Unter allen Kommentaren verlosen wir 10 x 3 Face Bronzer 2,5 ml Spender, inklusive kostenloser Lieferung innerhalb Deutschlands. Das Gewinnspiel läuft bis zum 26.11. 2014 23 Uhr. Ich freue mich über eure Kommentare.

von Solariummann

Anreise am Samstag, schönes Licht bei Sonnenaufgang  in der Speicherstadt.

Der Solariummann in Hamburg – eine Foto Story

Blickwinkel aus der Speicherstadt.
schöner Blick von der Speicherstadt.

Zu Hamburg habe ich schon sehr lange eine besondere Beziehung. Es fing an mit einer Klassenfahrt, ich hatte später auch mal eine Freundin in Hamburg und beruflich hatte ich auch länger in Hamburg zu tun. Nun war ich also am letzten Wochenende wieder in Hamburg, ich habe eine Schulung zur UV- Schutzverordnung besucht und bei dieser Gelegenheit jede Menge Fotos gemacht.

Früh am Morgen an Hafen
Früh am Morgen an Hafen

Schon damals als kleiner Junge hat mich der Hamburger Hafen besonders fasziniert. Das geht aber wohl jedem Jungen in dem Alter so, besonders toll fand ich immer die vielen Kräne, von denen ist im Zeitalter der Container Schifffahrt leider nicht mehr viel zu sehen.

Blickwinkel aus Richtung Hafencity
Blickwinkel aus Richtung Hafencity

Hamburg ist eine Stadt der Gegensätze, die futuristisch wirkende Hafen City, davor die Speicherstadt und alte Gebäude voller Tradition, die von einer glanzvollen Zeit sicherlich so manche Geschichte erzählen können.

Barbarossa Skulptur auf der Brooksbrücke
Barbarossa Skulptur auf der Brooksbrücke

Ein Blickwinkel aus der Speicherstadt an der Brooksbrücke, überquert man die Brücke bietet sich quasi einen Steinwurf entfernt ein ganz anderes Bild.

Die Superbude in der Spaldingstraße
Die Superbude in der Spaldingstraße

Nein das war nicht das Hotel in dem ich die Nacht verbracht habe, es wäre sicherlich interessant gewesen. Leider musste ich ein Hotel hinter dem Hauptbahnhof beziehen, in St. Georg, das war nicht unbedingt mein Wunschziel. Angeblich ist mein Zimmer im gebuchten Hotel verwüstet worden und man hat es nicht rechtzeitig wieder her richten können. Ich behaupte hier mal das Hotel war schlichtweg überbucht, da hat jemand Mist gebaut.

24 Stunden Action im Hauptbahnhof Hamburg
Wandelhalle im Hauptbahnhof Hamburg

Ich habe den Abend trotzdem für einen kleinen Trip ins Nachtleben genutzt und habe mich auf den Weg zur Reeperbahn gemacht.

Damals wie heute  der Silbersack steht wie eine Burg
Damals wie heute der Silbersack steht wie eine Burg

Wie nicht anders zu erwarten, es war wahnsinnig voll auf der Reeperbahn, ein Gedränge und Geschiebe. Früher bin ich hier mit einem guten alten Freund herum gezogen.

wie immer kaum ein durchkommen - Große Freiheit.
wie immer kaum ein durchkommen – Große Freiheit.

Facebook ist einfach überall, wenn das der blonde Hans wüsste, Große Freiheit Nr. 7.

was der blonde Hans wohl dazu sagen würde?
was der blonde Hans wohl dazu sagen würde?

Da sind wir dann auch schon wieder bei den Gegensätzen. Die Nostalgie um den singenden Seemann und heute das Motto: “Bei uns beginnt deine Party”, Facebook Vermarktung inklusive.

großes Gedränge am Eingang zur Herbertstraße.
großes Gedränge am Eingang zur Herbertstraße.

Am Schmidt Theater habe ich mir dann eine kleine Pause gegönnt und ein leckeres Weizenbier getrunken.

sicherlich eine der Attraktionen auf der Reeperbahn
sicherlich eine der Attraktionen auf der Reeperbahn
hier ist immer was los Schmidts Tivoli
Schmidts Tivoli auf der Reeperbahn

So langsam habe ich mich dann auf den Weg gemacht zu meinem eigentlichen Ziel. Die Gaststätte Zum Anker in der Davidstraße am oberen Ende der Herbertstraße.

Zum Anker auf der Davidstraße
Zum Anker auf der Davidstraße

Ein Treffpunkt für Nachtgestalten, 24 Stunden geöffnet 365 Tage im Jahr. Bunter geht es kaum, an der Wand in der Toilette hatte ich mich damals regelmäßig verewigt.

echte Kleinkunst auf der Toilette - zum Anker
echte Kleinkunst auf der Toilette – zum Anker

Die Faszination einer kleinen Kneipe, raues Klima, herzliche Atmosphäre, man kommt ins Gespräch.

alte Bilder an der Wand - Hans Albers lässt Grüßen
alte Bilder an der Wand – Hans Albers lässt Grüßen

Da sind wir auch schon wieder bei den Gegensätzen, obwohl ich gerne in Nostalgie schwelge. Dock 10 Blohm und Voss, Damals und Heute. Mit den vielen Kränen war es schöner finde ich.

altes Bild im Anker und das moderne Dock 10 bei Nacht.
altes Bild im Anker und das moderne Dock 10 bei Nacht.

Ich wäre gern noch geblieben und hätte dem Luftgitarrenspieler, es lief “Hells Bells”, noch ein wenig zugeschaut. Schnell noch ein kühles Astra, klassisch aus der Flasche und dann ab nach Hause ins Hotel.

klassisch aus der Flasche, kühles Astra - heiße Musik
klassisch aus der Flasche, kühles Astra – heiße Musik

Kleiner Abstecher auf die Herbertstraße, hier im Hinterhaus hat einst Domenica gearbeitet.

Durchgang zum Hinterhaus auf der Herbertstraße
Durchgang zum Hinterhaus auf der Herbertstraße

Auf dem Heimweg begegnet mir ein Hamburger Original dieser Tage. Weiß eigentlich jemand wie der richtig heißt?

Dirk Matthies oder nicht?
Dirk Matthies oder nicht?

Am oberen Ende der Reeperbahn lasse ich den Blick noch einmal zurück schweifen. Kaffee Keese und das St. Pauli Theater gegenüber.

damals wie heute schön
damals wie heute schön
St Pauli Theater
St Pauli Theater

Ja das war er nun, mein kleiner Foto Bericht aus Hamburg, der Stadt die ich so gerne mag. Es gibt noch vieles zu berichten, vom noblen Blankenese, den schönen Villen auf der Elbchaussee, dem Carolinenviertel und meinen Ausflügen zu den Harley Day`s. Natürlich auch von den ganz normalen Menschen, von denen ich einige Kennenlernen durfte und die ich nicht vergessen werde.

23 Uhr am Hauptbahnhof - ab ins Hotel
23 Uhr am Hauptbahnhof – ab ins Hotel

Meinen Schluss Satz möchte ich den vielen Obdachlosen widmen, die ich bei meinem Bummel auf der Reeperbahn gesehen habe. Lichterglanz, schöne heile Welt und bittere Armut dicht nebeneinander. Zusammengekauert unter völlig verdreckten Decken, betrunken um das Leid ertragen zu können, in ihrer Hoffnungslosigkeit allein gelassen, sich gegenseitig wärmend. Mir stellt sich die Frage wie ich helfen kann, eine Frage die wir uns alle stellen sollten. Ich werde es versuchen, wir dürfen diese Menschen nicht alleine lassen, tun Sie es bitte auch nicht.

von Solariummann

Umgang mit UV - Bestrahlungsgeräten.

UVSV-Solariengesetz-UV-Schutzverordnung, Fachpersonal Schulung in Hamburg

Ja, auch der Solariummann muss mal die Schulbank drücken, meine Zertifizierung war abgelaufen und ich musste ein Seminar für Fachpersonal für den Umgang mit UV-Bestrahlungsgeräten besuchen. Grundlage hierfür ist die UVSV, eine UV-Schutzverordnung, die vielen als das Solariengesetz bekannt ist und seit dem 1.1.2012 gültig ist.

So richtig Lust hatte ich natürlich nicht. Die Vorschrift sagt, in einfachen Worten, das der Betrieb eines Sonnenstudios mit mehr als zwei UV – Bestrahlungsgeräten ohne geschultes  Fachpersonal nicht zulässig ist. Nach dem Seminar muss eine Prüfung abgelegt werden und nur, wenn diese auch bestanden wird und das geprüfte Personal anwesend ist, darf das Studio betrieben werden. Da geht das Theater schon los, die einzelnen Bundesländer haben unterschiedliche Regelungen, das ist aber hier nicht das Thema.

früh Morgens im Hamburger Hafen
früh Morgens im Hamburger Hafen

Ich hatte mir Hamburg als Schulungsort ausgesucht, nicht nur weil es eine sehr schöne Stadt ist, ich habe da auch eine besondere Beziehung. Nun bin ich ja seit langen Jahren, es sind mittlerweile über 20, in der Branche tätig und ich bin auch sehr engagiert. Die Branche ist in den letzten Jahren einer regelrechten Hexenjagd ausgesetzt worden und ein Teil der Bevölkerung glaubt, etwas übertrieben formuliert, das sie schon Hautkrebs bekommt, wenn sie nur an einem Sonnenstudio vorbei geht. Da wir hier von einer Schulung zur UV – Schutzverordnung reden, sollte jedem klar sein, das es in dem Seminar nicht über Bio positive Wirkungen von UV Strahlung geht, sondern darum, wie man sich vor gefährlichen Wirkungen schützt. Als Betreiber eines Sonnenstudios hat man da eine besondere Verantwortung. Die Meinungen innerhalb der Branche zu den  Seminaren sind geteilt und wohl doch eher negativ ein zu schätzen. Jedenfalls sind mir da schon etliche Kommentare zu Ohren gekommen.

Nun bin ich, so wie es meine Art ist, sehr offen an die Sache heran gegangen und habe versucht, das Ganze neutral zu sehen. Schulungsleiter war Dr. Karsten Gröning vom Deutschen Sauna Bund. Bei den Seminar Teilnehmern waren nahezu alle Altersklassen vertreten. Zu meiner Überraschung waren auch zahlreiche männliche Teilnehmer anwesend. Nach einer kleinen Einführung und kurzer Vorstellung ging es dann gleich mit den Grundlagen los, UV – Strahlung, Sonne, Spektrum, Technik. Sehr trockene Themen, bei denen sich sicherlich bei dem einen oder anderen Teilnehmer die Frage stellte wofür man das im täglichen Studio Betrieb überhaupt braucht. Die Kunden jedenfalls werden es nicht unbedingt wissen wollen, obwohl ich persönlich schon  länger beobachte, das dass Interesse und ein damit verbundenes Wissen zum Thema Solarium beim Nutzer angestiegen ist.

Wirkung der Sonne auf die Haut - Sonnenbrand
Wirkung der Sonne auf die Haut – Sonnenbrand

Das nächste Thema war dann die menschliche Haut, deren Aufbau und die Wirkung von UV – Strahlung. Spätestens jetzt wurde es interessanter und auch praxisbezogener. Auf dem Foto, das ich schon in einem anderen Beitrag verwenden durfte, sieht man einen Sonnenbrand. Ach einen Sonnenbrand, na ja den bekommt man schon mal, hier in unseren Regionen und erst recht im sonnigen Süden, im Urlaub, damit muss man dann eben leben. Spätestens jetzt klingeln bei mir die Alarmglocken. Die Sonnenbrände im Urlaub werden offensichtlich unterschätzt, anders kann ich mir meine eigenen Beobachtungen am Strand nicht erklären. Da wird von vielen jeder Sonnenstrahl genutzt und sich krebsrot den nächsten Tag wieder in die Sonne gelegt. Die bösen Solarien verursachen dann aber den Hautkrebs, die sind gefährlich, da sollte man nicht hingehen.

Die Wiege der Menschheit liegt wissenschaftlich erwiesen in Zentral Afrika, das Thema griff der Seminar Leiter Dr. Gröning auf. Ohne Sonne wäre kein Leben, im Besonderen menschliches Leben nicht möglich. So schlecht kann Sonne daher gar nicht sein, ganz zu schweigen von positiven Wirkungen auf den menschlichen Organismus. Zur Erinnerung, Thema des Seminars ist die UV – Schutzverordnung und da sind wir dann auch gleich wieder beim Thema “schützen”. Daraus lässt sich für mich nicht zwangsläufig ableiten, das ich mich generell vor jeglicher UV – Strahlung schützen sollte, also quasi komplett verhüllt durch die Gegend laufen soll, oder gar kein Solarium benutzen sollte. Der richtige Umgang damit, die richtige Dosis macht es aus, das wurde im Seminar auch deutlich.

Regelung der Bestrahlungsstärke für Solarien
Regelung der Bestrahlungsstärke für Solarien

Seit 2007 dürfen Sonnenbänke nur noch mit der Bestrahlungsstärke 0,3 W/m² ausgeliefert werden. Für den Laien erklärt ist das der Wert der UV – Strahlung am Äquator, also das Maximum dessen, was auf der Erde möglich ist. Ältere Geräte müssen in ihrer Leistung, zwingend seit dem 1.1.2012, auf diesen Wert umgerüstet sein. Den Kunden von Sonnenstudios rate ich dringend, auf solche, oder ähnliche Aufkleber der Hersteller an den Geräten zu achten. Sind diese nicht vorhanden, sollten sie sich beim Personal erkundigen.

Ein breiter Themen Schwerpunkt war die Wirkung der UV – Strahlung auf die Haut und deren Folgen. Natürlich war neben einer positiven Betrachtung zur wichtigen Vitamin D Bildung, die Entstehung von Hautkrebs das alles bestimmende Thema. Den Anstieg der Hautkrebs Raten der letzten Jahre und die damit verbundenen Todesfälle auf die Nutzung von Solarien zu schieben ist schlichtweg falsch! Das wurde im Seminar sehr deutlich gesagt. Viele Krebsarten, darunter auch der Hautkrebs, brechen erst im Alter aus, so ab dem sechzigsten Lebensjahr. Hautkrebs entsteht nicht von Heute auf Morgen, entscheidend ist, unter anderem, die Anzahl von Sonnenbränden in jungen Jahren. Daraus lässt sich der Schluss ziehen, das die gestiegene Anzahl der Erkrankungen wohl eher auf die Reisefreudigkeit der Deutschen zurück zu führen ist, als auf die Nutzung von Solarien. Gesonnt wurde damals an Stränden südlicher Sonne und als Trophäe wurde super braune Haut zur Schau getragen. Vielleicht sollte sich der eine oder andere Redakteur so manches Boulevard Blattes darüber mal Gedanken machen, jedenfalls darüber was er für einen Blödsinn zusammen geschrieben hat. Schlecht recherchiert war das ganze ohnehin. Auch das war eines der angesprochenen Themen.

Licht Effekte
Licht Effekte

Das Wichtigste am Tag und damit haben wir auch die meiste Zeit verbracht, war das Beratungsgespräch. Das die Nutzung eines Solariums erst ab dem 18 Lebensjahr erlaubt ist, sollte mittlerweile jedem klar sein. Trotzdem wurde das Thema noch einmal angesprochen, insbesondere die Fragestellung nach dem Alter der Kunden. Was sind Ausschluss Kriterien, wie erstelle ich einen Besonnungsplan, auf welche Risiken muss ich hinweisen um die Gesundheit des Kunden nicht zu gefährden. Thema Nummer 1 ist die Schutzbrille. Die muss nicht nur einer DIN Normung entsprechen, sie sollte auch unbedingt getragen werden. Ich weiß das, aber weiß es auch der Kunde? In der Praxis wird das Tragen der Brille oft abgelehnt. Die Begründungen sind eigentlich immer die gleichen. Mit dem Verweis auf weiße Ränder an den Augen oder der Begründung, die Augen ja zu zu machen, lehnen viele Kunden ab. Jetzt zeigt sich die Lehre aus den so trocken scheinenden Grundlagen. Das Auge kann massiv geschädigt werden, eine Langzeitwirkung wäre der graue Star. In unseren Studios stehen zum tragen der Brille nicht nur Hinweise an jeder einzelnen Kabine, wir geben den Kunden auch immer eine Leihbrille mit in die Kabine, auch wenn der Kunde vom mittlerweile zwanzigsten Versuch schon leicht genervt ist. Mein Rat an alle Sonnenstudio Kunden ist daher, hier unbedingt nach zu fragen, falls man ihnen keine Brille anbietet. Studios die keine geeigneten Schutzbrillen haben, sollten Sie in jedem Fall meiden, es geht um ihre Gesundheit! 

Auch wenn man die Dinge als erfahrender Sonnenstudio Kunde meint, einschätzen zu können, sollte man sich beraten lassen, das gilt insbesondere nach einer Sonnen Pause. Die Test Besonnung von nur fünfeinhalb Minuten scheint für sonnen gewohnte Kunden unsinnig, hilft dem Studio Personal aber sicher zu gehen, dem Kunden keinen gesundheitlichen Schaden zuzufügen.

Risiken erkennen, die Sonne genießen
Risiken erkennen, die Sonne genießen

Das alles und noch viel mehr haben wir gelernt, Beratungsgespräche in Rollenspielen durchgespielt. Argumente und Kunden Reaktionen mit realitätsnahen Hintergründen. Ich habe so einiges Wissen auffrischen können und auch noch einiges gelernt. Unerwarteter Weise war es nicht so langweilig, wie befürchtet. Dr. Gröning hat hier eine interessante und vor allem auch wissenschaftlich fundierte Schulung durchgeführt, die ich keinesfalls als negativ der Branche gegenüber empfinde. Wenn sich alle Betreiber an die vorgegebenen Standards halten, verkaufen wir unter der Einbeziehung positiver Wirkungen des UV Lichtes mit Sicherheit nichts schlechtes. Leider lese ich im Netz und auch anderswo immer noch von Angeboten mit bis zu 30 Minuten Solarium oder von Pauschalangeboten von generell 20 Minuten. Die Tatsache, das diese Betreiber versuchen, sich hier aus einer Verantwortung zu stehlen, indem man den Kunden auf einem Beratungsbogen ankreuzen lässt,  das er auf eigene Verantwortung sonnt, ist in etwa das gleiche, als würde der TÜV Prüfer sagen das man mit defekten Bremsen noch ein wenig herumfahren kann. Das darf der schlichtweg nicht weil er sich damit strafbar macht und im Falle eines Schadens zivilrechtliche Konsequenzen in Form von Schadenersatz drohen. Im Fall eines Sonnenstudios wäre das Schmerzensgeld und da reden wir dann von Körperverletzung.

Ich hoffe das ich mit meinem kleinen Blog Beitrag zu den Anforderungen für den Sonnenstudio betrieb ein wenig aufklären konnte. So eben cool ein bisschen im Studio rumsitzen und nebenbei Kaffee ausschenken ist das schon lange nicht mehr und das ist auch gut so. Studios die diese Anforderungen nicht erfüllen sind hoffentlich bald vom Markt verschwunden und schädigen nicht weiter das Image der gesamten Branche.

Ach übrigens, Bestanden habe ich auch.

von Solariummann

MEINE MEINUNG – MEIN LEBEN